# taz.de -- Cannabisgesetz: Hin und Her beendet | |
> Als letztes Bundesland kommt nun auch die Hauptstadt in die Hufe. Anträge | |
> auf Cannabisanbau werden ab sofort vom Landesamt für Gesundheit und | |
> Soziales bearbeitet. | |
Bild: Cannabispflanzen. Immer wieder schön, auch zum Angucken | |
Berlin taz | Vier Monate zu spät, als letztes Bundesland überhaupt, aber | |
immerhin: [1][Berlin hat endlich die Zuständigkeiten] bei der Umsetzung des | |
Konsum-Cannabisgesetzes geregelt, das am 1. April dieses Jahres in Kraft | |
trat. Jenes regelt Genehmigungsverfahren für Anträge von | |
[2][Anbauvereinigungen von Cannabis], Stichtag war der 1. Juli. | |
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) bearbeitet seit dem 1. | |
November die Anträge der Anbauvereinigungen, die vorhaben, ihren bis zu | |
[3][500 Mitgliedern Cannabis abzugeben, bis zu 50 Gramm] im Monat. Zwei | |
zusätzliche Personalstellen wurden dafür ausgeschrieben. Die | |
Auswahlgespräche liefen derzeit, sagte ein Pressesprecher des Lageso zur | |
taz. Zwei weitere Personen aus dem Lageso hätten sich den fünf Anträgen, | |
die bislang eingegangen sind, bereits gewidmet. | |
## Vier Monate Unklarheit | |
Da in den letzten vier Monaten Unklarheit darüber herrschte, [4][ob sich | |
die einzelnen Berliner Bezirke oder aber das Lageso als zentrale | |
Institution um die Bearbeitung der Anträge kümmern soll], sind bereits | |
Anträge bei den Bezirken eingegangen. Die seien bereits aufgefordert | |
worden, diese an die nun definitiv dafür zuständige Behörde weiterzuleiten, | |
so der Sprecher des Lageso. Anbauvereinigungen, die ihre Genehmigung | |
erteilt bekommen hätten, würden gemäß der neuen Regelung in Berlin aber von | |
den jeweils zuständigen Bezirken überwacht. | |
[5][Nach einem peinlich gewordenen Hin und Her] gibt es nun also immerhin | |
eine Einigung über Zuständigkeiten. Doch noch immer ist unklar, wann genau | |
das Team von vier Personen im Lageso seine Arbeit aufnehmen wird. Die zwei | |
Stellen müssen ja, wie gesagt, erst noch besetzt werden. Und auf die Frage, | |
wann denn ungefähr mit der ersten Genehmigung zu rechnen sei, wollte sich | |
der Präsident des Lageso, Alexander Straßmeir, bei einem Pressegespräch am | |
Donnerstag auf kein Datum festlegen lassen. | |
Herauszuhören war: Eher unwahrscheinlich, dass es in diesem Jahr noch etwas | |
wird. Und das, während in Niedersachsen alles wie am Schnürchen läuft und | |
bereits die erste Anbauvereinigung Cannabis an ihre Mitglieder ausgeben | |
kann. | |
Die Begründung, warum es nun immer noch so lange dauern wird, lieferte | |
Straßmeir gleich mit. Man habe es eben mit einem nicht „sehr gelungenen | |
Gesetz“ zu tun, sagt er, einem echten „Bürokratiemonster“, das einem „… | |
viel Aufwand“ abverlange. Seiner Institution, aber vor allem auch den | |
Anbauvereinigungen, die die elfseitigen Anträge auszufüllen haben, fügte | |
Straßmeir hinzu. | |
Dass das eine aufwendige Angelegenheit ist, kann [6][Oliver | |
Waack-Jürgensen, Vorstand im Dachverband der deutschen Cannabis Social | |
Clubs], nur bestätigen. Als Vorbereitung auf die neue Aufgabe wurde er mit | |
seiner Expertise vom Lageso zu einem Vorgespräch geladen. Ihm sei dabei | |
mitgeteilt worden, dass eine „harmonische“ Zusammenarbeit angestrebt werde, | |
so Waack-Jürgensen. Die Anträge wirkten auf ihn aber doch so kompliziert, | |
sagt er, dass sich ein Gefühl von Harmonie nicht wirklich einstellen wolle. | |
7 Nov 2024 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Hartmann | |
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