# taz.de -- Autoreifen, Kunstrasen und Ackergifte: Europäische Flüsse sind ma… | |
> Forschende haben Tausende Wasserproben in Europa genommen, alle waren mit | |
> kleinen Kunststoffpartikeln belastet. Helfen würde etwa ein Tempolimit. | |
Bild: Eine der größten Quellen von Mikroplastik ist der Abrieb von Autoreifen | |
Berlin taz | „Alarmierend“ sei die Belastung durch Mikroplastik in | |
europäischen Gewässern, heißt es in der Fachzeitschrift Environmental | |
Science and Pollution Research, in der am Montag zeitgleich 14 Studien der | |
Tara Ocean Foundation veröffentlicht wurden. Die Stiftung hat in ihrer | |
„Mission Mikroplastik 2019“ insgesamt 2.700 Wasserproben aus neun großen | |
europäischen Flüssen wie der Elbe in Deutschland und der Themse in | |
Großbritannien entnommen. Diese wurden nun auf Mikroplastik untersucht. Das | |
Ergebnis: Mikroplastik war in 100 Prozent der entnommenen Wasserproben | |
enthalten. | |
[1][Bei Mikroplastik handelt es sich um feste, nicht biologisch abbaubare | |
Plastikteile, die kleiner als 5 Millimeter sind.] Sie gelangen auf diversen | |
Wegen in die Gewässer. Die größten Quellen sind der Abrieb von Autoreifen, | |
Kunstrasen sowie die Nutzung von Dünger und Pestiziden in der | |
Landwirtschaft, sagte Janine Korduan, Referentin für Kreislaufwirtschaft | |
beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der taz. | |
Das Gefährliche an Mikroplastik sei, dass die Teilchen wie ein Magnet für | |
Umweltchemikalien sind. Auf Plastik seien bis zu hundertmal höhere | |
Konzentrationen von Schadstoffen zu finden als im Meerwasser darum. | |
## Kleinstpartikel besonders gefährlich | |
Die aktuellen Studien zeigen, dass die Masse der Kleinstpartikel größer ist | |
als die Masse an sichtbaren Mikroplastik-Partikeln. [2][Kleinstpartikel | |
sind besonders gefährlich, denn sie verteilen sich über den gesamten | |
Flussverlauf und werden von vielen Tieren und Organismen aufgenommen.] | |
Durch beispielsweise den Verzehr von Fisch nimmt auch der Mensch das | |
Plastik und die Schadstoffe auf. „Es ist so wahnsinnig. Der Zustand der | |
Meeresumwelt ist besorgniserregend und die Auswirkungen kaum abschätzbar“, | |
so Korduan. Mikroplastik müsse in der Umwelt überall vermieden werden, wo | |
es geht. | |
Die Politik könne zum Beispiel mit einem Tempolimit helfen, denn je | |
schneller die Reifen sich drehen, desto mehr Kunststoff reibt sich ab. Auch | |
etwa [3][die Mikroplastik-Beschränkung der EU] sei ein Schritt in die | |
richtige Richtung, sagte Korduan. Um gegen Mikroplastik anzukommen, müsse | |
aber an der Quelle angesetzt, die Plastikproduktion weltweit reguliert | |
werden. | |
8 Apr 2025 | |
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## AUTOREN | |
Paula Schurbohm | |
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