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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Biden und Starmer ohne Entsch…
> Der US-Präsident und der britische Premier reden über den Einsatz
> weitreichender westlicher Waffen später weiter. Derweil schickt Moskau
> viele Drohnen in die Ukraine.
Bild: Joe Biden (2. v. l) und Keir Starmer (r.) haben geredet. Herausgekommen i…
## Großflächiger Drohnenangriff auf Ukraine
Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut [1][großflächig mit Drohnen
angegriffen]. Insgesamt seien etwa 70 der unbemannten Flugobjekte gestartet
worden, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem
Telegramkanal. Demnach waren Objekte in den Gebieten Tscherkassy,
Schytomyr, Winnyzja, Odessa, Sumy, Dnipropetrowsk, Poltawa, Cherson,
Charkiw, Donezk, aber auch rund um die Hauptstadt Kiew Ziel der Attacken.
Die Mehrzahl der Angriffe sei abgewehrt worden, teilte er mit – forderte
allerdings zugleich erneut eine weitere Stärkung der Flugabwehr.
Die ukrainische Luftwaffe selbst meldete den Abschuss von 72 der insgesamt
76 gestarteten Drohnen. Über die Folgen des Angriffs machte die Luftwaffe
keine Angaben.
Größere Schäden wurden vor allem aus der Schwarzmeerregion Odessa gemeldet.
In einem Vorort der Gebietshauptstadt seien durch Drohnentrümmer mehrere
Gebäude, darunter auch ein Wohnhaus beschädigt worden, schrieb
Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram. Im Landkreis Ismajil, über den
die Ukraine Teile ihres Getreides verschifft, wurden demnach Lagergebäude
getroffen.
Auch in Kiew gingen Behördenangaben zufolge mehrere Trümmerteile nieder.
Getroffen worden sei ein städtisches Unternehmen, ein Brand sei aber nicht
ausgebrochen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko. (dpa)
## Stoltenberg: Nato hätte Ukraine früher stärken müssen
Der scheidende [2][Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg] bedauert im
Rückblick, „dass die Nato-Verbündeten und die Nato selbst nicht mehr getan
haben, um die Ukraine früher zu stärken“. Wäre das Land militärisch stär…
gewesen, „wäre die Schwelle zum Angriff für Russland höher gewesen“,
zitiert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung den Norweger in einem
Vorabbericht. Ob sie hoch genug gewesen wäre, könne man nicht sagen. Doch
wäre es einfach gewesen, mehr zu tun. „Jetzt rüsten wir die Ukraine im
Krieg aus, damals hätten wir die Ukraine ausrüsten können, um einen Krieg
zu verhindern.“ Stoltenberg übergibt seinen Posten am 1. Oktober an den
niederländischen Ex-Regierungschef Mark Rutte. (rtr)
## Biden und Starmer vertagen Entscheidung über Waffeneinsatz
Trotz des Drängens der Ukraine haben US-Präsident Joe Biden und der
[3][britische Premierminister Keir Starmer] eine Entscheidung über einen
Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland vertagt.
Nach einem Treffen mit Biden am Freitagabend (Ortszeit) in Washington sagte
Starmer, sie hätten eine „weitreichende Diskussion über Strategie“ gefüh…
nicht aber über „bestimmte Fähigkeiten“. Russlands Präsident Wladimir Pu…
hatte zuvor gedroht, eine Zustimmung des Westens zum Einsatz von Waffen auf
russischem Territorium durch die Ukraine würde „Krieg“ gegen Russland
bedeuten.
Starmer machte nach dem Gespräch deutlich, er und Biden würden das Thema
bei der UN-Generalversammlung in New York in der übernächsten Woche „mit
einer größeren Gruppe von Personen“ erörtern. Vor dem Treffen in Washington
war erwartet worden, dass Starmer sich von Biden Unterstützung holen wolle,
um britische Storm-Shadow-Raketen für die Ukraine tiefer in russischem
Gebiet einzusetzen.
Die nächsten Wochen und Monate könnten „entscheidend“ sein, sagte Starmer
in Washington. „Es ist sehr, sehr wichtig, dass wir die Ukraine in diesem
lebenswichtigen Krieg für die Freiheit unterstützen.“
Das Weiße Haus hatte bereits vor dem Treffen die Erwartungen zu einer
Entscheidung über den Einsatz von Waffen auf russischem Gebiet gedämpft:
„Ich würde nicht erwarten, dass die Gespräche zu einer größeren Ankündig…
führen, jedenfalls nicht von unserer Seite“, sagte John Kirby, Sprecher des
Nationalen Sicherheitsrates.
Die Führung in Kiew hat bei den westlichen Verbündeten zuletzt verstärkt
darauf gedrängt, weitreichendere westliche Waffen in Russland einsetzen zu
dürfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf dem Westen am
Freitag vor, er habe „Angst“, auch nur über westliche Hilfe für die Ukrai…
beim Abschuss von russischen Raketen zu sprechen. Der neue ukrainische
Außenminister Andrij Sybiha erklärte, es sei wichtig, „alle Beschränkungen
für den Einsatz amerikanischer und britischer Waffen gegen legitime
militärische Ziele in Russland aufzuheben“.
Britische Medien berichteten, dass Biden, der einen nuklearen Konflikt
fürchte, zu einer Erlaubnis bereit sei, die Ukraine britische und
französische Raketen mit US-Technologie nutzen zu lassen – nicht aber von
den USA selbst hergestellte Raketen. Deutsche Waffen sind nach Angaben der
Bundesregierung von dieser Frage nicht betroffen.
Putin hatte am Donnerstag erklärt, eine Zustimmung des Westens zum Einsatz
weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland durch die Ukraine würde die
Natur des Konflikts erheblich verändern. „Es würde bedeuten, dass
Nato-Staaten, die USA, europäische Staaten im Krieg mit Russland sind“,
sagte der Kreml-Chef. Eine Sprecherin des Weißen Hauses bezeichnete die
Äußerungen als „unglaublich gefährlich“.
Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja fügte hinzu, dass eine solche
Erlaubnis zum Einsatz von Waffen für die Ukraine die Nato in einen
„direkten Krieg“ mit einer Atommacht“ führen würde. (afp)
## Medwedew droht mit völliger Zerstörung von Kiew
Der russische [4][Ex-Präsident Dmitri Medwedew] droht mit einer
vollständigen Zerstörung der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Russland habe
aufgrund des ukrainischen Vorstoßes auf die russische Region Kursk bereits
formell einen Grund, Atomwaffen einzusetzen, auch wenn man sich bislang
dagegen entschieden habe. Als Reaktion auf den ukrainischen Einsatz von
westlichen Raketen mit großer Weitreiche könne man Kiew aber auch mit
nicht-nuklearer neuerer russischer Waffentechnologie in „einen gigantischen
geschmolzenen Fleck“ verwandeln. Medwedew ist stellvertretender Leiter des
russischen Sicherheitsrats. Er hat bereits mehrfach auf scharfe Rhetorik
gegen den Westen und die Ukraine zurückgegriffen. (rtr)
## Klitschko: Einschlag von Drohnensplittern in Kiew
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko informiert über die Nachrichten-App
Telegram einen Einschlag von Drohnensplittern in der ukrainischen
Hauptstadt. Die Splitter seien am frühen Samstagmorgen auf ein städtisches
Gebäude im Kiewer Stadtteil Obolon nördlich des Stadtzentrums gefallen.
Klitschko schrieb weiter, dass Rettungsdienste auf dem Weg zum Ort des
Geschehens seien. Zuvor hatte der Bürgermeister erklärt, dass
Luftabwehreinheiten in der Hauptstadt im Einsatz gewesen waren. (rtr)
## Kim Jong UN verspricht Russland stärkere Zusammenarbeit
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un verspricht dem Sekretär des
russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, eine stärkere Zusammenarbeit.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtet, hatten die beiden
Männer während Schoigus Besuch in Pjöngjang einen umfassenden
Meinungsaustausch und erzielten einen zufriedenstellenden Konsens über
Themen wie die stärkere „Zusammenarbeit zur Verteidigung der gegenseitigen
Sicherheitsinteressen“. Kim sagte, Nordkorea werde die Zusammenarbeit mit
Russland im Einklang mit der strategischen Partnerschaft zwischen den
beiden Ländern weiter ausbauen. Schoigu, der noch bis Mai russischer
Verteidigungsminister war, hatte im Juli vergangenen Jahres mit einem
Besuch in Pjöngjang den Beginn engerer Beziehungen zwischen Nordkorea und
Russland eingeleitet. (rtr)
## Mützenich plädiert für internationale Kontaktgruppe
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat eine internationale Kontaktgruppe
angeregt, um eine Friedensinitiative im Ukraine-Krieg anzustoßen. „Aus
meiner Sicht wäre es nun an der Zeit, dass die westlichen Verbündeten eine
Kontaktgruppe initiieren, um einen Prozess zu starten“, sagte Mützenich der
Rheinischen Post.
„[5][Der Bundeskanzler] und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
stimmen darüber ein, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um die Bemühungen
für Friedensgespräche zu intensivieren, und dass bei einem nächsten
Friedensgipfel auch Russland dabei sein sollte.“ Das eröffne auch anderen
Ländern die Gelegenheit, sich stärker für die Beendigung der
Kampfhandlungen zu engagieren.
Nach möglichen Mitgliedern einer solchen Kontaktgruppe gefragt, sagte
Mützenich, er sehe da Länder wie China, Indien, die Türkei und Brasilien in
der Verantwortung. „In diesen Staaten wächst die Überzeugung, dass der
russische Angriffskrieg zu einer Belastung werden kann.“ Daher könne die
Arbeit einer Kontaktgruppe „durchaus vielversprechend sein“, und diese
könne eine wichtige Vermittlerrolle spielen. (dpa)
14 Sep 2024
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