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# taz.de -- Palästina-Hilfsschiff vor Gaza gestoppt: Israel fischt Thunberg au…
> Israel hat das Gaza-Hilfsschiff „Madleen“ abgefangen. Greta Thunberg und
> die anderen Aktivist:innen sollen nach Hause geschickt werden.
Bild: Da waren sie noch im Trockenen: Greta Thunberg und andere Aktivisten eine…
Jerusalem afp/taz | Israel hat das Gaza-Hilfsschiff „Madleen“ vor seinem
Eintreffen in dem Palästinensergebiet gestoppt. „Die ‚Selfie-Yacht‘ der
‚Promis‘“ sei auf sicherem Weg nach Israel umgeleitet worden, erklärte d…
israelische Außenministerium am Montag in Online-Netzwerken. Die Aktivisten
an Bord, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die
Deutsche Yasemin Acar, blieben demnach unbeschadet und sollen nach Hause
zurückkehren.
Das Segelschiff liege mittlerweile in Israel vor Anker, erklärte das
Außenministerium. Alle Passagiere seien „in Sicherheit und unbeschadet“.
Sie seien mit belegten Broten und Wasser versorgt worden. „Die winzige
Menge an Hilfsgütern auf der Yacht, die nicht von den ‚Promis‘ aufgebraucht
wurde, wird nun über echte Hilfskanäle in den Gazastreifen gebracht“, hieß
es weiter.
Die für die Fahrt der „Madleen“ verantwortliche Organisation Freedom
Flotilla Coalition hatte zuvor im Messengerdienst Telegram erklärt, die
israelische Armee habe das Segelschiff gegen 03.02 Uhr MESZ gestoppt und
seine Besatzung „entführt“. Der Kontakt zu dem Segelschiff und seiner
Besatzung sei abgebrochen.
[1][In einem vorab aufgezeichneten Video], das die Organisation nach dem
Einschreiten der israelischen Armee veröffentlichte, sagte Thunberg: „Wenn
Ihr dieses Video seht, wurden wir in internationalen Gewässern abgefangen
und entführt.“ Sie forderte Freunde, Familie und Unterstützer:innen
auf, Druck auf die schwedische Regierung auszuüben, damit die sich für ihre
Freilassung einsetze.
Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Besatzung ebenfalls nicht erreichen.
Der in Deutschland ansässige Sprecher der Freedom Flotilla Coalition,
Mahmud Abu-Odeh, sagte AFP, die Aktivisten an Bord seien anscheinend
festgenommen worden.
## Von Sizilien in den Nahen Osten
[2][Das Segelschiff der sogenannten „Freedom Flotilla“ war vor einer Woche
von Sizilien aus in Richtung Gazastreifen aufgebrochen]. Die
französisch-palästinensische EU-Abgeordnete Rima Hassan hatte dazu erklärt,
die „Madleen“ solle die israelische Blockade für Hilfslieferungen
„durchbrechen“, um den andauernden „Völkermord“ im Gazastreifen zu
kritisieren. Am Samstag hatte das Schiff der Besatzung zufolge ägyptische
Gewässer erreicht und sich auf den Weg in Richtung Gazastreifen gemacht.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte daraufhin, er
habe die Armee angewiesen, die Ankunft des Schiffs an der Küste des
Gazastreifens zu verhindern. „An Greta, die Antisemitin, und ihre
Begleiter, Sprachrohr der Hamas-Propaganda, sage ich klar: Dreht um, weil
ihr niemals im Gazastreifen ankommen werdet“, erklärte Katz laut einer
Mitteilung seines Büros.
Die Klimaaktivistin Thunberg wollte bereits Anfang Mai mit einem Schiff der
„Freedom Flotilla“ in den Gazastreifen reisen. Das Schiff war jedoch auf
dem Weg beschädigt worden. Aktivisten vermuteten, Israel habe das Schiff
mit einer Drohne angegriffen. Thunberg hatte wiederholt an
pro-palästinensischen Protesten teilgenommen.
Rima Hassan, Abgeordnete der französischen Linksaußen-Partei LFI, ist in
Frankreich wegen ihrer Aussagen zum Krieg in dem Palästinensergebiet
umstritten. Ihr war im Februar nach eigenen Angaben die Einreise nach
Israel im Rahmen einer EU-Parlamentarierreise verweigert worden.
Der Gaza-Krieg war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter
Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach
israelischen Angaben etwa 1.210 Menschen getötet wurden. 251 Menschen
wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch
im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas
kontrollierten Gesundheitsministeriums bislang mehr als 54.880 Menschen
getötet, die Mehrheit von ihnen Zivilisten. Die UNO betrachtet diese Zahlen
als glaubwürdig.
Wegen der katastrophalen Versorgungslage in dem Palästinensergebiet steht
Israel zunehmend international in der Kritik – auch [3][in Israel wächst
der Unmut über das Vorgehen der Armee in Gaza]. Nach einer gut
zweimonatigen Blockade aller Hilfslieferungen in den Gazastreifen arbeitet
Israel mittlerweile statt mit UN-Organisationen mit der umstrittenen
GHF-Stiftung zusammen, die eine Handvoll Verteilzentren im Gazastreifen
betreibt. In deren Umgebung wurden in den vergangenen Tagen nach
palästinensischen Angaben immer wieder für Lebensmittel anstehende Menschen
getötet, teils durch Schüsse israelischer Soldaten.
9 Jun 2025
## LINKS
[1] https://bsky.app/profile/debbierua.bsky.social/post/3lr55pysgr222
[2] /Palaestina-Solidaritaet/!6088380
[3] /Juedisch-palaestinensischer-Protest/!6089834
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