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# taz.de -- Inflation in Deutschland: Es normalisiert sich
> Die Kaufpreise steigen nicht mehr so rasant wie noch vor kurzem. Und doch
> profitieren nicht alle Menschen gleich von der abflauenden Inflation.
Bild: Was wohl die Erdbeeren kosten?
Seit Dezember sinkt die Inflationsrate in Deutschland. Im April hat sich
der Trend zumindest nicht umgekehrt. Die Teuerung verharrt nach ersten
[1][Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei 2,2 Prozent.] Es geht wieder
zurück auf den Weg der Normalität nach den teilweise drastischen
Preissprüngen der vergangenen zwei Jahre.
Allerdings bedeuten sinkende Inflationsraten nicht, dass das Leben in
Deutschland insgesamt billiger wird. Im Schnitt steigen die Preise immer
noch, nur eben nicht so stark. Und nicht alle Menschen sind gleich
betroffen. In die Inflationsrate fließt ein, wie sich die Preise von rund
700 Produkten entwickeln. [2][Wer kein Auto fährt, muss nichts für Benzin
ausgeben], die persönliche Teuerung kann da nicht von sinkenden
Spritpreisen profitieren. [3][Wer Steaks liebt, muss höhere
Rindfleischpreise zahlen.] Und so kann das, was jede und jeder beim
Einkaufen erlebt, vom statistischen Durchschnitt abweichen.
Für Ökonomen ist die sogenannte Kerninflation wichtig. Sie gilt als
verlässlicheres Maß, weil Nahrungsmittel- und Energiepreise herausgerechnet
sind, die üblicherweise etwas mehr schwanken. Im März lag die Kerninflation
bei 3,3 Prozent, im April dürften es jetzt 3,0 Prozent gewesen sein. Das
zeigt: Deutschland kehrt zu normalen Werten zurück, wenn auch langsam.
Das ist eine gute Nachricht. Dass die Inflationsrate ohne [4][Energiepreise
höher liegt als jene mit], bedeutet, dass die Energiepreise gesunken sind –
so stark, dass sie den Effekt höherer Preise anderer Produkte ausgeglichen
haben. Das entlastet die Haushalte.
Was bedeutet das alles für die Wirtschaft? Wird die Europäische
[5][Zentralbank (EZB)] jetzt die Zinsen senken und günstigere Kredite
ermöglichen? Das lässt sich anhand der deutschen Inflationsrate nicht
beantworten. Die EZB orientiert sich an der Rate für die Eurozone und da
fließen auch Werte anderer Länder ein. Zudem hat die Notenbank noch Zeit.
Sie entscheidet erst Anfang Juni erneut über die Zinsen. Bis dahin sollte
ein einheitlicher Trend zu erkennen sein. Zuletzt war die EZB-Spitze eher
zurückhaltend.
29 Apr 2024
## LINKS
[1] /Inflation-bleibt-bei-22-Prozent/!6007920
[2] /Preiserhoehungen-bei-Deutscher-Bahn/!5884691
[3] /Herkunftskennzeichnung-wird-ausgeweitet/!5989527
[4] /Preisentwicklung-in-Deutschland/!5999078
[5] /Inflation-und-Kaufkraftverlust/!5988976
## AUTOREN
Björn Hartmann
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Inflation
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