Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Labour-Abspaltung: Falsche Antwort auf richtige Frage
> Eine linke Labour-Politikerin versuchte die Abspaltung von Keir Starmer.
> Bei ihrem Unternehmen blieb Zarah Sultana überraschenderweise allein.
Bild: Noch nicht einmal ihren linken Weggenossen Corbyn konnte die Labour-Abtr�…
Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand den Aufstand wagt.
Großbritanniens Linke wollen nicht nur eine andere Politik als die aktuelle
Labour-Regierung. Sie haben auch einen persönlichen Groll auf
[1][Premierminister Keir Starmer], der seine Karriere dem linken Parteichef
Jeremy Corbyn verdankt und sich 2020 im Wettlauf um seine Nachfolge zu
dessen Idealen bekannte – und seitdem fast alles abgeräumt hat, womit sich
Linke identifizieren. Das Land dankt es ihm, aber für die eigene Linke ist
Starmer ein treuloser Verräter.
Von daher ist die Ankündigung einer neuen linken Partei durch die 2024 für
Labour ins Parlament gewählte Abgeordnete [2][Zarah Sultana] keineswegs
überraschend. Wie spektakulär das sofort in die Hose ging, ist allerdings
schon verwunderlich. Die junge Sultana schaffte es nicht, auch nur einen
einzigen bekannten linken Labour-Dissidenten – an erster Stelle [3][Jeremy
Corbyn] selbst – hinter sich zu scharen, obwohl die Parteigründung als
kollektives Projekt eigentlich schon weit fortgeschritten war.
Statt Aufbruch herrscht jetzt offener Streit und Starmer kann sich freuen
über diesen unerwarteten Beweis eines alten Vorurteils – nämlich, dass nur
eine Sache unfähiger ist als eine rechte Labour-Regierung, nämlich eine
linke Labour-Regierung. Doch die linke Herausforderung für Starmer bleibt.
Bei den Wahlen 2024 verlor Labour nicht nur an die Rechtspopulisten
unerwartet viele Stimmen, sondern auch an Grüne, an
Gaza-Solidaritätskandidaten in muslimisch geprägten Wahlkreisen sowie an
Nichtwähler.
In absoluten Zahlen holte Labour bei [4][Starmers großem Sieg 2024] weniger
Stimmen als bei Corbyns großer Niederlage 2019. Die Altlinken um Corbyn und
auch Sultana sind sicherlich die Falschen, um daraus heute Kapital zu
schlagen. Aber sollte irgendwann jemand die Menschen davon überzeugen, dass
es nicht nur eine rechte Alternative für Großbritannien gibt wie Nigel
Farage, sondern auch eine linke, dann würden interessante Zeiten anbrechen.
Hinweis d. Red.: In einer früheren Version war zu lesen, der Name der
Abgeordneten sei Zarah Sultani. Es ist in Wahrheit Zarah Sultana, wir haben
dies korrigiert.
6 Jul 2025
## LINKS
[1] /Labour-Regierung-in-Grossbritannien/!6094901
[2] https://www.theguardian.com/politics/2020/dec/11/we-expected-better-from-ke…
[3] /Linke-gegen-Linke-in-Grossbritannien/!6013472
[4] /Machtwechsel-in-Grossbritannien/!6021733
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Labour Party
Jeremy Corbyn
Keir Starmer
Großbritannien
GNS
Großbritannien
Labour Party
Großbritannien
Wahlen in Großbritannien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Parteigründung beginnt mit Streit: Britische Linke suchen Alternative zu Labour
Ein Jahr nach Keir Starmers Amtsantritt in Großbritannien kündigt eine
linke Labour-Politikerin die Gründung einer eigenen Partei an.
Labour-Regierung in Großbritannien: Keir Starmers Dilemma
Ein Jahr nach dem Machtwechsel in Großbritannien ist zunehmend unklar,
wofür die Labour-Regierung steht. Sie verspielt Vertrauen auf allen Seiten.
Labour-Experte über britischen Premier: „Starmer wird nicht in Erinnerung bl…
Nach einem Jahr an der Regierung ist die Labour-Partei in den Umfragen
abgeschmiert. Das liegt auch an ihrer Politik der Mitte, sagt Experte
Christopher Massey.
Wahl in Großbritannien: Gigantischer Triumph für Labour
Die oppositionelle Labour-Party holt 412 der 650 Sitze im künftigen
Parlament. Damit wird Keir Starmer am Freitag neuer Premierminister.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.