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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: UNRWA darf nicht mehr in Israe…
> Israel teilt der UN das Ende der Zusammenarbeit mit dem
> Palästinenserhilfswerk UNRWA mit. Derweil bereitet der Iran nach
> Medienberichten einen Gegenschlag auf Israel vor.
Bild: Im Flüchtlingscamp Tulkarem im Westjordanland hat das Militär ein UNRWA…
## Das offizielle Ende der UNRWA in Israel
Israel hat der UNO offiziell das Ende seiner Zusammenarbeit mit dem
Palästinenserhilfswerk UNRWA mitgeteilt. „Auf Anweisung von Außenminister
Israel Katz hat das Außenministerium den Vereinten Nationen die
Annullierung des Abkommens zwischen dem Staat Israel und der UNRWA
notifiziert“, erklärte das israelische Außenministerium am Montag. Vor
einer Woche hatte das israelische Parlament für ein [1][Verbot der
Aktivitäten der UNRWA auf israelischem Gebiet einschließlich Ost-Jerusalem
gestimmt.]
UNRWA ist seit über sieben Jahrzehnten für die Versorgung palästinensischer
Flüchtlinge in Palästinensergebieten, aber auch in Staaten wie dem Libanon
und Jordanien zuständig. Israel steht dem für die Versorgung der Menschen
im Gazastreifen wichtigen Hilfswerk seit Langem kritisch gegenüber.
Seit dem Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf
Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen
sind die Beziehungen zwischen Israel und dem Hilfswerk auf einem neuen
Tiefpunkt. Israel wirft mehreren UNRWA-Mitarbeitern eine Beteiligung an dem
beispiellosen Überfall auf den Süden des Landes vor. (afp)
## Ex-Pressesprecher Netanjahus festgenommen
Ein früherer Pressesprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin
Netanjahu ist nach Justizangaben wegen des Verdachts festgenommen worden,
vertrauliche Unterlagen an Journalisten weitergegeben zu haben. Neben
Netanjahus Ex-Sprecher Eliezer Feldstein seien drei weitere Menschen
festgenommen worden, darunter Sicherheitsvertreter, erklärte ein Gericht in
der Stadt Rischon LeZion am Sonntag.
Der israelische Inlands-Geheimdienst Schin Bet und die Armee hatten im
September Ermittlungen aufgenommen, nachdem die [2][Bild-Zeitung] und die
[3][britische Wochenzeitung The Jewish Chronicle ] über vertrauliche
Militärdokumente berichtet hatten, in denen es um die von der
islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und die
Bemühungen um deren Freilassung ging.
In einem der Zeitungsberichte hieß es, laut einem entdeckten Dokument
sollten der – inzwischen getötete – Hamas-Anführer Jahja Sinwar und die
Geiseln über den sogenannten Philadelphi-Korridor heimlich nach Ägypten
gebracht werden. In dem zweiten Bericht wurde aus einem angeblichen
internen Strategiepapier der Hamas-Führung über Pläne Sinwars zitiert, die
Verhandlungen zur Geisel-Freilassung zu behindern.
Israelischen Medienberichten zufolge stellte sich das erste von den beiden
Zeitungen genannte Dokument als Fälschung heraus. Das zweite Papier stammte
demnach nicht von der Hamas-Führung, sondern von rangniederen Mitgliedern
der Palästinenserorganisation. (afp)
## Air France setzt Flüge über Rotem Meer aus
Die französische Fluggesellschaft Air France hat ihre Flüge über das Rote
Meer bis auf Weiteres ausgesetzt. Dies geschehe „vorsorglich“, erklärte Air
France am Sonntag und begründete die Entscheidung mit einem „leuchtenden
Objekt“, das die Besatzung eines Flugzeugs „in größer Hohe“ oberhalb des
Sudan gesehen habe. Nach Angaben aus Kreisen der Luftfahrtbranche ist Air
France die einzige Fluggesellschaft, die ihre Flüge über dem Roten Meer
unterbrochen hat.
Wie Air France weiter mitteilte, wurden die Routen mehrerer Flüge
verändert. Auf zwei Flügen kehrte die Maschine demnach zurück und landete
wieder in Paris, betroffen gewesen seien ein Flug von der französischen
Hauptstadt ins madagassische Antananarivo und einer von Paris nach Nairobi
in Kenia.
Die Region um das Rote Meer ist seit November 2023 von großer Instabilität
geprägt. Die jemenitische, pro-iranische Huthi-Miliz greift seither mit
Raketen und Drohnen Schiffe an, die nach ihrer Darstellung Verbindungen zu
Israel haben – und begründet diese Attacken mit „Solidarität“ mit den
Palästinensern im Gazastreifen. Die Angriffe haben die Schifffahrt in der
für den Welthandel wichtigen Region stark beeinträchtigt. (afp)
## Medienbericht: Gegenschlag erst nach US-Wahl
Trotz der jüngsten Warnung aus den USA plant der Iran Medienberichten
zufolge einen erneuten Angriff auf Israel. Der Gegenschlag werde „heftig
und komplex“ ausfallen, zitierte die US-Zeitung The Wall Street Journal
(WSJ) einen ägyptischen Beamten, der über die Planungen informiert wurde.
[4][Bei einer neuen Attacke] würden Raketen mit größeren Sprengköpfen
eingesetzt als bei dem vorherigen Angriff am 1. Oktober, berichtete das
„WSJ“ unter Berufung auf iranische und arabische Informanten.
Zudem würden neben den Revolutionsgarden auch die regulären Streitkräfte
zum Einsatz kommen. Bei dem jüngsten israelischen Angriff auf den Iran
waren vier iranische Soldaten und ein Zivilist ums Leben gekommen. „Unser
Militär hat Soldaten verloren, also muss es antworten“, zitierte das WSJ
einen iranischen Beamten. Iran könnte den neuen Angriff aus dem Irak
starten und er werde „sehr viel aggressiver als beim letzten Mal“ sein.
Allerdings wolle der Iran mit seinem Gegenschlag nicht die US-Wahl
beeinflussen. Der Angriff werde deshalb nach der Abstimmung am Dienstag,
aber vor der Amtseinführung des künftigen Staatsoberhaupts der Vereinigten
Staaten im kommenden Januar kommen, sagte der iranische Beamte der
US-Zeitung. (dpa)
4 Nov 2024
## LINKS
[1] /Israel-gegen-UN-Palaestinenserhilfswerk/!6042743
[2] /Zwei-rechte-Zeitungen/!6021095
[3] /Skandal-um-aelteste-juedische-Zeitung/!6035435
[4] /Irans-Raketenangriff-auf-Israel/!6040586
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