| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Wowtschansk ist praktisch zer… | |
| > Mit Gleitbomben und Granaten wird die Stadt unablässig von der russischen | |
| > Armee angegriffen. Die meldet die Einnahme eines weiteren Dorfes in der | |
| > Region Charkiw. | |
| Bild: Nach dem Beschuss durch russische Truppen steigt hinter einem Haus in der… | |
| ## Wohnbereich in Charkiw von Raketen getroffen | |
| Die ostukrainische Großstadt Charkiw und die vorgelagerte Stadt Wowtschansk | |
| waren am Samstag nach Angaben der regionalen Militärverwaltung [1][erneut | |
| Ziele russischer Angriffe]. In Charkiw sei ein Wohnbereich von mehreren | |
| Granaten getroffen worden, teilte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram | |
| mit. Dabei seien fünf Menschen verletzt worden. | |
| In Wowtschansk richteten russische Gleitbomben und Granaten erneut schwere | |
| Schäden an. „Die Stadt Wowtschansk ist leider praktisch vollkommen vom | |
| Feind zerstört worden, der gnadenlos mit Gleitbomben angreift“, schrieb | |
| Sicherheitsrats-Mitglied Andrej Kowalenko auf Telegram. Trotz der | |
| wiederholten Angriffe bleibe Wowtschansk unter ukrainischer Kontrolle. Die | |
| Stadt im Nordosten der Ukraine hatte vor dem Krieg knapp 19.000 Einwohner. | |
| (dpa) | |
| ## Institut: Ukraine hat Nachteile im Abwehrkampf | |
| Die Ukraine hat aus Sicht von Experten Nachteile im Abwehrkampf gegen den | |
| russischen Angriffskrieg, weil sie die US-Waffen nicht auch gegen Ziele auf | |
| dem Gebiet des Nachbarlandes einsetzen darf. Die von den USA und vom Westen | |
| verhängten Einschränkungen bei der Anwendung der Waffen nutze Russland aus, | |
| um quasi aus einem geschützten Raum direkt aus dem Gebiet an der Grenze zur | |
| Ukraine anzugreifen, hieß es in einer Analyse des Instituts für | |
| Kriegsstudien (ISW) in Washington vom Freitag (Ortszeit). | |
| Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gefordert, die | |
| US-Waffen auch für Schläge gegen russisches Gebiet nutzen zu können. Bisher | |
| verwendet das Land dafür Waffen aus eigener Produktion. Die USA stellen die | |
| Waffen nach Angaben des Pentagons zur Verfügung, damit die Ukraine ihre | |
| besetzten Gebiete befreit, aber nicht für Angriffe auf Russland selbst. An | |
| dieser Position habe sich nichts geändert, betonte eine Sprecherin des | |
| Ministeriums am Donnerstag. | |
| Ähnlich äußerte sich auch der Kommunikationsdirektor des Weißes Hauses, | |
| John Kirby, am Freitag: „Wir ermutigen nicht zu Angriffen mit von den USA | |
| gelieferten Waffensystemen auf russischem Territorium und ermöglichen sie | |
| auch nicht. Das ist unsere Politik, die sich nicht geändert hat.“ | |
| US-Außenminister Antony Blinken war bei seinem Besuch in Kiew am Dienstag | |
| von einem Journalisten gefragt worden, ob dieses Verbot derzeit sinnvoll | |
| sei und nicht gelockert werden müsse. [2][Darauf sagte er, die USA hätten | |
| sich verpflichtet, der Ukraine zu helfen, den Krieg zu gewinnen]. Dies habe | |
| man durch die außerordentliche Unterstützung bewiesen. „Wir haben keine | |
| Angriffe außerhalb der Ukraine unterstützt oder ermöglicht, aber | |
| letztendlich muss die Ukraine selbst entscheiden, wie sie diesen Krieg | |
| führen will, einen Krieg, den sie zur Verteidigung ihrer Freiheit, ihrer | |
| Souveränität und ihrer territorialen Integrität führt.“ | |
| Die ISW-Experten wiesen darauf hin, dass Russland wegen der teils vom | |
| Westen verfügten Einschränkungen aus seinen grenznahen Gebieten mit seiner | |
| Luftwaffe etwa Gleitbomben und Raketen weitgehend ungehindert auf die | |
| Ukraine abfeuere. Russland könne seine Truppen und Technik ordnen in den | |
| Regionen, bevor es zum Angriff übergehe. Das bisherige US-Vorgehen schränke | |
| die Möglichkeiten der Ukraine, sich gegen die russischen Angriffe im Norden | |
| des Gebiets Charkiw zu verteidigen, stark ein, hieß es. | |
| Die Ukraine will Stützpunkte auch in Russland mit westlichen Waffen | |
| angreifen, um sie noch effektiver zu zerstören, als mit den weniger | |
| schlagkräftigen eigenen Drohnen und Raketen. Russland dagegen warnt vor | |
| einer Eskalation in dem Krieg, sollten Waffen aus Nato-Staaten für Angriffe | |
| auf die Atommacht genutzt werden. | |
| Das ISW sah sich indes durch die jüngsten Äußerungen von Kremlchef Wladimir | |
| Putin darin bestätigt, dass Russland im Gebiet Charkiw eine Pufferzone | |
| anstrebe, um ukrainische Attacken auf sein Staatsgebiet zu verhindern. | |
| Putin hatte am Freitag zudem gesagt, es gebe aktuell keine Pläne, Charkiw | |
| selbst einzunehmen. Experten gehen auch davon aus, dass Russland für einen | |
| strategischen Durchbruch in der Ukraine bisher nicht genügend Truppen hat. | |
| Nach ISW-Einschätzung wollen die russischen Truppen die ukrainischen | |
| Streitkräfte im Raum Charkiw vor allem in Schach halten, um zugleich in | |
| anderen östlichen Gebieten der Ukraine massiver anzugreifen. Russland will | |
| dort die annektierten, aber bisher nur teils besetzten Regionen Donezk und | |
| Luhansk komplett unter seine Kontrolle bringen. (dpa) | |
| ## Beschlagnahme von Vermögenswerten der Deutschen Bank | |
| Die russische Justiz hat die Beschlagnahmung von Vermögenswerten der | |
| Deutschen Bank und des italienischen Finanzinstituts UniCredit angeordnet. | |
| Ein Schiedsgericht in St. Petersburg ordnete auf Antrag eines russischen | |
| Gaskonzerns die Beschlagnahmung von Immobilien, Wertpapieren und Konten der | |
| Deutschen Bank im Umfang von 238,6 Millionen Euro an, wie aus einer online | |
| veröffentlichten Entscheidung hervorgeht. Die Deutsche Bank bestätigte die | |
| Beschlagnahmung. | |
| Zudem verfügte das Petersburger Gericht das Einziehen von | |
| UniCredit-Vermögen im Umfang von 462,7 Millionen Euro. Die Anordnungen | |
| ergingen demnach bereits am Donnerstag auf Antrag des russischen | |
| Unternehmens RusChemAllianz, einer Tochter des Gaskonzerns Gazprom. | |
| RusChemAllianz hatte gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen Linde den Bau | |
| einer Flüssiggasanlage in Ust-Luga nahe St. Petersburg geplant. Nach Beginn | |
| des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zog sich Linde jedoch aus | |
| dem Projekt zurück. RusChemAllianz verklagte daraufhin die beiden Banken, | |
| die für das Vorhaben gebürgt hatten und die ihre Verpflichtungen wegen der | |
| westlichen Sanktionen gegen Russland nicht einhalten konnten. | |
| Die Deutsche Bank erklärte in Frankfurt am Main, es bleibe „abzuwarten, wie | |
| diese Entscheidung von den russischen Gerichten umgesetzt wird und welche | |
| Folgen dies für unseren operativen Betrieb in Russland hat“. Das | |
| Finanzinstitut sieht sich demnach „durch eine Entschädigungsvereinbarung | |
| mit einem Kunden vollständig abgesichert“. Außerdem habe die Deutsche Bank | |
| eine Rückstellung in Höhe von rund 260 Millionen Euro und einen | |
| entsprechenden Vermögensgegenstand aus Erstattungen im Rahmen der | |
| Entschädigungsvereinbarung erfasst. | |
| UniCredit, eine der vor dem Ukraine-Krieg am stärksten in Russland | |
| engagierten europäischen Banken, teilte in einer Erklärung mit, dass die | |
| Entscheidung des russischen Gerichts zum Einzug der Vermögenswerte in | |
| Russland bekannt sei. Diese müsse nun „im Einzelnen“ geprüft werden. (afp) | |
| ## Selenskyj beklagt Mangel an Waffen zur Luftverteidigung | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen massiven Mangel an | |
| Waffen zur Luftverteidigung seines Landes beklagt und fürchtet eine | |
| Ausweitung der russischen Offensive in der Ostukraine. Derzeit verfüge die | |
| Ukraine nur über ein Viertel der zu ihrer Verteidigung benötigten | |
| Luftabwehrsysteme, sagte Selenskyj in einem Exklusivinterview mit der | |
| Nachrichtenagentur AFP. Russland sei bei seiner vor gut einer Woche | |
| gestarteten Bodenoffensive im Raum Charkiw fünf bis zehn Kilometer weit | |
| vorgedrungen. Weitere Angriffswellen seien zu befürchten. | |
| „Wir müssen nüchtern feststellen, dass sie weiter auf unser Territorium | |
| vorgedrungen sind“, sagte der Präsident in seinem ersten Interview seit | |
| Beginn der russischen Bodenoffensive in der nordöstlichen Region Charkiw am | |
| 10. Mai. Bei dem Vorstoß eroberten die russischen Truppen laut Daten des | |
| Institute for the Study of War (ISW) mindestens 278 Quadratkilometer Land – | |
| ihr größter Geländegewinn seit Ende 2022. | |
| Sein Land habe bei der Luftabwehr derzeit nur „etwa 25 Prozent dessen, was | |
| wir brauchen um die Ukraine zu verteidigen“, sagte Selenskyj in dem am | |
| Freitag geführten und am Samstag veröffentlichten Interview. Zudem brauche | |
| seine Armee etwa 120 bis 130 moderne Kampfjets, um in der Luft ein | |
| Kräftegleichgewicht mit Russlands Truppen zu erreichen.(afp) | |
| ## Russische Durchbruchsversuche zurückgeschlagen | |
| Charkiws Regionalgouverneur Oleh Synegubow zufolge schlugen die | |
| ukrainischen Truppen in der Nacht zum Samstag zwei russische | |
| Durchbruchsversuche zurück. Die Lage sei „unter Kontrolle“. Aus der | |
| gesamten Region seien seit dem Beginn der russischen Bodenoffensive fast | |
| 10.000 Bewohner evakuiert worden. | |
| Nahe der Stadt Wowtschansk würden die Verteidigungsstellungen verstärkt, | |
| sagte Synegubow. In der vor Kriegsbeginn rund 18.000 Einwohner zählenden | |
| Stadt hielten sich noch etwa hundert Zivilisten auf. Russland meldete | |
| derweil die Einnahme des Dorfes Staryzja nahe Wowtschansk. | |
| Präsident Selenskyj räumte im AFP-Interview Probleme bei der Kampfmoral der | |
| ukrainischen Truppen nach mehr als zwei Jahren Krieg sowie bei der | |
| Rekrutierung neuer Soldaten ein. Es gebe eine erhebliche Zahl von Brigaden, | |
| die dringend aufgefüllt werden müssten, sagte er. Nachschub werde | |
| gebraucht, um eine Truppenrotation zu ermöglichen. (afp) | |
| ## Zwei Milliarden Euro zur Sicherung der polnischen Ostgrenze | |
| Polen will über zwei Milliarden Euro in die Sicherung seiner östlichen | |
| Grenze insbesondere zu Russland und Belarus investieren. Wie Regierungschef | |
| Donald Tusk am Samstag mitteilte, wurde die Bereitstellung von umgerechnet | |
| 2,34 Milliarden Euro für die Stärkung der polnischen Sicherheit | |
| beschlossen. Er stellte ein Projekt mit dem Namen „Östliches Schutzschild“ | |
| vor. | |
| „Dieses System zur Grenzbefestigung, zur Verstärkung der 400 Kilometer | |
| langen Grenze mit Russland und Belarus, wird ein Element der Abschreckung | |
| sein, eine Strategie, um den Krieg von unseren Grenzen abzuhalten“, sagte | |
| Tusk weiter. | |
| Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 | |
| zählt Polen zu den stärksten Unterstützern Kiews. Westliche | |
| Waffenlieferungen für die Ukraine laufen überwiegend über Polen. Polen | |
| grenzt nicht nur an die Ukraine, sondern im Nordosten auch an die russische | |
| Exklave Kaliningrad und an den russischen Verbündeten Belarus. Polen | |
| befürchtet, ebenfalls zu einem Ziel der russischen Aggression zu werden. | |
| Angesichts der russischen Bedrohung hat das Nato- und EU-Land Polen mit | |
| einer raschen Modernisierung seiner Armee begonnen; das Verteidigungsbudget | |
| liegt bei rund vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und ist damit | |
| prozentual eines der höchsten aller Nato-Länder. Die Regierung in Warschau | |
| hat auch eine Reihe von Waffenkäufen veranlasst, insbesondere in den USA | |
| und in Südkorea. (afp) | |
| ## Immer mehr Menschen fliehen aus der Region Charkiw | |
| Die russische Offensive in der Region Charkiw zwingt immer mehr Menschen in | |
| die Flucht. „Die Situation ist sehr prekär“, sagte der Leiter der Diakonie | |
| Katastrophenhilfe in Kiew, Andrij Waskowycz am Samstag im RBB-Inforadio. | |
| Jetzt müssten auch die Menschen evakuiert werden, die bis zuletzt geblieben | |
| seien. Sie seien verzweifelt und auf psychologische Hilfe angewiesen. | |
| Die russische Armee nehme immer mehr Städte im Norden von Charkiw ein. | |
| Besonders umkämpft sei die Stadt Woltschansk. Dort gebe es starken Beschuss | |
| und Straßenkämpfe. „Die Stadt wird systematisch zerstört“, sagte Waskowy… | |
| Das wichtigste sei jetzt, die letzten verbliebenen Bewohner aus der Stadt | |
| zu bringen. | |
| Die verließen ihre Häuser ohne Hab und Gut und flüchteten an den Stadtrand, | |
| wo die Polizei gemeinsam mit Hilfsorganisationen sie aufsammle und nach | |
| Charkiw bringe. Dort würden sie mit dem Nötigsten versorgt und in | |
| Unterkünften untergebracht: „Meistens sind das Studentenheime oder Hotels, | |
| die jetzt als Aufnahmestellen umfunktioniert werden.“ Aber auch die | |
| Evakuierungsautos stünden unter ständigem Beschuss, sagte Waskowycz. | |
| Woltschansk mit vor dem Krieg 19.000 Einwohnern war 2022 schon einmal von | |
| russischen Truppen besetzt und wurde dann wieder befreit. „Die Leute haben | |
| das schon einmal erlebt“, sagt Waskowycz. Den Gesichtern der Menschen sehe | |
| man an, wie verzweifelt sie seien. Deswegen versuche man, auch | |
| psychologische Hilfe zu organisieren. Nach Schätzungen der UNO gibt es | |
| innerhalb der Ukraine inzwischen rund 3,7 Millionen Binnenflüchtlinge. | |
| (epd) | |
| ## Drohne mit russischer Flagge neben Reichstag aufgestiegen | |
| Ein Mann hat eine Drohne mit einer daran befestigten russischen Flagge | |
| neben dem Reichstagsgebäude in Berlin aufsteigen lassen. Wie die | |
| Bundestags-Pressestelle am Samstag in Berlin bestätigte, ereignete sich der | |
| Vorfall bereits am 9. Mai. In Online-Netzwerken wurden an diesem Wochenende | |
| Aufnahmen des Drohnenflugs verbreitet. | |
| Den Bundestags-Angaben zufolge überflog der Flugkörper in einer Höhe von | |
| etwa 20 Metern mittig den Friedrich-Ebert-Platz auf der östlichen Seite des | |
| Reichstagsgebäudes. Durch die Landespolizei Berlin sei deswegen eine | |
| Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz gefertigt worden. | |
| Zu Sicherheitsfragen in Verbindung mit Drohnenflügen direkt am | |
| Parlamentsgebäude äußerte sich der Bundestag zunächst nicht. | |
| Laut Medienberichten handelt es sich bei dem Drohnenpiloten um einen | |
| radikalen Unterstützer des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. | |
| Polizisten nahmen demnach noch vor Ort seine Personalien auf. Im Portal | |
| t-online.de hieß es am Samstag, derselbe Mann habe zuvor bereits in Potsdam | |
| das von russischen Truppen in der Ukraine verwendete „Z“-Symbol auf den | |
| Turm des früheren Landtagsgebäudes in Potsdam gemalt sowie ukrainische | |
| Bilder beschädigt. (afp) | |
| ## SPD-MdB: Schutz von Ukraines Luftraum von Nato-Gebiet aus | |
| Mehrere SPD-Bundestagsabgeordnete haben sich Forderungen aus Union, FDP und | |
| Grünen angeschlossen, den ukrainischen Luftraum auch vom Nato-Gebiet aus zu | |
| schützen. „In der aktuellen militärischen Situation halte ich es für | |
| notwendig und verantwortbar, deutsche Flugabwehrraketen-Truppen auf | |
| Nato-Gebiet an der Grenze zur Ukraine zu stationieren, um den Luftraum über | |
| der Westukraine zu schützen – beispielsweise mit Patriot-Systemen“, sagte | |
| der SPD-Verteidigungspolitiker Joe Weingarten dem Spiegel. | |
| Weingarten stellte klar, dass dafür keine westlichen Truppen in der Ukraine | |
| stationiert werden müssten. Luftverteidigungssysteme an der Grenze von | |
| Nato-Staaten zur Ukraine könnten aber weit in den ukrainischen Luftraum | |
| hinein wirken. Entscheidend sei die Kooperationsbereitschaft der westlichen | |
| Nachbarn der Ukraine. „Wir müssen in den unmittelbaren Nachbarländern der | |
| Ukraine, allen voran in Polen, der Slowakei und Ungarn, für eine solche | |
| Unterstützung und Beteiligung werben“, sagte Weingarten. | |
| Der SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz bezeichnete die Luftverteidigung | |
| im Spiegel als „Achillesferse“ der ukrainischen Armee. „Es fehlen | |
| Verteidigungssysteme und Raketen, um wichtige Infrastruktur und die | |
| Menschen in der Ukraine zu schützen“, sagte er dem Magazin. Daher müssten | |
| Alternativen erwogen werden: „Dazu gehört auch die Überlegung, aus den | |
| Nato-Bündnisländern heraus den Schutz der Ukraine zu sichern.“ | |
| SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte sich dagegen zuvor klar gegen | |
| Nato-Schutz für den ukrainischen Luftraum ausgesprochen. Zurückhaltend | |
| äußerte sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, | |
| Michael Roth (SPD). „Ich hege große Zweifel, ob der Vorschlag, westliche | |
| Flugabwehrsysteme an die ukrainische Grenze zu stellen, viele Unterstützer | |
| finden wird“, sagte er dem Spiegel. | |
| Roth kritisierte, dass es bisher trotz deutscher Bemühungen nicht gelungen | |
| sei, Partnerstaaten zur Abgabe von Patriot-Einheiten an die Ukraine zu | |
| bewegen. „Diese Systeme könnten in der Ukraine ganz konkret Menschenleben | |
| retten. Aber in Europa fehlt es derzeit offenkundig am Willen oder der | |
| Fähigkeit, alles auf eine Karte zu setzen, um den russischen Imperialismus | |
| zu stoppen“, sagte der SPD-Politiker. (afp) | |
| ## Russischer Parlamentschef wirft EU Pressezensur vor | |
| Nach dem Verbot mehrerer russischer Medien in der EU hat in Moskau | |
| Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin der Europäischen Union Zensur und | |
| Verstöße gegen die Presse- und Meinungsfreiheit vorgeworfen. Weil es den | |
| EU-Politikern an Argumenten fehle, die eigenen Bürger zu überzeugen, | |
| blockierten sie jedwede alternativen Standpunkte, schrieb Wolodin am | |
| Samstag im Nachrichtenkanal Telegram. Der Vertraute von Kremlchef Wladimir | |
| Putin warf dem Westen, der selbst immer wieder Zensur in Russland beklagt, | |
| Doppelmoral vor. In Russland sind viele Medien, die kritisch über Putins | |
| Politik berichten, sowie Tausende Seiten im Internet blockiert. | |
| Die EU-Staaten hatten am Freitag [3][Sanktionen gegen die staatliche | |
| russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti, die Regierungszeitung Rossiskaja | |
| Gaseta, die Plattform Voice of Europe sowie die kremlnahe Zeitung | |
| Iswestija] beschlossen, zu der auch ein Fernsehsender gehört. Damit werden | |
| sie in der gesamten EU gesperrt. Nach Angaben der EU-Staaten dürfen die | |
| Medien und ihre Mitarbeiter aber weiterhin in der EU arbeiten. | |
| Russland kündigte eine Reaktion an. In der Vergangenheit hat dies etwa die | |
| Deutsche Welle (DW), den Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland, | |
| getroffen. Die DW darf in Russland nicht mehr senden. Dies war die Antwort | |
| Moskaus auf das Sendeverbot des russischen Staatssenders RT (vormals Russia | |
| Today). Die DW musste ihr Büro schließen in Moskau, die Journalisten | |
| mussten das Land verlassen. | |
| Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als | |
| zwei Jahren haben die EU-Staaten bereits etlichen Medien die Lizenz | |
| entzogen. Damit soll verhindert werden, dass russische Kriegspropaganda und | |
| Desinformation in der EU verbreitet wird. (dpa) | |
| ## Explosion in Grenzregion Belgorod | |
| In der russischen Grenzregion Belgorod hat es nach einem Raketenalarm eine | |
| Explosion gegeben. Das berichtete die staatliche russische | |
| Nachrichtenagentur Tass am frühen Samstagmorgen. | |
| Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, hatte Anwohner über seinen | |
| Telegram-Kanal dazu aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. | |
| Infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine steht auch Russlands | |
| Grenzregion immer wieder unter Beschuss. Opfer und Schäden stehen dabei | |
| allerdings in keinem Verhältnis zu Kriegsfolgen in der Ukraine. (dpa) | |
| ## SPD-Chef Klingbeil hofft auf Chinas Teilnahme bei Friedensgipfel | |
| SPD-Chef Lars Klingbeil hofft weiter darauf, dass China seine Teilnahme an | |
| der Schweizer Ukraine-Friedenskonferenz noch zusagt. „Es wäre natürlich für | |
| diese Friedenskonferenz von entscheidender Bedeutung, dass China mit am | |
| Tisch sitzt“, sagte er in einem dpa-Interview. Das gelte auch für Indien, | |
| Brasilien und Südafrika, drei weitere „entscheidende Player“, die ihren | |
| Einfluss auf Russland nutzen könnten. „Natürlich wäre das ein Rückschlag, | |
| wenn diese Staaten nicht dabei wären.“ Von einem Scheitern der Konferenz | |
| könne man aber auch dann nicht sprechen. „Ein Scheitern ist das nie, wenn | |
| man sich an einen Tisch setzt und über Wege zum Frieden redet.“ | |
| Die Schweiz hat für den 15. und 16. Juni rund 160 Länder eingeladen, um | |
| über mögliche Wege zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine zu reden. | |
| Russland, das die Ukraine vor gut zwei Jahren angegriffen hat, hat keine | |
| Einladung erhalten. Die Ukraine ist dagegen dabei. | |
| Für einen Erfolg der Konferenz wird es nun auch von den Gastgebern als | |
| entscheidend angesehen, dass nicht nur die westlichen Verbündeten der | |
| Ukraine dabei sind, sondern auch einflussreiche mit Russland befreundete | |
| Staaten – allen voran [4][China, der wichtigste Verbündete Moskaus]. Die | |
| Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd hatte am Donnerstag bei einem | |
| Besuch in Berlin gesagt, dass schon mehr als 50 Länder zugesagt haben, | |
| China aber noch nicht. | |
| Was die möglichen Ergebnisse der Konferenz angeht, dämpfte Klingbeil die | |
| Erwartungen. „Ich glaube nicht, dass die Friedenskonferenz in der Schweiz | |
| jetzt der Turning Point (Wendepunkt) wird. Aber ich glaube, dass wir gerade | |
| in einer Phase sind, wo jedes Gespräch hilfreich ist“, sagte er. „Und am | |
| Ende geht es auch um ein klares Signal an Putin, dass er auf der falschen | |
| Seite steht.“ (dpa) | |
| ## Odessa unter russischen Raketenbeschuss | |
| Russland hat die südukrainische Hafenstadt Odessa mit mehreren Raketen | |
| beschossen – mutmaßlich als Reaktion auf einen massiven ukrainischen | |
| Drohnenangriff auf die russische Schwarzmeerküste. Die ukrainische | |
| Luftwaffe teilte am Freitagabend mit, dass tagsüber drei ballistische | |
| Raketen und drei Marschflugkörper auf Odessa abgefeuert worden seien. | |
| Bei dem Beschuss auf Odessa konnte die ukrainische Luftwaffe am Freitag | |
| nach eigenen Angaben drei Marschflugkörper der Typen Ch-59 und Ch-69 | |
| abfangen. Drei Raketen, mutmaßlich vom Typ Iskander, schlugen allerdings | |
| ein und lösten Brände aus. Es habe einen Toten und acht Verletzte gegeben, | |
| teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper mit. | |
| In Russlands nördlicher Metropole St. Petersburg gab es eine Explosion in | |
| einer Militärakademie, die nach Armeeangaben sieben Soldaten verletzte. In | |
| Kiew beriet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Regierung und | |
| Militär über die schwierige Lage im Energiesystem seines angegriffenen | |
| Landes. (dpa) | |
| ## Ukrainische Drohnen treffen Noworossijsk | |
| In der Nacht zum Freitag hatte die Ukraine russische Militärstützpunkte auf | |
| der Halbinsel Krim, den Hafen Noworossijsk am Schwarzen Meer und eine | |
| Raffinerie in Tuapse beschossen. Noworossijsk ist für Russland strategisch | |
| wichtig, weil ein großer Teil seiner Öl- und sonstigen Exporte über diesen | |
| Hafen läuft. Es ist auch Ausweichstützpunkt der russischen | |
| Schwarzmeerflotte, deren Haupthafen Sewastopol auf der Krim zu unsicher | |
| geworden ist. | |
| Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, über der russischen | |
| Festlandsküste am Schwarzen Meer [5][seien 44 ukrainische Drohnen | |
| abgefangen worden]. Überprüfbar waren diese Angaben nicht. In sozialen | |
| Medien waren angebliche Videos aus Noworossijsk zu sehen, die zeigten, wie | |
| Drohnen einzeln oder in Gruppen den Hafen angriffen und Brände an großen | |
| Tanks auslösten. | |
| Die örtlichen Behörden teilten mit, alle Industriebetriebe arbeiteten im | |
| Normalbetrieb. Allerdings konnte erst am Nachmittag die Stromversorgung für | |
| 16 000 Haushalte wiederhergestellt werden, nachdem ein Transformator | |
| beschädigt worden war. (dpa) | |
| ## Front bei Charkiw schon 70 Kilometer breit | |
| Russische Bodentruppen setzten [6][ihre vor einer Woche begonnene | |
| Offensive] im Grenzgebiet bei Charkiw fort, wie der ukrainische | |
| Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj auf Telegram schrieb. Die russische | |
| Armee habe diese neue Front mittlerweile auf etwa 70 Kilometer verbreitert. | |
| Dies solle die Ukrainer zwingen, mehr Brigaden aus der Reserve einzusetzen. | |
| Es sei dem Gegner aber nicht gelungen, die ukrainischen Linien zu | |
| durchbrechen. | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin sagte auf seiner China-Reise, seine | |
| Armee plane derzeit keine Eroberung von Charkiw. Es solle aber eine | |
| Pufferzone geschaffen werden, um die Ukraine vom Beschuss auf das russische | |
| Grenzgebiet Belgorod abzuhalten. (dpa) | |
| ## Aufruf zum Stromsparen in der Ukraine | |
| Angesichts der Schäden am ukrainischen Stromnetz rief Selenskyj die Bürger | |
| zum Stromsparen auf. „Jetzt ist ein sehr rationeller, überlegter | |
| Stromverbrauch gefragt“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. | |
| Kommunen und Energieversorger sollten darüber informieren, warum zeitweise | |
| Stromsperren notwendig seien. | |
| „Durch die russischen Angriffe hat unser Energiesektor nun einen | |
| erheblichen Teil seiner Erzeugung verloren“, sagte Selenskyj. „Es wird Zeit | |
| brauchen, sich davon zu erholen.“ Große Anstrengungen seien nötig, das | |
| Energiesystem so umzubauen, dass es nicht mehr von Russland beschädigt | |
| werden könne. Details nannte er nicht. (dpa) | |
| ## Ukrainisches Mobilisierungsgesetz tritt in Kraft | |
| Am Samstag treten in der Ukraine die neuen Regeln zu Wehrpflicht und | |
| Mobilisierung in Kraft, die das Parlament im April beschlossen hatte. Das | |
| Außenministerium in Kiew teilte mit, wehrpflichtige ukrainische Männer im | |
| Ausland können wieder Leistungen der Konsulate in Anspruch nehmen. | |
| Voraussetzung sei, dass die Registrierung bei den Wehrbehörden auf Papier | |
| oder elektronisch nachgewiesen werde. Das Verteidigungsministerium richtete | |
| eine App ein, mit der die Registrierung online möglich ist. | |
| Wegen des russischen Angriffskriegs haben auch Hunderttausende wehrfähige | |
| Männer die Ukraine verlassen. Ende April stoppten die ukrainischen | |
| Auslandsvertretungen die Ausstellung oder Verlängerung von Ausweispapieren | |
| für Männer ohne Registrierung bei der Wehrbehörde. Ziel war, sie zu einer | |
| Rückkehr in die Ukraine zu zwingen. (dpa) | |
| 18 May 2024 | |
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