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# taz.de -- Luftangriffe auf Beirut: Israels Eskalation im Libanon
> Israels Militär fliegt erneut Luftangriffe auf Beirut.
> Hilfsorganisationen warnen vor Kriegsverbrechen und Kollektiv-Bestrafung
> der Zivilbevölkerung.
Bild: Zerstörte Wohngebäude nach einem israelischen Luftangriff in Beirut am …
Berlin taz | Zwischen den vielen anderen Schockmomenten hielten Menschen im
Libanon am Mittwoch besonders den Atem an: Am Abend meldeten mehrere
libanesische Medien, dass israelische Angriffe auf den Flughafen von Beirut
bevorstehen könnten. Die Miliz der Hisbollah hatte am selben Tag 10 Raketen
auf den Flughafen in Tel Aviv abgefeuert. Angeblich sei ein israelischer
Stützpunkt unweit des Flughafens das eigentliche Ziel gewesen. Fotos in
israelischen Medien zeigen einen Einschlagkrater auf dem Parkplatz.
Wenige Stunden nach einer ersten israelischen Angriffsserie am Mittag
schlugen dann in der Nacht vier Bomben in Südbeirut ein – eine davon sehr
nah am Beiruter Flughafen. Granatsplitter wurden auf die Flughafenbahn
geschleudert, der Betrieb lief weiter. Gegen 23.40 Uhr Ortszeit kündigte
der arabischsprachige Sprecher der israelischen Armee neue Angriffe an.
Fünf [1][Unifil-Friedenssoldaten] aus Malaysia wurden am Donnerstag bei
einem israelischen Angriff verletzt. Ein Autofahrer wurde dabei getötet.
„Streitigkeiten müssen am Verhandlungstisch und nicht durch Gewalt gelöst
werden“, schrieb Unifil in einem Statement. Die schweren Kämpfe zischen
Hisbollah und israelischer Armee dauern seit dem 8. Oktober 2023 an. Im
September dieses Jahres verschärfte Israel seine Angriffe.
## Mehr als 1,2 Millionen Menschen vertrieben
Bisher haben israelische Streitkräfte laut libanesischen Behörden
mindestens 3.002 Menschen im Libanon getötet. Mehr als 100 Kinder seien in
den vergangenen fünf Wochen getötet worden – im Durchschnitt zwei pro Tag.
Bei israelischen Angriffen starben im gesamten Libanon 163 Gesundheits- und
Rettungskräfte, außerdem wurden 158 Krankenwagen und 51 medizinische
Notfallzentren wurden beschädigt, so die Behörden und NGOs.
Mehr als 1,2 Millionen Menschen sind zudem vertrieben. Besonders im Süden
und Osten des Landes und in Südbeirut wurden Häuser und Infrastruktur
massiv zerstört. [2][Ganze Dörfer waren von erzwungener Evakuierung durch
die israelische Armee betroffen]. Satellitenbilder zeigen Krater und von
Panzerspuren durchzogene Landschaften durch den israelischen Einmarsch im
Süden.
„Als Einsatzkräfte an vorderster Front“ bezeugten die
Nichtregierungsorganisationen [3][International Rescue Committee (IRC)],
Save the Children, Danish Refugee Council und Intersos am Donnerstag
„wahllose israelische Angriffe auf Zivilist*innen und zivile
Infrastruktur, den Einsatz von Sprengstoff in dicht besiedelten Gebieten,
unzureichende Evakuierungswarnungen und die Massenvertreibung der
Zivilbevölkerung durch das israelische Militär.“
Solche Handlungen könnten Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht
darstellen, einschließlich Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit. „Diese Angriffe können dazu führen, dass ganze
Gemeinschaften kollektiv bestraft und geschädigt werden.“ Die
Organisationen fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Verstöße
gegen das Völkerrecht zu ahnden. Dies sei eine moralische Verpflichtung und
ein „rechtliches Gebot, das im Libanon und in der gesamten Region zu lange
vernachlässigt wurde.“
8 Nov 2024
## LINKS
[1] /Unifil-Einsatz-im-Libanon/!6039830
[2] /Evakuierung-in-Libanon/!6042946
[3] /Chef-der-Hilfsorganisation-IRC/!6018324
## AUTOREN
Julia Neumann
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
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Israel
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Israel Defense Forces (IDF)
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