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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Wieder russische Luftangriffe
> Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnen,
> Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Berichte aus Kyjiw, Charkiw
> und Sumy.
Bild: Feuer nach einem Raketeneinschlag in Kyjiw
## Russland greift Ukraine mit Drohnen und Raketen an
Betroffen seien die Hauptstadt Kyjiw und möglicherweise auch andere Städte,
teilte die ukrainische Luftwaffe am Montagmorgen mit. Angesichts einer
Reihe von Explosionen in Kyjiw flüchteten viele Einwohner der Stadt in
Luftschutzbunker. Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, die
Rettungsdienste seien in die Stadtteile Holosijwskij und Solomjanskij
gerufen worden. „Es wird eine Antwort auf alles geben. Der Feind wird es
spüren“, erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij
Jermak, bei Telegram.
Auch Charkiw wurde ukrainischen Medienberichten zufolge von einer Explosion
erschüttert. Der Chef der gleichnamigen Region, Oleh Synjehubow,
bestätigte, dass der Bezirk Industrjalnyj der zweitgrößten ukrainischen
Stadt angegriffen worden sei. Ein Wohngebäude und mehrere andere Gebäude
seien dadurch in Brand gesteckt worden.
Laut Reuters wurden in Charkiw 47 Menschen verletzt, als eine russische
Rakete in einem Einkaufszentrum einschlug. Erst am Vortag waren in Charkiw
bei einem russischen Luftangriff mindestens sechs Menschen getötet und 99
Personen verletzt worden. In Kurachewe in der Region Donezk starben drei
Menschen bei einem russischen Raketenwerfer-Angriff, wie die örtlichen
Behörden am Abend mitteilten. Neun Bewohner wurden verletzt.
Auch aus der Region Sumy wurden von den Behörden wiederholte russische
Artillerieangriffe gemeldet, in deren Verlauf mehrere Menschen verletzt
wurden. Durch Sumy verläuft der gesamte Nachschub für die ukrainischen
Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind.
(ap/Reuters)
## Putin: Bau der Gaspipeline nach China verläuft nach Plan
Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen russischen Gaspipeline durch die
Mongolei nach China verlaufen nach Angaben von Präsident Wladimir Putin
planmäßig. Im Januar 2022 seien die Machbarkeitsstudie genehmigt und die
notwendigen technischen Untersuchungen durchgeführt worden, sagt Putin in
einem Interview mit der mongolischen Zeitung Onoodor laut einer auf der
Internetseite des Kremls veröffentlichten Mitschrift. Die geplante Pipeline
„Power of Siberia 2“ soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der
russischen Region Jamal über die Mongolei nach China transportieren. (rtr)
Selenskyj: Russland muss den Krieg spüren
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Drohnenangriffe
seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. „Der
terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen“, sagte
Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ukrainische Kampfdrohnen
hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet
angegriffen, unter anderem auch Moskau. Die Planungsstäbe in Kyjiw
arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen,
russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in
Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.
Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor
allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. „Wir
müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine
gebracht wird.“ Dies gelinge nun mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit
dem neuen ukrainischen Raketenprogramm.
Doch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen
gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj
eine altbekannte Forderung. „Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der
falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges
überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu
brauchen wir wirksame Instrumente“, sagte er. „Keine einzige russische
Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort
bleiben.“
Am Sonntag hatte das russische Militär berichtet, es habe 158 ukrainische
Drohnen abgefangen und zerstört, die zahlreiche russische Regionen
angegriffen hätten. Es soll sich um einen der größten ukrainischen Angriffe
im Krieg handeln. Erstmals hat die Ukraine mit einem massiven
Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um Moskau angerichtet. Im
Südosten der russischen Hauptstadt verursachte ein Treffer einen Brand in
der großen Raffinerie Kapotnja – nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml
entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa
100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten
getroffen. (dpa)
## Forbes: Böse Überraschung für Russland
Das britische Wirtschaftsmagazin Forbes hat die ukrainischen
Drohnenattacken gegen Ziele in Russland als Weg bezeichnet, den Russen ihre
eigene Medizin zu verpassen. Angesichts des schlechten Zustands und der
veralteten Technik der russischen Stromversorgung könnten die ukrainischen
Angriffe der russischen Bevölkerung in diesem Winter größere Probleme
bereiten, als sie die Bewohner der Ukraine bisher erlebt hätten.
Mit einem Rückblick auf den fast zehnjährigen Krieg der Sowjets in
Afghanistan, der mit zum Zerfall der Sowjetunion beigetragen hatte, stellte
das Magazin Überlegungen dazu an, wie lange die russische Bevölkerung den
Krieg gegen die Ukraine mittragen wolle. „Die spannendste Frage ist, ob die
russische Diktatur überleben wird.“ Denn sollte Russland verlieren, könnte
die Unzufriedenheit in der Öffentlichkeit und den politischen Eliten
zunehmen. „Anhaltende Wirtschaftssanktionen und militärische Verluste
könnten Russland weiter belasten und der politischen Opposition oder
Fraktionen innerhalb der Regierung die Möglichkeit geben, Putins Führung
herauszufordern.“ (dpa)
2 Sep 2024
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