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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Scharfe Kritik an Putin-Vorsc…
> Der Kremlchef bietet Frieden an, wenn die Ukraine auf die vier von
> Russland teils eroberten Gebiete verzichtet und kein Nato-Mitglied wird.
> Ukraine und Nato sind empört.
Bild: Gesprächig: Waldimir Putin mit neuen Vorschlägen
## Scharfe Reaktionen von Ukraine, Nato und USA
Die Ukraine, die Nato und die USA haben die von Russland genannten
Bedingungen für eine Waffenruhe umgehend verworfen. Der russische Präsident
Wladimir Putin habe „keine wirklichen Friedensvorschläge und keinen Wunsch,
die Kämpfe zu beenden“, erklärte der ukrainische Präsidentenberater
Mychailo Podoljak im Onlinedienst X. Ähnlich äußerte sich
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. US-Verteidigungsminister Lloyd
Austin warf Putin vor, der Ukraine einen Frieden „diktieren“ zu wollen.
Stoltenberg sagte zum Abschluss eines Nato-Verteidigungsministertreffens in
Brüssel: „Dies ist kein Friedensvorschlag. Dies ist ein Vorschlag für mehr
Aggression, mehr Besatzung.“ Ähnlich scharf reagierte Pentagonchef Austin:
Putin habe völkerrechtswidrig ukrainisches Territorium besetzt, sagte er.
Er könne der Ukraine „nicht diktieren, was sie zu tun hat, um eine Lösung
herbeizuführen“. (afp)
## Ukrainischer Außenminister: Putins Vorschläge sind absurd
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nennt die jüngsten Äußerungen
von Russlands Präsident Wladimir Putin über Friedensgespräche absurd. Ziel
Putins sei es, die internationale Gemeinschaft in die Irre zu führen, sagt
Kuleba. Es gebe keine Möglichkeit, einen Kompromiss zwischen Putins
Erklärung und der Position der Ukraine zu finden, sagt Präsidentenberater
Mychajlo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters. Putins Vorschlag laufe
darauf hinaus, dass die Ukraine ihre Niederlage anerkenne und ihre
Souveränität aufgebe. Putins Vorschlag sei nicht ernst zu nehmen und spiele
hinsichtlich Verhandlungen keine Rolle. Es handle sich um einen Versuch,
einen Tag vor der Konferenz in der Schweiz über Wege für einen Frieden die
Agenda zu bestimmen. In der Schweiz kommen am Wochenende Dutzende ranghohe
Vertreter von Ländern und Organisationen zusammen, um Möglichkeiten für
einen Frieden auszuloten. Russland ist zu dem Treffen nicht eingeladen.
(rtr)
## Putin fordert ukrainischen Truppenabzug für Frieden
Der russische Präsident Wladimir Putin fordert einen Abzug der ukrainischen
Truppen aus den von Russland annektierten Gebieten als Voraussetzung für
eine mögliche Friedenslösung. Wenn die Ukraine außerdem einer
Mitgliedschaft in der Nato abschwöre, sei Russland sofort bereit, das Feuer
einzustellen und zu verhandeln. Das sagte Putin am Freitag in Moskau bei
einem Auftritt im russischen Außenministerium. Seine Rede zielte sichtbar
auf den derzeitigen G7-Gipfel in Italien sowie auf die Friedenskonferenz
zur Ukraine in der Schweiz an diesem Wochenende ab.
Die Zugehörigkeit der ukrainischen Verwaltungsgebiete Donezk, Luhansk,
Saporischschja und Cherson zu Russland stehe nicht mehr infrage, sagte
Putin. Die Ukraine solle ihre Armee aus den Teilen dieser Gebiete
zurückziehen, die sie bislang noch kontrolliere. Der Kremlchef sprach von
Minimalforderungen Russlands, um den Konflikt nicht einzufrieren, sondern
endgültig zu lösen.
Gleichzeitig wiederholte er alle Forderungen, die er schon zu Beginn des
von ihm befohlenen Angriffskrieges im Februar 2022 aufgestellt hatte. Es
gehe um eine neutrale, blockfreie, und atomwaffenfreie Ukraine, sagte
Putin. Außerdem solle die Ukraine abrüsten. Sie müsse „denazifiziert“
werden – worunter Russland eine ihm genehme Führung in Kiew versteht.
Russland hält derzeit einschließlich der bereits 2014 annektierten
Halbinsel Krim etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes besetzt.
(dpa)
## Biden und Meloni wollen Russland weitere Kosten auferlegen
US-Präsident Joe Biden und die italienische Ministerpräsidentin Giorgia
Meloni wollen Russland für seinen Angriffskrieg in der Ukraine weitere
Kosten auferlegen. Es würden alle verfügbaren Optionen verfolgt, um dieses
Ziel zu erreichen, teilten beide in einer gemeinsamen Erklärung mit. Dies
gelte auch für all diejenigen, die die russische Kriegsmaschinerie
unterstützten. Zudem begrüßten Biden und Meloni die Vereinbarung der
G7-Staaten, der Ukraine einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar zu
gewähren, der mit Zinsen auf eingefrorene russische Gelder abgesichert
wird.
Beide Politiker erörterten auch Möglichkeiten zur Stärkung der
wirtschaftlichen Sicherheit und ihre Reaktion auf wirtschaftliche Nötigung
und betonten den gegenseitigen Handel und Investitionen. Sie betonten, es
sei dringend notwendig, eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Rückkehr
der israelischen Geiseln aus der Gewalt der militant-islamistischen Hamas
zu vereinbaren.
Die gemeinsame Erklärung enthielt keinen Hinweis darauf, dass die Biden und
Meloni über das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch sprachen. Zuvor
verlautete aus EU-Kreisen, dass das Thema Abtreibung in der
Abschlusserklärung der G7 auf Wunsch der italienischen Regierung nicht
erwähnt werden würde. (ap)
## Nato hat 500.000 Soldaten in erhöhter Bereitschaft
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die Nato
inzwischen 500.000 Soldaten in erhöhter Bereitschaft. Das teilte
Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag nach einem
Verteidigungsministertreffen in Brüssel mit. Das sind 200.000 mehr, als das
Bündnis auf seinem Gipfeltreffen in Madrid Ende Juni 2022 vereinbart hatte.
Die Nato-Länder hatten sich nach der russischen Invasion in der Ukraine im
Februar 2022 darauf geeinigt, die Zahl der Truppen, die innerhalb von 30
Tagen mobilisiert werden können, stark zu erhöhen. In Madrid hatte sich das
Bündnis 300.000 Kräfte als Ziel gesetzt. Diese Zahl ist nun bei Weitem
übertroffen. Eine schnellere Mobilisierbarkeit der Truppen ist Teil der
Verteidigungspläne gegen einen möglichen russischen Angriff.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte am Rande des
Treffens: „Deutschland hat zugesagt, dass im Ernstfall innerhalb von 10 bis
30 Tagen, also in den beiden höchsten Bereitschaftsstufen, 35.000
Soldatinnen und Soldaten eingesetzt werden können.“ „Lücken“ räumte
Pistorius aber erneut bei der Luftverteidigung ein. Die Bundesregierung hat
deshalb eine Initiative für eine europäische Luftabwehr (European Sky
Shield, Essi) ins Leben gerufen, die bisher 21 Mitglieder hat. (afp)
## Ukraine erhält 254 Soldatenleichen zurück
Die Ukraine hat 254 Leichen ihrer Soldaten aus Russland zurückbekommen. Das
teilte der zuständige Koordinierungsstab in Kiew am Freitag mit. Fotos zu
einem Post auf Telegram zeigten mehrere weiße Lastwagen an einem
ungenannten Kontrollposten. Den Bildern nach war das Internationale Komitee
vom Roten Kreuz an der Rückgabe beteiligt. Die ukrainische Behörde nannte
noch mehrere beteiligte Ministerien und Institutionen. 221 der getöteten
Soldaten hätten im Osten im Gebiet Donezk gekämpft, andere seien bei
Kämpfen in den Gebieten Saporischschja und Luhansk getötet worden.
Angaben zu einer Rückgabe getöteter russischer Soldaten wurden nicht
gemacht. Die toten ukrainischen Soldaten sollten zunächst identifiziert
werden, hieß es. Dann würden sie ihren Familien zur Beerdigung übergeben.
In dem seit mehr als zwei Jahren dauernden russischen Angriffskrieg gegen
die Ukraine sind Verhandlungen über die Rückgabe von Toten oder den
Austausch von Gefangenen einer der wenigen Gesprächsfäden zwischen den
verfeindeten Seiten. (dpa)
## Nato übernimmt Koordinierung der Waffenlieferungen
Die Nato übernimmt künftig eine stärkere Koordination der Waffenlieferungen
an die Ukraine. Das kündigte der Generalsekretär des Militärbündnisses,
Jens Stoltenberg, am Freitag in Brüssel nach dem Treffen der
Nato-Verteidigungsminister an. Ziel sei es, die Hilfe für die Ukraine auch
dann verlässlich planen zu können, sollte Donald Trump nächster
US-Präsident werden. Bisher wurden die Lieferungen vor allem im Rahmen des
von den USA geleiteten Ramstein-Formats koordiniert.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius begrüßte den Schritt. Der
Ausbau einer koordinierenden Rolle der Nato bei Lieferungen und der
Ausbildung ukrainischer Soldaten sei ein weiterer wichtiger Schritt, sagte
er.
Die Übertragung der Aufgaben auf die Nato soll auf ihrem Gipfel im Juli in
Washington formalisiert werden. Ungarn hatte in dieser Woche seinen
Widerstand gegen ein militärisches Unterstützungspaket für die Ukraine
aufgegeben, das die Nato dann ebenfalls verabschieden will. Es umfasst neue
finanzielle Zusagen. (rtr)
## Nato baut Hauptquartier für Ukraine-Einsatz in Deutschland auf
Das Hauptquartier für den geplanten Nato-Einsatz zur Koordinierung von
Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen
Streitkräfte wird in Deutschland angesiedelt. Wie die Deutsche
Presse-Agentur am Freitag aus Bündniskreisen erfuhr, ist Wiesbaden als
Standort vorgesehen. Dort ist auch die Basis der US-Streitkräfte in Europa,
die bislang die Koordinierungsaufgaben wahrnehmen. Geleitet werden soll der
Einsatz von einem Drei-Sterne-General, der direkt an den Oberbefehlshaber
der Nato-Streitkräfte in Europa berichtet.
Der Operationsplan für den neuen Nato-Einsatz war am Donnerstag vom
Nordatlantikrat im schriftlichen Verfahren beschlossen worden. Er wurde
dann am Freitag von den Verteidigungsministern bestätigt. Die
Unterstützungsaufgaben werden bislang federführend von den Vereinigten
Staaten wahrgenommen. Diese hatten dafür Ende 2022 im Europa-Hauptquartier
der US-Streitkräfte im hessischen Wiesbaden eine rund 300 Soldaten starke
Einheit mit dem Namen Security Assistance Group-Ukraine (SAG-U) aufgebaut.
(dpa)
## Putin: Verwendung von russischen Vermögen ist „Diebstahl“
Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Einfrieren russischer
Vermögenswerte im Ausland sowie die Verwendung zur Unterstützung der
Ukraine als „Diebstahl“ bezeichnet. „Die westlichen Länder haben einen T…
der russischen Vermögenswerte und Devisenreserven eingefroren“, sagte der
Kremlchef am Freitag vor Führungskräften des russischen Außenministeriums.
„Und nun denken sie über eine Rechtsgrundlage nach, um sich diese endgültig
anzueignen.“ Trotz aller Beschönigungen sei „Diebstahl immer noch Diebstahl
und wird nicht ungestraft bleiben“, sagte Putin weiter. (afp)
## USA und Ukraine schließen Sicherheitsabkommen
Die USA und die Ukraine schließen ein Sicherheitsabkommen mit einer
Laufzeit von zehn Jahren. Die Amerikaner sagen Kiew darin unter anderem
weitere militärische Unterstützung, Kooperation mit Blick auf die
Rüstungsindustrie und den Austausch von Geheimdienstinformationen zu. Mit
dem Abkommen sichern die Vereinigten Staaten weitere Hilfe gegen den
Angriffskrieg Russlands und potenzielle künftige Attacken zu, ohne jedoch
Sicherheitsgarantien zu geben. Die USA wollen dem Partnerland außerdem
helfen, fit zu werden für eine Nato-Mitgliedschaft. (dpa)
## Ukraine kann auf weitere Patriots hoffen
US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine Hoffnung auf eine Stärkung ihrer
Luftverteidigung durch weitere Patriot-Systeme aus dem Ausland gemacht. Es
gebe von fünf Ländern Zusagen für Patriot-Batterien und andere
Flugabwehrsysteme, sagte Biden bei einer Pressekonferenz im
süditalienischen Fasano.
Um die Ukraine mit Patriot-Abwehrsystemen zu versorgen, lassen die USA
andere Rüstungskunden warten, wie Biden bei der Pressekonferenz mit
Selenskyj sagte. „Alles, was wir haben, wird an die Ukraine gehen, bis ihr
Bedarf gedeckt ist.“ Erst danach würden die Aufträge erfüllt.
Der ukrainische Präsident sagte, die Partner wüssten, dass sein Land
mindestens sieben solcher Systeme brauche. „Wir haben die Möglichkeit
erörtert, fünf davon zu bekommen, das ist wahr, und die Partner arbeiten
daran“, sagte er. Die Waffensysteme seien nicht direkt morgen zu erwarten,
aber doch in naher Zukunft. Biden sagte: „Sie werden relativ schnell welche
bekommen.“
Das Patriot-Flugabwehrraketensystem zählt zu den modernsten der Welt. Mit
ihm können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper
bekämpft werden. Deutschland hat zwei Systeme zur Verfügung gestellt und
ein weiteres zugesagt. Die USA haben bislang ein System zur Verfügung
gestellt. Es wird erwartet, dass die USA in den kommenden Tagen eine zweite
Patriot zusagen könnten. Entsprechende Medienberichte hat die US-Regierung
jedoch bislang nicht bestätigt. Die westlichen Verbündeten der Ukraine
versuchen derzeit, weitere Patriot-Systeme für das angegriffene Land zu
organisieren. (dpa)
## Selenskyj rechnet mit US-Unterstützung auch unter Trump
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj glaubt nicht, dass sich die
US-Unterstützung mit einer möglichen Wahl des Präsidentschaftskandidaten
der Republikaner Donald Trump ändern wird. „Wenn das Volk hinter uns steht,
wird jeder Führer in diesem Kampf für die Freiheit hinter uns stehen“,
antwortete Selenskyj auf Fragen zum neuen Sicherheitsabkommen der Ukraine
mit den USA. Die Menschen unterstützten die Ukraine wegen ihrer gemeinsamen
Werte und ihrer Empathie für das ukrainische Volk. Donald Trump hat sich
wiederholt skeptisch über den fortgesetzten Kampf der Ukraine geäußert und
einmal gesagt, dass er den Konflikt an seinem ersten Tag im Amt beenden
würde. (rtr)
## Ukrainischer Botschafter: Mehr als 100 Zusagen
Nach Angaben des ukrainischen Botschafters in Deutschland haben mehr als
hundert Länder ihre Teilnahme an der bevorstehenden Friedenskonferenz in
der Schweiz zugesagt. „Es ist schon ein Erfolg, dass so viele Staats- und
Regierungschefs und Vertreter von Ländern nicht nur aus Europa, sondern aus
der ganzen Welt in die Schweiz kommen und über die Grundlagen einer
möglichen künftigen Friedensruhe sprechen“, sagte Botschafter Oleksii
Makeiev am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“.
Die Ukraine sei auch zu Gesprächen mit Russland bereit, sobald Moskau seine
Offensive beende und seine Truppen zurückziehe, sagte Makeiev. „Russland
kann diesen Krieg sofort beenden.“ Kreml-Chef Wladimir Putin strebe aber
„die Vernichtung der Ukraine“ an.
Verhandlungen mit Russland müssten aus einer „Position der Stärke“ gefüh…
werden, anstatt darauf zu setzen, dass die Ukraine Kompromisse eingehe und
auf Teile ihres Territoriums verzichte, sagte der Botschafter weiter. Er
bezeichnete Russland als „eine Riesengefahr“ nicht nur für die Ukraine,
sondern auch für andere Nachbarländer und ganz Europa. (afp)
## Russland meldet Abschuss von 87 ukrainischen Drohnen
Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Freitag 87
ukrainische Drohnen abgeschossen. 70 von ihnen seien in der südlichen
Region Rostow abgewehrt worden, teilte das Verteidigungsministerium in
Moskau mit. In der Regionalhauptstadt Rostow am Don liegt das für den
Militäreinsatz in der Ukraine zuständige Hauptquartier der russischen
Armee. Nach Angaben von Gouverneur Wassili Golubew wurde bei den
Drohnenangriffen in der Region Rostow niemand getötet. Es sei in mehreren
Ortschaften zu Stromausfällen gekommen.
Auch in den Regionen Belgorod, Wolgograd, Woronesch und Kursk sowie über
der von Russland annektierten Halbinsel Krim wurden nach russischen Angaben
Drohnen abgefangen. In der Region Woronesch, die wie Rostow an die Ukraine
grenzt, wurde laut Gouverneur Alexander Gussew der Tank eines Öllagers
durch Trümmerteile von Drohnen leicht beschädigt. (afp)
## Flüchtlinge aus der Ukraine dürfen länger bleiben
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine können mindestens bis März 2026
problemlos in der Europäischen Union bleiben. Die EU-Staaten beschlossen in
Luxemburg, Sonderregeln für den vorübergehenden Schutz von Ukrainerinnen
und Ukrainern in der EU zu verlängern. „Wir werden weiterhin Menschenleben
retten“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
In der Bundesrepublik sei mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine
untergekommen. „Deutschland hat gemeinsam mit Polen und Tschechien mehr als
die Hälfte der Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen“, teilte die
SPD-Politikerin mit. Es brauche also eine bessere Verteilung innerhalb der
EU. Nach Angaben des EU-Statistikamtes Eurostat waren in den 27 EU-Staaten
zuletzt rund 4,2 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine registriert.
Zahlenmäßig nimmt Deutschland die meisten von ihnen auf; im Verhältnis zur
Einwohnerzahl ist die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge aber in Ländern wie
Tschechien, Litauen und Polen deutlich höher. (dpa)
## G7 wollen Ukraine mit Russland-Geld langfristig stärken
Mit gewaltigen Finanzzusagen, einem Sicherheitsabkommen und Sanktionen
wollen die USA mit ihren G7-Verbündeten der Ukraine neue Stärke verleihen.
Ziel ist es, das von Russland angegriffene Land langfristig abzusichern.
Die sieben großen Industriestaaten einigten sich bei ihrem Gipfel auf einen
milliardenschweren Kredit, der mit Zinserträgen aus eingefrorenem
russischen Staatsvermögen abgezahlt werden soll. Bundeskanzler Olaf Scholz
sagte, das Geld werde es der Ukraine ermöglichen, alles zu finanzieren, was
militärisch und beim Wiederaufbau nötig sei. (dpa)
## Streit in der Bundesregierung wegen Sanktionen
Innerhalb der Bundesregierung gibt es Streit über die deutsche
Positionierung zu geplanten neuen Russland-Sanktion der EU. Nach
dpa-Informationen sieht das Auswärtige Amt Vorbehalte des Kanzleramts gegen
das Sanktionspaket inwischen als problematisch an. Hintergrund ist, dass
Deutschland damit zuletzt alleine dastand. Zuvor war bekanntgeworden, dass
der ständige Vertreter der Bundesrepublik bei der EU bis zuletzt nicht die
Erlaubnis aus Berlin hatte, dem nächsten Sanktions-Paket zuzustimmen. (dpa)
## Journalist des russischen Staatsfernsehens getötet
Ein Journalist des russischen Staatssenders NTV ist nach Angaben seines
Senders bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der von Russland besetzten
Ostukraine getötet worden. Ein weiterer Journalist und ein die Reporter
begleitender Offizier seien bei dem Angriff in Holmiwskyj, einem von
Russland kontrollierten Dorf nahe der Frontlinie in der ostukrainischen
Region Donezk, verletzt worden, berichtete der Sender NTV am Donnerstag.
„Der NTV-Journalist und Kameramann Waleri Koschin und der NTV-Korrespondent
Alexej Iwlijew wurden verletzt. Vorläufigen Berichten zufolge wurden die
Journalisten von einer Drohne angegriffen“, berichtete der Sender. Beide
seien in ein Krankenhaus in der Stadt Horliwka gebracht und operiert
worden, Koschin „konnte aber nicht gerettet werden“.
Journalisten der russischen Staatsmedien begleiten die russischen Truppen
oft an der Front, ihre Reportagen über den „militärischen Spezialeinsatz“
dienen der Unterstützung der offiziellen Linie und stellen russische
Soldaten als „Helden“ dar. Der russische Sender NTV gehört Gazprom Media,
der Rundfunk- und Medientochter des staatlichen Gaskonzerns Gazprom. (afp)
## Japan und Ukraine beschließen Hilfsvereinbarung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der japanische
Ministerpräsident Fumio Kishida haben am Rande des G7-Gipfels im Süden
Italiens am Donnerstag eine Zehn-Jahres-Vereinbarung zur Unterstützung des
von Russland angegriffenen Landes unterzeichnet. Sie sieht vor, dass Japan
der Ukraine in den Bereichen Sicherheit, Verteidigung, humanitäre Hilfe,
Wiederaufbau, Technologie und Finanzen unter die Arme greift.
Selenskyj sagte, in diesem Jahr werde Japan seinem Land mehr als vier
Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Im von der japanischen Botschaft in
Italien veröffentlichten Text des Abkommens hieß es, Japan habe der Ukraine
seit März 2022 mehr als elf Milliarden Euro an humanitären und anderen
Hilfen zugesagt und bereitgestellt.
Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass Japan die Ukraine mit
nicht-tödlicher Ausrüstung und Gütern unterstützt, im Bereich der
Nachrichtendienste mit ihr zusammenarbeitet, ihr beim Wiederaufbau und der
Erholung von den Kriegsfolgen hilft sowie Hilfen im medizinischen und
gesundheitlichen Bereich anbietet. (ap)
## Selenskyj: China hat Verzicht auf Waffenverkauf an Russland zugesagt
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge hat Chinas
Staatschef Xi Jinping zugesagt, keine Waffen an Russland zu verkaufen. „Ich
habe mit dem chinesischen Staatschef telefoniert. Er sagte, dass er keine
Waffen an Russland verkaufen wird. Wir werden sehen“, sagte Selenskyj am
Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Joe Biden
am Rande des G7-Gipfels in Süditalien. Selenskyj fügte an: „Er hat mir sein
Wort gegeben.“ (ap)
## Macron sieht Frankreichs Hilfe nicht gefährdet
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht die Hilfe seines Landes für die
von Russland angegriffene Ukraine auch bei einem Sieg der französischen
Rechtspopulisten bei der Parlamentswahl nicht in Gefahr. „Das Wort
Frankreichs ist an den Präsidenten der Republik gebunden“, sagte Macron am
Donnerstagabend am Rande des G7-Gipfels im italienischen Bari. „Unser Wort
wird sich nicht ändern“, sagte Macron, selbst für den Fall, dass das rechte
Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen in Regierungsverantwortung
gelange. International sehe er sich durch die Auflösung der
Nationalversammlung und die angesetzten Neuwahlen nicht geschwächt. (dpa)
## Rheinmetall weist Kritik an Sponsoring zurück
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat die Kritik an seinem Sportsponsoring
zurückgewiesen. Die Werbeverträge sollten eine Debatte anstoßen, „ob solch
ein Engagement eines Rüstungskonzerns nun, nach der Zeitenwende, normal ist
oder eben noch nicht“, sagte Peter Sebastian Krause als Personalvorstand
des Düsseldorfer Dax-Unternehmens der „Süddeutschen Zeitung“. Bislang sei
die Resonanz sehr erfreulich, sagte der Manager. Rheinmetall hatte zuletzt
Verträge mit Champions-League-Finalist Borussia Dortmund und
Eishockey-Traditionsclub Düsseldorfer EG abgeschlossen.
Nach Bekanntgabe des Rheinmetall-Deals hatte es große Kritik für den BVB
gegeben. Pazifisten, Menschenrechtsorganisationen und auch Teile der Fans
hatten die Dortmunder dafür kritisiert, dass sie Geld von einem
Rüstungskonzern nehmen. (dpa)
14 Jun 2024
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