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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Leichen von vier Geiseln an is…
> Laut der Hamas wurden die Geiseln bei einem israelischen Luftangriff
> getötet. Eine Untersuchung soll klären, ob es sich um die Familie Bibas
> handelt.
Bild: Israelis warten auf die Übergabe der vier Leichen an das Rote Kreuz
Tel Aviv/Gaza/Berlin dpa/taz | Das Rote Kreuz hat der israelischen Armee
die sterblichen Überreste von vier Leichen übergeben, bei denen es sich
nach Hamas-Angaben um tote Geiseln handeln soll. Das Büro des israelischen
Ministerpräsidenten [1][Benjamin Netanjahu] teilte mit, die Übergabe habe
im Gazastreifen stattgefunden.
Die Leichen waren zuvor in einer Inszenierung der islamistischen
Terrororganisation Hamas in Chan Junis im Süden des Küstengebiets an
Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben
worden: Da standen vier schwarze Särge auf einer Bühne, vor einer
Plakatwand mit einem als blutrünstigen Vampir dargestellten israelischen
Regierungschef Benjamin Netanjahu. Darunter, vor einer Photoshop-Blutlache
die Gesichter von Shiri Bibas mit ihren beiden kleinen Kindern Kfir und
Ariel, sowie Oded Lifshitz. Auf der Wand stand geschrieben: „Der
Kriegsverbrecher Netanjahu und seine Nazi-Armee töteten sie mit Raketen aus
zionistischen Kriegsflugzeugen“.
Manche der schwarz gekleideten und vermummten Milizionäre trugen außerdem
verschiedene Kopfbinden: Einer die grüne Binde der Hamas, ein anderer die
gelbe der Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, früher eng mit der Fatah verbunden. Ein
weiterer trug eine rote Binde der Nationalen Widerstandsbrigade, der
bewaffnete Arm der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas. Ob die
Kämpfer tatsächlich zu den auf den Kopfbinden angegebenen Milizen gehören,
ist bisher nicht bestätigt.
Bevor die schwarzen Särge in IKRK-Fahrzeuge geladen wurden, stellten die
Mitarbeiter des Roten Kreuzes weiße Sichtblenden auf. Sie überdeckten
Hamas-Propaganda auf den Särgen mit weißen Tüchern. Das IKRK hatte zuvor
mehr Menschenwürde bei der Übergabe von Geiseln gefordert.
[2][Bei der Übergabe an die israelische Armee] im Beisein eines
Militärrabbiners sollten die Särge in blau-weiße israelische Flaggen
gehüllt werden. In einem forensischen Institut nahe Tel Aviv soll
anschließend ihre Identität festgestellt werden. Zuerst werden die
Angehörigen über das Ergebnis informiert. Am Rande des Gazastreifens
warteten Dutzende Israelis im strömenden Regen auf den Transport mit den
Särgen.
## Drei Geiseln mit deutscher Staatsbürgerschaft
Nach Hamas-Angaben und israelischen Medienberichten sollen unter den vier
Toten eine Mutter und zwei Kleinkinder sein, die alle auch die deutsche
Staatsbürgerschaft haben. Bei der vierten Geisel-Leiche handelt es sich den
Angaben zufolge um die eines älteren Mannes.
[3][Das Schicksal von Schiri, Ariel und Kfir Bibas ist noch immer nicht
zweifelsfrei geklärt.] Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer
beiden rothaarigen Söhne, die bei der Entführung nach dem Massaker der
Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober 2023 aus dem
Kibbuz Nir Oz entstanden, gingen um die Welt.
Hinweis: Wir haben den Text mit fortlaufendem Sachstand aktualisiert.
20 Feb 2025
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