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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Acht von 33 freizulassenden Ge…
> Laut Hamas sind acht Geiseln, die in der ersten Phase der Waffenruhe
> freikommen sollen, bereits tot. Die Waffenruhe im Libanon ist zudem
> fragil.
Bild: Menschen stehen hinter libanesischen Militärfahrzeugen an einer israelis…
## Hamas: Acht für Austausch vorgesehene Geiseln tot
Nach Angaben der Hamas sind acht von 33 Geiseln, die in der ersten Phase
der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel freikommen sollen, tot. 25 von ihnen
seien noch am Leben, teilte ein Mitglied der Islamistenorganisation der
Deutschen Presse-Agentur mit. Israels Regierungssprecher sagte, dass eine
von der Hamas übermittelte Liste mit diesen Zahlen mit israelischen
Geheimdienstinformationen übereinstimme. Sieben der 33 Geiseln sind an den
vergangenen beiden Wochenenden bereits freigelassen worden. Im Austausch
für die 33 Geiseln sollen insgesamt 1904 palästinensische Häftlinge aus
israelischen Gefängnissen entlassen werden.
Die Hamas hatte israelischen Angaben zufolge am Sonntag eine Liste zum
Zustand der Geiseln übermittelt. Fällig gewesen wäre sie dem Abkommen
zufolge bereits am Samstag. Es war bereits bekannt, dass nicht mehr alle
von ihnen am Leben sind und es somit bei einigen von ihnen nur noch um die
Übergabe der sterblichen Überreste geht. Zur Gruppe der 33 Geiseln gehören
Frauen, zwei Kinder, ältere und kranke Menschen. Insgesamt werden noch 90
Geiseln im Gazastreifen festgehalten, die meisten von ihnen waren während
des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden. Mehr
als 30 von ihnen sind israelischen Schätzungen zufolge tot. Diejenigen, die
nicht in der ersten Phase des Gaza-Abkommens freikommen, sollen in einer
zweiten Phase freigelassen werden. Über die Details dazu müssen beide
Konfliktparteien aber erst noch verhandeln – ob es zu einer Einigung kommt,
ist offen. Die erste Phase der Waffenruhe-Vereinbarung soll sechs Wochen
dauern. (dpa)
## Libanon meldet einen Toten durch israelischen Beschuss
Wenige Stunden nach der Verlängerung einer Frist für den Abzug der
israelischen Armee aus dem Südlibanon ist bei israelischen Angriffen nach
Angaben der libanesischen Regierung ein Mensch getötet worden. Sieben
weitere Menschen seien bei Angriffen in verschiedenen Ortschaften an der
Grenze zu Israel verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in
Beirut am Montag. Demnach richteten sich die Angriffe gegen Bewohner, die
versuchten, in ihre Häuser und Wohnungen zurückzukehren. (afp)
## Israelischer Ex-General bescheinigt Hamas weitgehenden Erfolg
Die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat viele ihrer
Ziele im Gaza-Krieg nach Einschätzung des israelischen Ex-Generals Giora
Eiland erreicht. Der Krieg sei für Israel sehr schlecht ausgegangen, sagte
Eiland am Montag im Armeeradio. Mit der Öffnung des Netzarim-Korridors, der
den Gazastreifen in zwei Hälften teilt, gebe die israelische Armee einen
Hebel gegen die Hamas aus der Hand, den sie selbst dann nicht wieder
ansetzen könne, wenn sie den Krieg wieder aufnehme. Eiland sagte, Israel
habe seine erklärten Ziele nicht erreicht. Dazu gehöre, die Hamas zu
entmachten und zu zerstören, ihre Geiseln sicher nach Hause zu holen und
ein Gefühl der Sicherheit im israelischen Grenzgebiet wiederherzustellen.
Im Gegensatz dazu habe die Hamas „weitgehend alles erreicht, was sie
wollte“.
Eiland war Leiter des Nationalen Sicherheitsrates und gilt als Hauptautor
eines Aushungerungsplans für den nördlichen Gazastreifen, der im
vergangenen Herbst der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
vorgelegt wurde. Der Plan sah vor, der Zivilbevölkerung in der Gegend eine
Woche Zeit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen. Danach sollte der
gesamte nördliche Gazastreifen zum Kriegsgebiet erklärt und von jeglicher
humanitärer Hilfe abgeschnitten werden. Dort zurückgebliebene Menschen
sollten als Kombattanten betrachtet werden – was bedeutet, dass die
militärischen Vorschriften es den israelischen Truppen erlauben hätten, sie
zu töten. Die israelische Regierung hat offen gelassen, ob sie Teile des
Plans übernommen hat, während die Armee betont, ihn nicht ausgeführt zu
haben. Doch im Oktober, als der Plan bekannt wurde, startete sie eine
großangelegte Operation im nördlichen Gazastreifen und riegelte ihn ab.
Zehntausende Menschen wurden vertrieben, und der Einsatz richtete schwere
Schäden an. (ap)
## Waffenruhe im Libanon verlängert
Die [1][fragile Waffenruhe im Libanon] zwischen der israelischen Armee und
der Hisbollah-Miliz wird um gut drei Wochen verlängert. Die Waffen sollen
bis zum 18. Februar schweigen, gab das Weiße Haus bekannt. Kurz zuvor war
eine Frist für den Abzug der israelischen Armee abgelaufen, woraufhin es im
Südlibanon zu tödlichen Zwischenfällen kam. Derweil einigten sich Israel
und die islamistische Hamas im Gazastreifen nach Vermittlung durch Katar
auf die Freilassung einer israelisch-deutschen Geisel.
Die Zivilistin befindet sich in der Gewalt der Terrororganisation
Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ). Sie sei am Leben, sagte der
stellvertretende PIJ-Generalsekretär Mohammed Hindi der dpa. Die Hamas
werde die Frau und zwei weitere Geiseln bis Freitag übergeben, gab ein
Sprecher des Außenministeriums in Doha in der Nacht auf der Plattform X
bekannt. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu
bestätigte die Einigung. Demnach sollen die drei am Donnerstag freikommen.
(dpa)
## Israel erlaubt Vertriebenen Rückkehr in den Norden Gazas
Im Gegenzug erlaubt Israel ab heute Morgen die Rückkehr vertriebener
palästinensischer Zivilisten aus dem Süden in den Norden Gazas. Ein
Armeesprecher nannte als Zeitpunkt 6.00 Uhr MEZ. Laut Berichten sollten
zudem 30 Palästinenser aus israelischer Haft freikommen. Drei weitere
israelische Geiseln sollen an diesem Samstag freigelassen werden.
Damit konnte ein Scheitern der Waffenruhe sowohl im Gazastreifen als auch
im Libanon vorerst abgewendet werden. Die Ende November vereinbarte
Feuerpause zwischen Israels Armee und der libanesischen Hisbollah sah
ursprünglich den Abzug der israelischen Truppen [2][aus dem Südlibanon
binnen 60 Tagen] vor. Die Hisbollah soll sich hinter den Litani-Fluss, etwa
30 Kilometer nördlich der Landesgrenze, zurückziehen. Libanons Armee soll
eine Rückkehr der Miliz verhindern. Da die Armee aber nicht schnell genug
nachrücke, hatte Israel erklärt, vorerst weiter Truppen in Teilen
Südlibanons zu belassen. (dpa)
## Tote bei Zwischenfällen im Libanon
Bewohner hatten trotzdem versucht, in ihre Wohnorte im Süden
zurückzukehren. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurden
daraufhin mindestens 22 Menschen durch israelischen Beschuss getötet,
darunter ein Soldat. Weitere 124 seien verletzt worden, darunter auch neun
Minderjährige und ein Sanitäter. Die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil)
warnte, weitere Gewalt werde die instabile Sicherheitslage untergraben.
Auch die Lage im Gazastreifen bleibt trotz der bestehenden Waffenruhe
weiter fragil.
Israel hatte die Freilassung der israelisch-deutschen Geisel in Gaza
eigentlich schon am vergangenen Samstag erwartet. Die
[3][Waffenruhe-Vereinbarung] sieht vor, dass zuerst Zivilisten freikommen
sollen. Stattdessen ließ die Hamas aber vier Soldatinnen im Austausch gegen
200 palästinensische Häftlinge frei. Israel wertete dies als Verletzung der
Vereinbarung. Deshalb blockierte Israels Armee die Rückkehr vertriebener
Palästinenser in den Norden Gazas. (dpa)
## Palästinenser gegen Trumps Pläne für Gaza-Umsiedlung
Auf der Südseite des vom israelischen Militär angelegten
Netzarim-Korridors, der den Gazastreifen von West nach Ost in zwei Teile
teilt, stauten sich Berichten zufolge Tausende Menschen. Durch Schüsse
israelischer Soldaten seien zwei Menschen getötet und 15 verletzt worden,
hieß es aus medizinischen Kreisen in Gaza. Die Angaben ließen sich nicht
unabhängig prüfen. Israel werde keine Verletzung des Abkommens dulden,
bekräftigte der israelische Ministerpräsident Netanjahu nach der nun
erfolgten Einigung.
Der Gazastreifen ist verwüstet. Trump hatte am Wochenende die Idee einer
Umsiedlung von Bewohnern des Küstenstreifens in andere arabische Länder
geäußert und stieß damit bei den Betroffenen auf entschiedene Ablehnung.
Nur rechtsextreme Politiker in Israel wie Finanzminister Bezalel Smotrich
begrüßten Trumps Vorschlag. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warnte vor
einer Vertreibung der Bewohner Gazas, die „eine eklatante Verletzung der
roten Linien“ darstellen würde. „Unser Volk wird unerschütterlich bleiben
und seine Heimat nicht verlassen“, hieß es in einer Erklärung seines Büros
in Ramallah.
Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten bei ihrem
Überfall auf Israel, bei dem rund 1.200 Menschen getötet wurden, mehr als
250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Der Überfall war
der Auslöser des Krieges in dem abgeriegelten Küstengebiet, wo seither laut
der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 47.100
Menschen getötet wurden. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten
und Kämpfern.
Das [4][Waffenruhe-Abkommen] sieht vor, dass in einer ersten Phase
innerhalb von sechs Wochen 33 aus Israel Entführte im Austausch für 1.904
palästinensische Häftlinge freigelassen werden, alle anderen Geiseln sollen
später freikommen. Bislang kamen sieben Geiseln frei. Israel entließ im
Gegenzug rund 300 Häftlinge. Ob die Kämpfe im Gazastreifen jedoch dauerhaft
beendet werden, hängt von den weiteren Verhandlungen ab, die in Kürze
beginnen sollen. (dpa)
27 Jan 2025
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[4] /Krieg-in-Gaza/!6061969
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