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# taz.de -- +++ Krieg in Nahost +++: Fünfzehn tote Sanitäter aus Grab in Gaza…
> Die Gruppe von Rettungssanitätern war – unter anderen in Krankenwägen –
> in Südgaza unterwegs. Israelische Soldaten haben sie wohl am 23. März
> getötet.
Bild: Vielen Menschen in Israel reicht es: Die Proteste gegen „Bibi“ Netanj…
## Leichen von fünfzehn Sanitätern in Gaza geborgen
Die Leichen von fünfzehn Rettungs- und Hilfskräften des Roten Halbmonds,
des palästinensischen Zivilschutzes und der Vereinten Nationen sind laut
Angaben von UN-Vertretern aus einem Sandgrab im Süden des Gazastreifens
geborgen worden. Der UN-Untergeneralsekretär für humanitäre
Angelegenheiten, Tom Fletcher, schreibt auf X, die Leichen seien in der
Nähe von zerstörten und gut markierten Fahrzeugen begraben worden. „Sie
wurden von israelischen Streitkräften getötet, als sie versuchten, Leben zu
retten. Wir fordern Antworten und Gerechtigkeit.“
Das israelische Militär erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters,
es habe die Evakuierung der Leichen aus dem Gebiet, das es als aktive
Kampfzone bezeichnete, erleichtert. Am Montag teilte das israelische
Militär mit, eine Untersuchung habe ergeben, dass israelische Truppen am
23. März das Feuer auf eine Gruppe von Fahrzeugen eröffnet hätten, zu denen
auch Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge gehörten. Die Fahrzeuge hätten
sich ohne vorherige Koordination und ohne Scheinwerfer oder Notsignale
einer Position näherten. Mehrere Kämpfer der Hamas und des Islamischen
Dschihad seien getötet worden. „Die IDF verurteilt die wiederholte Nutzung
der zivilen Infrastruktur durch die Terrororganisationen im Gazastreifen,
einschließlich der Nutzung von medizinischen Einrichtungen und Krankenwagen
für terroristische Zwecke“, hieß es in einer Erklärung.
Ein Sprecher der UN-Hilfsorganisation OCHA sagte Reuters, vorliegende
Informationen deuteten darauf hin, dass das erste Team von Rettungskräften
am 23. März von israelischen Streitkräften getötet worden sei. Andere
Rettungs- und Hilfsmannschaften seien über mehrere Stunden hinweg
nacheinander getroffen worden, als sie nach ihren vermissten Kollegen
suchten. Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische
Flüchtlinge (UNRWA), bestätigte den Tod der UN-Rettungskräfte auf X. (rtr)
## Netanjahu will doch nicht Scharvit als Geheimdienstchef
Kurz nach der Bestimmung eines neuen Geheimdienstchefs in Israel hat
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Entscheidung wieder zurückgezogen.
Netanjahu habe dem ehemaligen Kommandanten der Marine, Vizeadmiral Eli
Scharvit, bei einem Treffen für die Bereitschaft gedankt, den Posten zu
übernehmen, teilte das Büro des Regierungschefs mit. „Er hat ihm jedoch
mitgeteilt, dass er nach weiterer Überlegung andere Kandidaten prüfen
will.“ Gründe für den Rückzieher wurden nicht genannt.
Nach Medienberichten hatte es Kritik an der geplanten Ernennung Scharvits
gegeben, weil dieser an Protesten gegen die Regierungspolitik teilgenommen
und den US-Präsidenten Donald Trump für dessen Klimapolitik kritisiert
habe.
Am Montag hatte Netanjahus Büro mitgeteilt, Scharvit solle Nachfolger von
Ronen Bar als Leiter des Geheimdienstes Schin Bet werden. [1][Die Regierung
hatte Anfang des Monats beschlossen, Bar zu entlassen], was Massenproteste
auslöste. Das Oberste Gericht setzte Bars Entlassung kürzlich mit einer
einstweiligen Verfügung vorerst aus. Trotz der einstweiligen Verfügung
gegen Bars Entlassung erlaubte das Oberste Gericht, Nachfolgekandidaten zu
interviewen. (dpa)
## Israelischer Angriff auf Wohnung in Südbeirut
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen Luftangriff
auf einen führenden Hisbollah-Vertreter im Süden der libanesischen
Hauptstadt Beirut ausgeführt. Der Angriff in der Hisbollah-Hochburg Dahieh
habe einem „Hisbollah-Terroristen“ gegolten, hieß es am Dienstag in einer
gemeinsamen Erklärung der israelischen Armee und des Inlandsgeheimdienstes
Schin Bet. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden
bei dem Angriff mindestens drei Menschen getötet. Die libanesische
Nachrichtenagentur ANI berichtete zudem unter Berufung auf das Ministerium
von mindestens sieben Verletzten.
Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurden die beiden
obersten Stockwerke eines mehrstöckigen Gebäudes durch den Einschlag
zerstört. Der Fotograf sah zudem mindestens drei Verletzte, die von
Rettungskräften versorgt wurden.
Einen Namen der Zielperson nannte die israelische Armee nicht. Sie erklärte
aber, der von ihr ins Visier genommene Hisbollah-Funktionär habe kürzlich
[2][Kämpfer der islamistischen Hamas] „angeleitet und ihnen bei der Planung
eines schwerwiegenden und unmittelbar bevorstehenden Terroranschlags gegen
israelische Zivilisten geholfen“. Die Armee habe „gehandelt, um ihn zu
eliminieren und die Bedrohung zu beseitigen“.
Es war der zweite [3][israelische Angriff im Süden Beiruts] binnen weniger
Tage seit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah
vor vier Monaten. (afp)
## Nach Mord an Rabbiner in den VAE: Todesurteil für Täter
Wegen Mordes an einem israelischen Rabbiner hat ein Gericht in den
Vereinigten Arabischen Emiraten drei Männer zum Tode verurteilt. Gegen
einen vierten Angeklagten sei eine lebenslange Haftstrafe verhängt worden,
berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM.
Der Rabbiner der ultraorthodoxen Chabad-Gemeinschaft war im November
vergangenen Jahres entführt und später ermordet aufgefunden worden. Der
Mann, der auch moldauischer Staatsbürger war, hatte nach Medienberichten
einen koscheren Supermarkt in Dubai betrieben. Sein Tod sei ein Fall von
„antisemitischem Terrorismus“, hieß es damals in einer Stellungnahme des
israelischen Außenministeriums.
Nach israelischen Medienberichten handelte es sich bei den Tätern um
usbekische Staatsbürger. Der Iran wies die Vorwürfe, sie hätten im Auftrag
Teherans gehandelt, entschieden zurück. Die Täter waren den Berichten
zufolge zunächst in die Türkei geflohen und dort festgenommen worden.
Die Emirate hatten 2020 als erster Golfstaat diplomatische Beziehungen mit
Israel aufgenommen. Seitdem werden sie von vielen israelischen Touristen
besucht, es gibt auch eine jüdische Gemeinde. (dpa)
1 Apr 2025
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