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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Konflikt +++: Geiseln auf israelischem Bo…
> Erste Lkws mit Hilfsgütern passieren die Grenze nach Gaza. Dort feiern
> Palästinenser die Waffenruhe. Viele machen sich auf den Weg nach Hause.
Bild: Tel Aviv: Menschen sehen die TV-Berichte über die Freilassung von Romi G…
Israelisches Militär: Geiseln auf israelischem Boden eingetroffen
Endlich frei: Nach mehr als 15 Monaten in der Gewalt der Hamas im
Gazastreifen sind drei israelische Geiseln wieder zu Hause in Israel. Die
drei Frauen hätten vor Kurzem israelisches Staatsgebiet erreicht, erklärte
die israelische Armee am Sonntag. Sie sind die ersten von 33 Geiseln, die
in den nächsten sechs Wochen im Zuge des Waffenruhe-Abkommens zwischen
Israel und der Hamas freikommen sollen. Bei ihrer Ankunft in Israel am
Sonntagnachmittag seien die drei jungen Frauen von israelischen
Spezialkräften begleitet worden, hieß es in der Armee-Erklärung weiter. Sie
befänden sich derzeit auf dem Weg zu einem Erstaufnahmezentrum im Süden
Israels, wo sie einer ersten medizinischen Untersuchung unterzogen würden.
Bei den Geiseln, deren Namen die Hamas Israel am Sonntag nach mehrstündiger
Verzögerung übermittelt hatte, handelt es sich um Romi Gonen, Doron
Steinbrecher und Emily Damari. Die 24-jährige Romi Gonen war am 7. Oktober
vom Nova-Festival verschleppt worden. Die 28-jährige Emily Damari, eine
israelisch-britische Doppelstaatlerin, sowie die 31-jährige Doron
Steinbrecher wurden vor 15 Monaten von den Islamisten mit Gewalt aus dem
Kibbuz Kfar Aza in den Gazastreifen entführt. In der ersten, 42 Tage
dauernden Phase des Abkommens sollen nun weitere 30 Geiseln freikommen. Die
mit Hilfe der Vermittler Katar, Ägypten und USA in monatelangen zähen
Verhandlungen ausgehandelte Vereinbarung sieht zudem vor, dass im Austausch
gegen die Geiseln in Israel inhaftierte Palästinenser aus dem Gefängnis
entlassen werden sollen. Israel hatte am Freitag die Zahl von 737
palästinensischen Häftlingen genannt, nach ägyptischen Angaben sind es 1890
palästinensische Gefangene. (afp)
Hamas übergibt drei israelische Geiseln an Rotes Kreuz
Die ersten drei für den Austausch im Rahmen des Waffenruheabkommens für den
Gazastreifen vorgesehenen Geiseln sind auf dem Weg nach Israel. Die Frauen
im Alter von 24 bis 31 Jahren wurden am Sonntag dem Roten Kreuz übergeben,
wie die israelische Armee mitteilte. Sie seien in guter Verfassung. Drei
israelische Geiseln seien dem Roten Kreuz übergeben worden, teilte auch die
Hamas mit. Die islamistische Palästinenserorganisation hatte im Oktober
2023 dutzende Menschen nach ihrem beispiellosen Angriff auf Israel in den
Gazastreifen verschlept. (afp, ap, rtr)
Tausende Palästinenser machen sich im Gazastreifen auf den Weg nach Hause
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas haben sich
im Gazastreifen Tausende Palästinenser auf den Heimweg gemacht. Alleine in
Dschabalia im Norden des Küstenstreifens waren am Sonntag hunderte Menschen
zu sehen, die auf einer staubigen, von Trümmern zerstörter Wohngebäude
gesäumten Straße Zelte, Kleidung und weitere Habseligkeiten bei sich
trugen. In Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens füllten feiernde Kinder
die Straßen, Mitglieder der Sicherheitskräfte der islamistischen Hamas
patrouillierten durch die Straßen. Im weiter südlich gelegenen Chan Junis
feierten Vertriebene ihre bevorstehende Rückkehr. Bewaffnete Männer fuhren
in Pick-Ups durch die Straßen, hielten ihre Kalaschnikow-Gewehre und
feuerten Schüsse in die Luft. An einer Straßenkreuzung trafen sich hunderte
Menschen, die zum Rhythmus von Trommeln palästinensische Fahnen schwenkten
und sangen. (afp)
Israels Außenminister warnt im Fall von Machtverbleib der Hamas vor
„Instabilität“
Kurz nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hamas hat der
israelische Außenminister Gideon Saar vor einem Machtverbleib der
Islamisten im Gazastreifen gewarnt. „Es gibt keine Zukunft des Friedens,
der Stabilität und der Sicherheit für beide Seiten, wenn die Hamas im
Gazastreifen an der Macht bleibt“, sagte Saar am Sonntag vor Journalisten.
In diesem Fall werde die „Instabilität“ in der Region anhalten. Saar fügte
an, seine Regierung sei weiterhin entschlossen, „alle vom
Sicherheitskabinett festgelegten Kriegsziele“ zu erreichen. Hierzu gehörten
die Rückkehr aller im Gazastreifen verbliebenen Geiseln, die Zerschlagung
der militärischen und Verwaltungsstrukturen der Hamas und die Schaffung
einer Lage, die sicherstelle, dass vom Gazastreifen aus nie wieder eine
Bedrohung für Israel ausgehe.
Die Zerschlagung der Hamas sei noch nicht erreicht, fügte Saar an. Der
israelischen Armee sei es aber mit ihrem Einsatz im Gazastreifen gelungen,
die Palästinenserorganisation „von einer Terrorarmee zu einer
Guerilla-Gruppe“ zu schrumpfen. Saar sagte weiter, wenn die internationale
Gemeinschaft eine dauerhafte Waffenruhe wolle, müsse ein entsprechendes
Abkommen die vollständige Zerschlagung der Hamas beinhalten. Dies könne
„theoretisch“ in Verhandlungen erreicht werden, diese müssten während der
ersten Phase der Waffenruhe geführt werden. Am Samstag hatte bereits der
israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu gesagt, die erste, 42-tägige
Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sei „vorläufig“. Er
hatte angefügt: „Wenn wir gezwungen werden, den Krieg wieder aufzunehmen,
werden wir das mit Gewalt tun“. (dpa)
Scholz begrüßt Waffenstillstand: Brauchen friedliche Koexistenz
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Waffenstillstandsvereinbarung für den
Gazastreifen begrüßt. Die Freilassung von Geiseln sollte genutzt werden für
eine friedliche Entwicklung und eine Perspektive, in der Palästinenser
friedlich mit Israel zusammen koexistieren könnten, sagte der SPD-Politiker
am Sonntag am Rande einer Veranstaltung im hessischen Schwalbach zu
Journalisten. „Und wir müssen jetzt natürlich auch dafür sorgen, dass viel
humanitäre Hilfe nach Gaza kommt.“ Die dortige Bevölkerung habe furchtbar
gelitten. Scholz sagte, es sei gut, dass Geiseln jetzt freikämen. „Das war
ein furchtbarer Anschlag der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger.“
(rtr)
Israels Finanzminister droht mit Rücktritt
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich droht damit die Regierung zu
verlassen, sollte Israel den Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen beenden.
Ihm sei zugesagt worden, dass Israel den Krieg nicht beende, sagt der Chef
der rechtsextremen Partei Religiöser Zionismus. Er könne nicht in einer
Regierung bleiben, die dies tue. Zuvor war der rechtsextreme
Polizeiminister Itamar Ben-Gwir im Streit über das Waffenruhe-Abkommen mit
der Hamas zurückgetreten. Gemeinsam mit zwei weiteren Ministern seiner
nationalistisch-religiöse Partei Otzma Jehudit Partei verließ er die
Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. (rtr)
Erste Hilfslieferungen erreichen Gazastreifen
Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen sind dort nach Angaben
örtlicher Sicherheitskräfte erste Hilfslieferungen eingetroffen. Außerdem
teilte das UN-Welternährungsprogramm WFP mit, Hilfe sei sowohl über den
Grenzübergang Kerem Schalom im Süden als auch über Zikim im Norden in den
Gazastreifen gebracht worden. Arabischen Medienberichten zufolge waren
knapp 200 Lastwagen auf dem Weg in das Palästinensergebiet. Auf
Fernsehbildern waren bereits leere Lastwagen zu sehen, die nach Ägypten
zurückkehrten, nachdem sie ihre Ladung im Transitbereich abgeladen hatten.
Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA hat nach eigenen
Angaben 4.000 Lastwagenlieferungen an Hilfsgütern für den Gazastreifen
vorbereitet. Die Hälfte davon seien mit Lebensmitteln und Mehl beladen.
(dpa)
Palästinenser in Gaza feiern Waffenruhe und maskierte Kämpfer
Die Menschen im Gazastreifen haben den Beginn der Waffenruhe mit Umzügen
gefeiert, an denen auch maskierte Kämpfer teilnahmen. Der Zivilschutz im
Gazastreifen, der der Hamas-Regierung untersteht, veranstaltete am Sonntag
eine Parade in Gaza-Stadt mit palästinensischen Fahnen. Dabei sah ein
AP-Reporter auch eine kleine Gruppe von Menschen, die die Flagge des
Islamischen Dschihad trugen, der zweitgrößten militant-islamistischen
Gruppe nach der Hamas, die an dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023
beteiligt war. Maskierte Kämpfer wurden von der Menge mit Sprechchören
gefeiert. Die von der Hamas geführte Polizei begann, sich in der
Öffentlichkeit zu zeigen, nachdem sie sich wegen der israelischen
Luftangriffe meist bedeckt gehalten hatte. Einwohner von Gaza-Stadt sagten,
sie hätten Polizisten in Teilen der Stadt in Aktion sehen. Ein AP-Reporter
in Chan Junis sah eine kleine Anzahl von Polizisten auf den Straßen.
Die Waffenruhe war am späten Vormittag mit knapp drei Stunden Verspätung in
Kraft getreten und ist für sechs Wochen vereinbart. Palästinensische
Einwohner begannen schon Sonntagfrüh, in ihre Häuser in Teilen von
Gaza-Stadt zurückzukehren, obwohl der Panzerbeschuss im Osten, näher an der
israelischen Grenze, über Nacht anhielt. Einwohner sagten, sie hätten
Familien gesehen, die sich zu Fuß auf den Weg machten und ihre
Habseligkeiten auf Eselskarren luden. (ap)
Behörde: Fast 47.000 Tote im Gazastreifen
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit
Beginn der israelischen Angriffe mindestens 46.913 Menschen getötet worden.
Mindestens 110.750 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt
worden. Unter den Opfern sind zahlreiche Frauen und Kinder, die Behörde
unterscheidet aber nicht zwischen Kämpfern und Zivilbevölkerung. Die
Opferzahlen könnten deutlich höher sein, denn in dem schmalen und
weitgehend zerstörten Küstenstreifen herrscht Chaos. Zahlreiche Menschen
werden vermisst, viele Tote dürften noch unter den Trümmern eingestürzter
Gebäude liegen. (rtr)
Palästinenser: 19 Tote in Gaza vor verspäteter Waffenruhe
Während sich der Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg verzögert hat, soll es
palästinensischen Angaben zufolge wieder Tote infolge der zunächst weiter
andauernden Angriffe gegeben haben. 19 Menschen seien zwischen 7.30 Uhr und
10.15 Uhr MEZ im Gazastreifen ums Leben gekommen, teilte der von der Hamas
kontrollierte Zivilschutz mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht
unabhängig verifizieren. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe die
Berichte. Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Armee gehe
angesichts der Verzögerung weiter gegen Ziele im Norden und Zentrum des
Gazastreifens vor. Eigentlich hätte die Feuerpause um 7.30 Uhr MEZ gemäß
einem Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas eine Waffenruhe
beginnen sollen. Sie verzögere sich um knapp drei Stunden, weil die Hamas,
anders als vereinbart, zunächst keine Liste mit den Namen dreier heute
freizulassender Geiseln übermittelte. (rtr)
Waffenruhe im Gaza-Krieg beginnt mit Verzögerung
Im Gazastreifen hat die Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen
Hamas mit Stunden Verspätung begonnen. Sie trete um 10.15 Uhr MEZ in Kraft,
wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitteilte. Die Hamas
habe die Liste mit den Namen von drei noch heute freizulassenden Geiseln
übermittelt. Eigentlich hätte die Feuerpause schon um 7.30 Uhr MEZ beginnen
sollen. Da die Hamas jedoch bis dahin die Namen der Geiseln nicht
mitgeteilt hatte, setzte die Armee ihre Angriffe zunächst fort. (dpa)
Wer heute aus Gaza freikommen soll
Nach Angaben des Online-Mediums The Times of Israel hat die Hamas die Namen
der ersten drei Geiseln, die an diesem Sonntag und im Rahmen des lange
verhandelten Geisel-Waffenstillstands-Abkommens freikommen sollen, bekannt
gegeben: Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher. Kurz darauf
bestätigte Israel den Erhalt der Namen. Seit 11.15 Uhr lokaler Zeit ist
damit das Waffenstillstandsabkommen in Kraft.
Die britisch-israelische Doppelstaatlerin Emily Damari wurde am 7. Oktober
aus ihrer Wohnung in Kfar Aza entführt und dabei unter anderem durch
Granatsplitter am Bein verletzt. Romi Gonen besuchte am 7. Oktober das Nova
Musik Festival. Gemeinsam mit einer Freundin hatte sie es bereits geschafft
von dem Gelände zu entkommen, bevor das Auto, in dem sie saß, beschossen
wurde. Gonen wurde dabei an der Hand verletzt, und schließlich nach Gaza
gebracht. Doron Steinbrecher wurde wie Damari aus dem Kibbutz Kfar Aza
entführt. Ihrer Familie sendete sie nach Medienberichten damals eine letzte
Sprachnachricht: „Sie sind da, sie haben mich.“ (taz)
Israels Polizeiminister tritt wegen Geisel-Deal zurück
Aus Protest gegen die Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas
hat Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir nach
Medienberichten seinen Rücktritt erklärt. Damit verlässt auch seine Partei
Otzma Jehudit, die über sechs von 120 Sitzen in der Knesset verfügt, die
Regierungskoalition, wie mehrere israelische Medien berichteten. Die
rechtsreligiöse Regierung von Benjamin Netanjahu verliert damit aber nicht
ihre Mehrheit im Parlament. Sie verfügt weiterhin über eine knappe Mehrheit
von 62 der 120 Sitze in der Knesset. Diese würde sie nur verlieren, sollte
der ebenfalls rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich sich Ben-Gvir
anschließen und ebenfalls mit seiner Partei aus der Regierung austreten.
Die Partei hat sieben Mandate.
Für diesen Fall hatte allerdings der israelische Oppositionführer Jair
Lapid dem Regierungschef ein „Sicherheitsnetz“ im Parlament zugesichert,
damit dieser den Waffenruhe-Deal mit der Hamas umsetzen kann. Im Rahmen
dieser Vereinbarung sollen in einem ersten Schritt 33 von insgesamt 98
Geiseln in Hand der Hamas binnen sechs Wochen freikommen. Im Gegenzug muss
Israel Hunderte palästinensischer Häftlinge freilassen. Ben-Gvir hatte die
Vereinbarung scharf kritisiert, weil sie die Freilassung verurteilter
Mörder im Westjordanland und Ost-Jerusalem vorsieht. Es sei damit zu
rechnen, dass diese in Zukunft wieder Anschläge verübten, warnte der
Polizeiminister. Ben-Gvir hatte angekündigt, er könnte in die Regierung
zurückkehren, sollte Israel den Krieg gegen die Hamas wieder aufnehmen.
Dies gilt als Möglichkeit nach Abschluss der ersten Phase des
Drei-Stufen-Abkommens, sollte es keine Einigung über eine Fortsetzung
geben. (dpa)
Israelische Armee: Waffenruhe noch nicht in Kraft getreten
Die Waffenruhe im Gazastreifen ist israelischen Angaben zufolge nicht zum
verabredeten Zeitpunkt in Kraft getreten. Israel „führt weiter Angriffe im
Gazastreifen durch“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag in einer
im Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Armee halte sich damit an die
Vorgaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass die Feuerpause
nicht in Kraft tritt, bevor Israel nicht eine Liste der freikommenden
Geiseln von der radikalislamischen Hamas erhalten hat. „Die Hamas hält sich
nicht an ihre Zusagen, und entgegen der Vereinbarung wurden die Namen der
Geiseln zu dieser Stunde nicht an Israel übermittelt“, sagte Hagari. „Gem�…
den Anweisungen des Ministerpräsidenten wird die Waffenruhe nicht in Kraft
treten, solange die Hamas sich nicht an ihre Zusagen hält.“
Die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde im Gazastreifen teilte
mit, dass mindestens acht Menschen bei israelischen Angriffen in der Stadt
Gaza und im Norden des Palästinensergebiets getötet und 25 verletzt worden
seien. Die Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas im
Gazastreifen hätte nach Angaben des Vermittlerlandes Katar um 07.30 Uhr in
Kraft treten sollen. Netanjahu hatte am Sonntagmorgen erklärt, die
Feuerpause beginne erst dann, wenn Israel wie vereinbart eine Liste der
freikommenden Geiseln erhalten habe. Die Hamas verwies auf „technische
Gründe“ für die Verspätung.
Ein in Doha ansässiger Hamas-Vertreter kündigte später an, die Liste werde
„jeden Moment“ an Israel übergeben. Die „Komplexität der Situation vor …
und die anhaltenden Bombardierungen“ hätten die Übergabe verzögert. Der
geplante Austausch der Geiseln und Gefangenen werde „wie geplant ablaufen“.
Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP aus dem Gazastreifen zeigten
unterdessen hunderte Palästinenser, die nach 07.30 Uhr auf den Straßen der
Stadt Deir el-Balah jubelten. Viele machten Fotos mit ihren Mobiltelefonen,
klatschten und umarmten sich. Rund eine halbe Stunde später zeigten
AFP-Aufnahmen dicke, graue Rauchwolken, die über dem Nordosten des
Palästinensergebiets aufstiegen. (afp)
Palästinenser: Tote nach neuen Angriffen Israels in Gaza
Im Gazastreifen hat es nach einer Verzögerung des Beginns der Waffenruhe
palästinensischen Angaben zufolge wieder Tote bei israelischen Angriffen
gegeben. In der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets seien fünf Menschen
ums Leben gekommen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit.
Laut Augenzeugen soll Israels Armee eine Gruppe Palästinenser attackiert
haben, die in ihre Heimat im Osten der Stadt zurückkehren wollten. Die
Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee
äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall. Sie hatte zuvor
aber mitgeteilt, dass sie angesichts der Verzögerung der geplanten
Waffenruhe weiter gegen Ziele im Gazastreifen vorgehe.
Eigentlich hätte um 7.30 Uhr MEZ gemäß einem Abkommen zwischen Israel und
der islamistischen Hamas eine Waffenruhe beginnen sollen. Sie verzögere
sich, weil die Hamas, anders als vereinbart, bislang keine Liste mit den
Namen dreier heute freizulassender Geiseln übermittelt habe, so die Armee.
Nach Angaben des Zivilschutzes im Gazastreifen wurden zudem mindestens drei
Palästinenser durch eine Explosion in einem Haus im Norden des
Gazastreifens getötet. Die israelische Armee soll dort Sprengsätze
hinterlassen haben. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig
verifiziert werden. (dpa)
Israel holt Leiche eines 2014 getöteten Soldaten aus Gaza
Israels Armee hat eigene Angaben zufolge bei einem Spezialeinsatz die
Leiche eines 2014 getöteten Soldaten aus dem Gazastreifen geborgen und nach
Israel zurückgebracht. Der Soldat wurde zuvor als eine der 98 Geiseln
gelistet, die noch im Gazastreifen festgehaltenen werden. Israel strebte
ursprünglich an, ihn im Rahmen eines Abkommens mit der Hamas übergeben zu
bekommen. Er war jedoch nicht Teil der ersten Phase des Abkommens, die am
Sonntag beginnen und sechs Wochen andauern soll. Der Soldat wäre womöglich
in einer späteren Phase an Israel übergeben worden. Der Soldat war im Juli
2014 während des damaligen Gaza-Kriegs gefallen. Seitdem gab es Bemühungen,
sowohl seine sterblichen Überreste als auch die eines weiteren 2014
getöteten Soldaten zurückzubekommen. (dpa)
Israelische Armee: Gaza-Bewohner sollten sich von Soldaten fernhalten
Die israelische Armee hat die Menschen im Gazastreifen kurz vor dem
Inkrafttreten einer Waffenruhe davor gewarnt, sich den israelischen
Soldaten zu nähern oder sich auf die Pufferzone zuzubewegen. „Wir fordern
Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit dringend auf, nicht in Richtung der
Pufferzone oder der (israelischen) Streitkräfte zu gehen“, erklärte ein
Militärsprecher am Sonntag im Onlinedienst Telegram. „Zum jetzigen
Zeitpunkt ist es gefährlich, sich auf die Pufferzone zuzubewegen oder sich
von Süden nach Norden durch das Gaza-Tal zu bewegen“, fuhr er fort. „Jeder,
der sich in diese Gebiete begibt, bringt sich selbst in Gefahr.“
Erstmals seit November 2023 soll es im Krieg zwischen Israel und der Hamas
ab Sonntag wieder eine Waffenruhe geben. Nach Angaben des Vermittlerlandes
Katar tritt die Feuerpause im Gazastreifen um 07.30 Uhr MEZ in Kraft. In
der ersten Phase des Abkommens soll die Hamas 33 der von ihr im
Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freilassen. Nach Angaben aus dem
Hamas-Umfeld sollen als Erstes drei israelische Frauen freigelassen werden.
Im Gegenzug sollen in der ersten Phase nach ägyptischen Angaben 1890
palästinensische Häftlinge freikommen. Israel hatte am Freitag die Zahl von
737 freikommenden Häftlingen genannt. (afp)
Kurz vor Waffenruhe: Demonstranten in Israel fordern Freilassung der
Geiseln im Gazastreifen
Kurz vor dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der
radikalislamischen Hamas haben am Samstag in Tel Aviv Menschen die
Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert. Sie
erinnerten dabei auch an das Schicksal der jüngsten Geisel – ein Junge,
dessen zweiter Geburtstag am Samstag war. Erstmals seit November 2023 soll
es im Krieg zwischen Israel und der Hamas ab Sonntag wieder eine Waffenruhe
geben. Nach Angaben des Vermittlerlandes Katar tritt die Feuerpause im
Gazastreifen um 07.30 Uhr MEZ in Kraft. (afp)
Israels Militär auf Aufnahme der Gaza-Geiseln vorbereitet
Israels Militär hat nahe der Grenze zum Gazastreifen in Vorbereitung auf
die am Morgen beginnende Waffenruhe drei Stationen zur Erstaufnahme der
freizulassenden Geiseln eingerichtet. Wie die Armee mitteilte, sollen die
Befreiten dort von Ärzten und Psychologen medizinisch erstversorgt und
betreut werden. Anschließend würden sie zur weiteren Behandlung in
Krankenhäuser gebracht und dort mit ihren Familien zusammengeführt, hieß
es. Laut dem Abkommen sollen zunächst drei Geiseln der Hamas freikommen.
Der israelischen Nachrichtenseite „Ynet“ zufolge ist ihre Freilassung für
15.00 Uhr MEZ geplant. Zuvor soll um 7.30 Uhr MEZ die Waffenruhe in Kraft
treten.
Die Hamas hätte eigentlich schon am Samstag die Namen der freizulassenden
Geiseln mitteilen müssen. Dass dies bisher nicht erfolgt sei, habe die
Terrororganisation auf „technische Gründe“ zurückgeführt, berichteten
israelische Medien. In welche der Aufnahmestationen die Geiseln gebracht
werden, hängt davon ab, wo sie von den Entführern an die Israelis übergeben
werden. Die Stationen befinden sich laut der „Times of Israel“ in Reim und
an den Grenzübergängen Kerem Schalom und Erez. (afp)
Netanjahu vor Waffenruhe: Können Gaza-Krieg wieder beginnen
Kurz vor dem geplanten Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg pocht Israels
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu darauf, die Kämpfe bei einem Scheitern
des Abkommens weiterführen zu können. Israel behalte sich das Recht vor,
bei Bedarf in den Krieg zurückzukehren, sagte er in einer Ansprache. Er
sprach von einer „vorübergehenden Waffenruhe“. Die erste Phase der
Vereinbarung soll zunächst sechs Wochen dauern. Falls die in Kürze
geplanten Verhandlungen über eine zweite Phase des Abkommens ergebnislos
blieben, unterstützten sowohl US-Präsident Joe Biden als auch dessen
designierter Nachfolger Donald Trump Israels Recht, die Kämpfe im
Gazastreifen wieder aufzunehmen, behauptete Netanjahu. „Wenn wir zum Kampf
zurückkehren müssen, werden wir dies auf neue Arten und mit großer Macht
tun“, sagte er – ohne weitere Details zu nennen.
Ob Israel und die islamistische Hamas bei Gesprächen über eine zweite und
dritte Phase des Waffenruhe-Abkommens eine Einigung erzielen werden, ist
völlig offen. Es gibt mehrere Streitpunkte, bei denen die Positionen weit
auseinanderliegen. Dass es ein dauerhaftes Ende des Kriegs geben wird, ist
daher alles andere als gewiss. Die zweite Phase soll planmäßig ab der
siebten Woche beginnen. Der israelische Regierungschef erklärte, Israel
werde alle seine Kriegsziele im Gazastreifen erreichen, darunter die
Zerschlagung der Hamas. Die Hamas hingegen fordert eine Garantie, dass der
Krieg endet – wohl auch, um sich neu aufzustellen und ihre alte
Machtposition wieder einzunehmen.
Israel werde zudem die Truppen am Philadelphi-Korridor entlang der Grenze
zu Ägypten nicht verringern, sondern vergrößern, kündigte Netanjahu an.
Israelischen Medien zufolge bezog er sich mit dieser Aussage auf die erste
Phase des Abkommens. Für die zweite Phase des Deals ist vorgesehen, dass
die israelische Armee komplett aus dem Gazastreifen abzieht. Israel werde
keinen Waffenschmuggel in das Palästinensergebiet erlauben, betonte
Netanjahu. (dpa)
19 Jan 2025
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Waffenstillstand im Gazastreifen: Israel stimmt Abkommen endgültig zu
Nach dem Sicherheitskabinett hat sich auch die gesamte Regierung von
Premier Netanjahu für den Deal mit der Hamas ausgesprochen. In der ersten
Phase sollen 737 palästinensische Gefangene freikommen.
Waffenstillstand im Gazastreifen: Verhärtete Fronten
Das seit 15 Monaten andauernde Blutvergießen kommt zum Ende. Vorerst. Nicht
vorbei sind Trauer und Hass im Gazastreifen und in Israel.
Deal zwischen Hamas und Israel: Erste Geiseln sollen Sonntag freikommen
Premier Netanjahu geht von einer baldigen Geiselfreilassung aus. Das
Kabinett will noch heute über den Waffenstillstand abstimmen.
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