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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Zum Gedenken weiter Kämpfe
> Hisbollah schießt Raketen in die Nähe des Mossad-Hauptquartiers, Israel
> tötet weiteren Hisbollah-Kommandeur. Netanjahu zeigt sich siegesgewiss.
Bild: Israel gibt an, bei einem Angriff auf Beirut einen weiteren Hisbollah-Kom…
## Israel: Weiterer Hisbollah-Kommandeur getötet
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in der
libanesischen Hauptstadt Beirut erneut einen hochrangigen
Hisbollah-Kommandeur getötet. Bei einer gezielten Attacke sei am Montag der
Chef des Hauptquartiers der islamistischen Miliz, Suhail Hussein Husseini,
getötet worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Er sei auch
Mitglied des Dschihad-Rats der Hisbollah gewesen, dem obersten
militärischen Gremium der vom Iran gestützten schiitischen
Extremistenorganisation. Der Armee zufolge war Husseini auch verantwortlich
für Waffenlieferungen aus dem Iran nach Libanon und die anschließende
Verteilung. (dpa)
## Netanjahu demonstriert Siegessicherheit
Ein Jahr nach dem Massaker vom 7. Oktober hat sich der israelische
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu siegesgewiss gezeigt. „Gemeinsam
werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam – mit Gottes Gnade – werden wir
siegen“, sagte er in einer Videobotschaft. „Wir haben die Kriegsziele
festgelegt und wir erreichen sie“, versprach der israelische Regierungschef
Netanjahu. Diese seien: Die Herrschaft der Hamas zu brechen, alle Geiseln
nach Hause zu bringen, jede künftige Bedrohung aus dem Gazastreifen
unmöglich zu machen und eine sichere Rückkehr der Bewohner des Südens und
des Nordens in ihre Häuser zu ermöglichen.
Nach einem Jahr Krieg mit fast 42.000 Toten im Gazastreifen und wachsender
internationaler Kritik am [1][harten Vorgehen Israels in dem Küstenstreifen
– und nun auch im Libanon] – ist bisher jedoch keines der von Netanjahu
genannten Kriegsziele komplett erreicht worden. (dpa)
## Trauer und Wut bei Gedenken in Israel an Massaker
Bei [2][Veranstaltungen am ersten Jahrestag des schlimmsten Massakers in
der Geschichte des Staates Israel] gedachten Menschen in Tel Aviv der
Opfer. Viele Menschen weinten bei einer Zusammenkunft von Angehörigen im
Jarkon-Park, hielten sich in den Armen und trugen Fotos der Getöteten und
Verschleppten. Für die noch als Geiseln im Gazastreifen festgehaltenen etwa
100 Israelis stiegen Ballons auf. Tausende riefen immer wieder das Wort
„achschaw“, was auf Hebräisch „jetzt“ heißt und für die Forderung na…
sofortigen Freilassung der Verschleppten steht.
Immer wieder wurde jedoch auch eine Untersuchung gefordert, wie die
Sicherheitskräfte so überrumpelt werden konnten. Regierungschef Netanjahu
wurde vorgeworfen, einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und damit die
Freilassung der Geiseln verhindert zu haben. (dpa)
## Israel verhängt Blockade über Südküste des Libanons
Vor dem geplanten Einsatz der Marine verhängten die israelischen
Streitkräfte eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste des Libanons.
In einer auf Arabisch veröffentlichten Mitteilung wird die Zivilbevölkerung
davor gewarnt, sich an Stränden aufzuhalten oder mit Booten aufs Meer zu
fahren, da die israelische Marine dort Kampfeinsätze plane. Ein Aufenthalt
am Strand oder auf dem Meer sei bis auf Weiteres „lebensgefährlich“,
erklärte das Militär auf der Plattform X. Die Warnung gelte für die gesamte
Küste südlich der Mündung des Awali-Flusses bei Sidon. Dieser Abschnitt bis
zur faktischen Grenze mit Israel ist etwa 60 Kilometer lang. (dpa)
## Medien: Hisbollah feuert Raketen auf Militärbasis
Die Hisbollah reklamierte Medienberichten zufolge einen Raketenangriff auf
eine Militärbasis nahe dem Hauptquartier des israelischen
Auslandsgeheimdienstes Mossad für sich. Die Attacke habe dem Stützpunkt der
Fernmeldeaufklärungseinheit Unit 8200 bei Tel Aviv gegolten, berichtete die
Zeitung The Times of Israel. Die Basis liege neben dem
Mossad-Hauptquartier. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden bei
dem Angriff fünf Raketen abgefeuert. Einige wurden demnach abgefangen,
andere gingen im offenen Gelände nieder. (dpa)
## Türkei will Staatsbürger aus dem Libanon evakuieren
Die Türkei will nach Angaben ihres Außenministeriums für Evakuierungen aus
dem Libanon noch an diesem Dienstag zwei Schiffe der Marine Richtung Beirut
schicken. Am Mittwoch sollen dann türkische Staatsangehörige, die einen
Antrag zum Verlassen des Libanon über den Seeweg gestellt haben,
aufgenommen werden. Wenn nötig, würden die Evakuierungen auch in den
darauffolgenden Tagen fortgesetzt. Auf den Schiffen sei Platz für insgesamt
2000 Passagiere.
Großbritannien hat wegen der zugespitzten Lage im Nahen Osten
vorsichtshalber die Angehörigen seiner Botschaftsmitarbeiter in Israel aus
dem Land gebracht. Es handele sich um eine vorübergehende Maßnahme, hieß es
in den aktualisierten Reisehinweisen des britischen Außenministeriums für
Israel. „Unsere Mitarbeiter bleiben vor Ort.“
Auch Angehörige entsandter deutscher Diplomaten haben die Region verlassen,
wie Auswärtiges Amt und Bundesverteidigungsministerium Ende September
mitgeteilt hatten. „Die Botschaften bleiben arbeitsfähig, aber
Familienangehörige der entsandten Beschäftigten und von deutschen
Mittlerorganisationen sowie nicht dringend benötigtes Personal fliegen
aus“, hieß es damals. Dadurch würden „die Arbeits- und Handlungsfähigkeit
der Botschaften und Vertretungen in keinster Weise eingeschränkt“.
(rtr/dpa)
## China kündigt Hilfslieferungen für Libanon an
Angesichts [3][der zunehmenden Kämpfe zwischen Israel und der
radikal-islamischen Hisbollah] wird China dem Libanon dringend benötigte
medizinische Hilfsgüter liefern. „Auf Ersuchen der libanesischen Regierung
hat die chinesische Regierung beschlossen, dem Libanon dringend benötigte
medizinische Hilfsgüter zu liefern, um die medizinische Versorgung des
Landes zu unterstützen“, teilt die chinesische Behörde für internationale
Entwicklungszusammenarbeit mit. Nach der jüngsten Eskalation des Konflikts
habe es im Libanon zahlreiche Explosionen und Luftangriffe gegeben, die
viele Opfer gefordert hätten. (rtr)
## Australiens Liberale gegen Aufruf zu Nahost-Waffenruhe
Die wichtigste Oppositionspartei in Australien hat sich einem Aufruf der
Regierung zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und im Libanon verweigert.
Peter Dutton, der Vorsitzende der konservativen Liberalen Partei, wandte
sich gegen den Aufruf, der neben der Waffenruhe-Forderung auch einen
Verweis auf die Notwendigkeit für einen dauerhaften Frieden und Sicherheit
für alle Menschen in der Region enthielt. Der Schritt deutete an, dass
politische Differenzen bei der Bewertung der Konflikte im Nahen Osten auch
bei den australischen Parlamentswahlen im kommenden Jahr eine Rolle spielen
könnten.
Dutton sagte, der Antrag der Regierung hätte sich auf die 1200 Israelis
konzentrieren müssen, die von der Hamas vor einem Jahr ermordet wurden.
Premierminister Anthony Albanese sei dafür zu verurteilen, keinen Aufruf
zustande gebracht zu haben, der überparteilicher Unterstützung würdig sei.
85 Abgeordnete des australischen Unterhauses stimmten für den
Regierungsantrag, 54 dagegen. (ap)
8 Oct 2024
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