Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Trainerwechsel bei Hannover 96: André Breitenreiter ist schon wied…
> Mit seinem Ex-Erfolgstrainer wollte der Verein dem Kampf um den
> Bundesliga-Aufstieg Schub verleihen – vergeblich. Besserung ist nicht in
> Sicht.
Bild: Hätte Teil einer Innovativen Lösung bei 96 sein können, darf aber nicht
Hannover taz | Pünktlich zum Saisonfinale wurde geliefert. Endlich stehen
wieder frische Schlagzeilen zur Verfügung, die Hannover 96 als etwas
anderen Fußballverein in den Fokus rücken. Dem über Monate nervenden
Kräftemessen um die Macht zwischen Vereins- und Kapitalseite ist eine
weitere Trainerentlassung gefolgt.
„Wir müssen einsehen, dass es nicht aufgegangen ist“, sagt Geschäftsführ…
Marcus Mann über die Tatsache, dass [1][André Breitenreiter nicht mehr
Cheftrainer] des Zweitligisten Hannover 96 ist. Dieser hatte vor knapp vier
Monaten [2][Stefan Leitl ablösen dürfen], obwohl der erhoffte Aufstieg in
die 1. Liga damals noch in Reichweite war.
In die Verantwortung für diese Personalie hatte sich Mann selbst gerückt.
Völlig zu Recht: Bei ihm stapeln sich deshalb die unangenehmen Fragen, was
genau bei Hannover 96 eigentlich chronisch fehlschlägt und warum.
Es könnte alles so schön sein: Zum vorletzten Heimspiel der Saison waren am
gestrigen Sonntag 49.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion. Die direkt am
Maschsee gelegene Arena ist eine schöne Bühne für besondere
Fußball-Momente. Aber das Ergebnis der Partie – Hannover schlug
Tabellenführer Köln mit 1:0 – bleibt aus Sicht von Hannover 96 ohne
realistische Aufstiegschance zweitrangig.
Nach einer zunehmend erfolglosen Zeit unter der Regie von Breitenreiter
können sich Mannschaft und Vereinsführung nur über eines freuen: Es besteht
frühzeitig Planungssicherheit dafür, dass wieder einmal alles auf null
gestellt werden muss. Das provisorische Trainertrio mit Lars Barlemann
(bisher Assistent) und den vereinseigenen Nachwuchstrainern Dirk Lottner
und Christian Schulz soll nur aushelfen, bis eine neue Lösung für einen
neuen Anlauf gefunden ist.
Wenn Hannover 96 in den nächsten Wochen nach einem neuen Cheftrainer und
neuen Spielern sucht, steht dem Verein immer auch sein Image im Weg. „Eine
Trainerentlassung“, sagte der [3][langjährige Entscheider und Mäzen Martin
Kind] dem NDR, „stellt nie ein gutes Zeugnis aus.“ Die Trennung von
Breitenreiter, mit dem das bis dahin ganz Gute unbedingt noch viel besser
werden sollte, bezeichnet er als „eine Entscheidung der Vernunft von allen
Seiten“.
Ehrlicher wäre es, von der Korrektur einer Korrektur zu sprechen, die Kind
und Mann in Erklärungsnot bringt. Wer auch immer sich in Kürze als Trainer
oder Spieler Hannover 96 annähert, bleibt von Zweifeln begleitet. Mit Leitl
war [4][ein Drei-Jahres-Plan aufgestellt] worden, um mit Hilfe
kontinuierlicher Arbeit für Konstanz und Weiterentwicklung zu sorgen. Auf
dem Weg dahin war die Ungeduld wieder einmal stärker.
Leitl ist mittlerweile Cheftrainer von Hertha BSC Berlin. Sein Nachfolger
Breitenreiter war schnell verschlissen. Willkommen im 96-Unruhe-Zyklus.
## Innovative Lösung ausgeschlossen
Die Chance auf etwas Innovatives möchte Hannover 96 nicht ergreifen. Mit
dem aufstrebenden Barlemann sowie den erfahrenen Ex-Profis Lottner und
Schulz ein dauerhaftes Trio zu bilden, wäre ein ganz neuer Ansatz.
Der Ärger und die Suche nach Schuldigen ließen sich nach Niederlagen auf
mehrere Köpfe verteilen. Die Integration von jungen Spielern aus dem
eigenen Verein wäre dank der Beförderung von zwei Nachwuchstrainern
deutlich einfacher.
Aber dass Barlemann, Lottner und Schulz länger als über das Saisonende
hinaus das Profiteam anführen dürfen, hat die Vereinsführung bereits
ausgeschlossen. Jede Wette: Hannover 96 wird angesichts seiner großen
Sehnsucht nach einer Rückkehr in Liga 1 ganz viel auf einmal umkrempeln,
sich einen zielführenden Neuaufbau mit der nötigen Ruhe vornehmen – um dann
doch wieder hektisch zu werden.
28 Apr 2025
## LINKS
[1] /Trainerwechsel-soll-Aufstieg-bringen/!6056889
[2] /Nordderby-in-der-Zweiten-Bundesliga/!6029580
[3] /Rechtsstreit-Hannover-96-vs-Martin-Kind/!6013145
[4] /Zweite-Bundesliga/!6048932
## AUTOREN
Christian Otto
## TAGS
Hannover
Hannover 96
Fußball
2. Bundesliga
1. Bundesliga
André Breitenreiter
Trainerentlassung
Trainerwechsel
Martin Kind
Kolumne Press-Schlag
Eintracht Braunschweig
Hannover 96
Hannover
## ARTIKEL ZUM THEMA
Trainerwechsel im Aufstiegskampf: Der Feuerwehrmann im Fußball
Klubs in Aufstiegsnähe engagieren nach dem ersten Schwächeln immer häufiger
den vermeintlich großen Retter. Die Zweite Liga setzt verrückte Maßstäbe.
Fußball-Derby in Niedersachsen: Wasserwerfer und Fan-Frust in Hannover
Weil Fans ausgeschlossen wurden, kam es beim 1:1-Unentschieden der Rivalen
Hannover 96 und Eintracht Braunschweig zu Fanprotesten.
Trainerwechsel soll Aufstieg bringen: André Breitenreiter geht bei Hannover 96…
Alles so wieder werden, wie es schon mal war: Der Aufstiegstrainer von
einst soll Hannover zurück in die 1. Bundesliga führen.
Nordderby in der Zweiten Bundesliga: Gestern Versager, heute ein Held
Der Rausschmiss von Trainer Stefan Leitl stand schon zur Debatte. Doch nach
dem Sieg gegen den Hamburger SV kommt Hannover 96 wieder zur Ruhe.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.