Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Befreite Geisel in Israel: Ausnahme für Farhan al-Qadi
> Das Haus der ehemaligen Geisel Farhan al-Qadi lief Gefahr, abgerissen zu
> werden. Doch Benjamin Netanjahu nutzt die Befreiung für ein PR-Manöver.
Bild: Better call Bibi: Farhan al-Qadi nach seiner Befreiung
Berlin taz | [1][Als Farhan al-Qadi jüngst von israelischen Truppen aus der
seit dem 7. Oktober andauernden Geiselhaft in Gaza befreit wurde], meldete
sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gleich telefonisch bei dem
Befreiten.
Medienberichten zufolge soll al-Qadi ihn „Abu Yair“ – Vater von Yair, nach
dem ältesten Sohn Netanjahus – genannt haben. Und während das sicherlich
ein PR-Manöver ist – will Netanjahu doch nicht abweichen von seinem
Bestehen auf der Präsenz israelischer Truppen in Gaza –, scheint die
Aufmerksamkeit für al-Qadi diesem nun einen echten Vorteil zu bringen.
Denn al-Qadi lebt in einem Dorf nahe der von beduinischen Israelis
bewohnten Stadt Rahat. Und im vergangenen November hatte Israel nach
Medienberichten etwa 70 Prozent der Bewohner des Dorfes mitgeteilt, dass
ihre Häuser ohne Genehmigung gebaut worden seien – und der Abriss in
Planung sei.
Dieses Vorgehen der israelischen Behörden – und auch, dass die nötigen
Baugenehmigungen nur schwer zu bekommen sind – betrifft
überdurchschnittlich oft israelische Araber oder Palästinenser in
Ostjerusalem. „Im Angesicht der Situation“, so erklärte nun die zuständige
Behörde, wolle man bei al-Qadi auf die Ausstellung einer solchen
Abrissanordnung verzichten. Zu den Nachbarn al-Qadis, die von dem möglichen
Abriss ihrer Häuser bedroht sind, äußerte die Behörde sich allerdings
nicht.
## UN-Generalsekretär fordert Ende
[2][Derweil hält im Westjordanland eine bereits für mehrere Tage
angekündigte Kampagne des israelischen Militärs an]. Man wolle gegen
militante Palästinenser vorgehen und habe in der Nacht auf Donnerstag fünf
von ihnen, die sich in einer Moschee in Tulkarem verschanzten, getötet.
[3][UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief am Donnerstag Israel dazu auf,
seine Operation im Westjordanland zu beenden.]
Sie befeuere die „bereits explosive Situation“. Der Kampagne voraus ging
der Tod eines Selbstmordattentäters in Tel Aviv, dessen Bombe vor Erreichen
des Anschlagsorts explodierte. Er soll aus Nablus, nahe Tulkarem, stammen,
und die Operation soll dort geplant worden sein.
29 Aug 2024
## LINKS
[1] /Weitere-Hamas-Geisel-in-Gaza-befreit/!6033094
[2] /Israels-Strategie-im-Westjordanland/!6029991
[3] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!6033275
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Gaza-Krieg
Geiselnahme
Israelische Armee
Benjamin Netanjahu
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Gaza
Israel Defense Forces (IDF)
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Antisemitismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Von der Hamas getötet: Abschied von Hersh Goldberg-Polin
Vom Nova-Festival entführt, überlebte der junge US-Israeli selbst die
Amputation seines Armes. Nun wurde er von der Hamas erschossen.
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Sechs Geiseln tot in Gaza geborgen
Die Toten wurden in einem unterirdischen Tunnel in Rafah in Südgaza
gefunden. Alle Opfer wurden am 7. Oktober entführt und waren wohl lange
noch am Leben.
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Militäreinsatz im Westjordanland
Das israelische Militär geht im Westjordanland erneut gegen militante
Palästinenser vor. Das Ziel sei ein vom Iran unterstütztes Terrornetzwerk.
Nahostkonflikt an Berliner Fassaden: Kalter Krieg an Berlins Hauswänden
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel und der andauernden Gegenoffensive
der israelischen Armee tauchen in Berlin immer mehr Graffiti auf.
Debatte um Antisemitismusresolution: Ausweitung der Grauzone
Vor dem 7. Oktober soll im Bundestag eine Resolution gegen Antisemitismus
eingebracht werden. KritikerInnen befürchten die Einschränkung der
Meinungsfreiheit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.