Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++Nachrichten im Ukraine-Krieg+++: Artilleriemunition für die Ukr…
> Dank einer tschechischen Initiative kann die Ukraine mit 800.000 neuen
> Artilleriegeschossen rechnen. Auch Deutschland beteiligt sich finanziell.
Bild: Awdijiwka: Ukrainische Soldaten feuern mit einer Panzerhaubitze vom Typ C…
## Deutschland unterstützt Munitionskauf für Ukraine
Deutschland unterstützt die tschechische Initiative zum Ankauf von Munition
für die Ukraine im Ausland mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Das
teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin mit. Er
sprach von einer „sehr guten Initiative“. Tschechien will damit dazu
beitragen, den Mangel vor allem an Artilleriemunition in der Ukraine zu
überwinden.
Durch die Initiative werde „ermöglicht, dass wir Munition außerhalb Europas
beschaffen können“, sagte Hebestreit. „Es wird ein dreistelliger
Millionenbetrag aufgebracht, mit dem wir das unterstützen werden“. Zum
genauen Umfang des deutschen Beitrags wollte sich Hebestreit auf Anfrage
darüber hinaus nicht festlegen. Auch zu den Herkunftsländern der Munition
gab es keine Angaben.
Mit Hilfe der Initiative sei es gelungen, Blockaden bei der Beschaffung von
Artilleriemunition im Ausland zu durchbrechen, betonte der
Regierungssprecher. Zugleich werde weiter von unterschiedlichen Staaten
versucht, aus den eigenen Vorräten „noch das letzte herauszuholen“, um die
Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg zu
unterstützen. Außerdem würden einige Staaten auf ihnen zugesagte
Munitionslieferungen zugunsten der Ukraine verzichten.
Die tschechische Regierung hatte ihren Vorstoß bereits vor einigen Wochen
gestartet. [1][Auf der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar] rief
der tschechische Präsident Petr Pavel dazu auf, „so innovativ wie die
ukrainischen Soldaten an der Front“ zu sein. Er forderte, gemeinsam
„Munition und Ausrüstung überall auf der Welt“ zu kaufen.
Zusammen mit anderen Nato-Ländern, darunter Dänemark und Kanada, habe
Tschechien „eine halbe Million Schuss Munition des Kalibers 155 und 300.000
Schuss Munition des Kalibers 122“ ausfindig gemacht, die „innerhalb weniger
Wochen“ an die Ukraine geliefert werden könnten, sagte Pavel damals weiter
– vorausgesetzt, dass genug Geld dafür zur Verfügung gestellt werde.
Hebestreit wies darauf hin, dass deswegen auch schon länger Gespräche über
eine deutsche Beteiligung geführt worden seien. Tschechien selbst beteiligt
sich ebenfalls finanziell an dem Ankaufprojekt. Die EU hatte der Ukraine
ursprünglich versprochen, bis März eine Million Schuss Artilleriemunition
zu liefern, dies aber nicht eingehalten. [2][Munitionsmangel ist derzeit
eines der Hauptprobleme] für die ukrainischen Streitkräfte. (afp)
## Tschechien treibt 800.000 Artilleriegeschosse auf
Der tschechische Präsident und frühere Nato-General Petr Pavel hatte [3][im
Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz] gesagt, man habe im Ausland
rund eine halbe Million Schuss vom Kaliber 155 mm und 300.000 Schuss vom
Kaliber 122 mm aufgetan. Sie könnten binnen weniger Wochen geliefert
werden, wenn die Finanzierung gesichert sei. Spekulationen zufolge könnte
die Munition aus Ländern wie Südkorea, Südafrika und der Türkei stammen.
Die tschechische Initiative gilt als Reaktion darauf, dass [4][ein EU-Plan
zur Lieferung von einer Million Schuss] an die Ukraine ins Stocken geraten
ist. Vor Frankreich hatten unter anderem die Niederlande, Belgien, Kanada,
Dänemark und Litauen Geld zugesagt. Die Initiative sehe vor, Munition
überall dort zu suchen, wo sie verfügbar ist, erläuterte Frankreichs
Staatspräsident Emmanuel Macron. Das Projekt könne bilateral oder auch über
die sogenannte Europäische Friedensfazilität finanziert werden – Letzteres
hatte Frankreich bisher abgelehnt.
Die Europäische Friedensfazilität ist ein EU-Finanzierungsinstrument, das
vor Beginn des Ukrainekriegs zur militärischen Unterstützung von
Partnerländern geschaffen worden ist. (dpa)
## Ukrainische Drohnenangriffe auf Russland
In der westrussischen Region Kursk ist nach einem ukrainischen
Drohnenangriff offiziellen Angaben zufolge ein Ölreservoir in einem
Bergbaukombinat in Brand geraten. Verletzte gebe es nicht, die Feuerwehr
bekämpfe den Brand, teilte der Kursker Gouverneur Roman Starowoit am
Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Fabrik in der Stadt
Schelesnogorsk zur Produktion von Roheisen gehört zur Holding Metalloinvest
des Oligarchen Alischer Usmanow und steht auf den internationalen
Sanktionslisten. Nach Unternehmensangaben hat das Feuer keinen Einfluss auf
die weitere Arbeit der Fabrik.
Neben der Region Kursk haben auch die benachbarten russischen Gebiete
Woronesch und Belgorod ukrainische Drohnenangriffe gemeldet. Offiziellen
Angaben zufolge wurden die Drohnen von der Flugabwehr abgefangen.
Russland hat vor mehr als zwei Jahren seinen Angriffskrieg gegen die
Ukraine gestartet und beschießt immer wieder das Territorium des
Nachbarlands. In der Nacht zum Mittwoch wurden 42 Drohnen gegen die Ukraine
gestartet, von denen nach Angaben aus Kyjiw 38 abgefangen wurden. Zunehmend
klagen auch westrussische Regionen in der Nähe zur Grenze über ukrainischen
Beschuss. So geriet am Dienstag in der Region Belgorod ein Tanklager in
Brand. Die Opfer und Schäden stehen aber in keinem Verhältnis zu den von
Russland angerichteten Zerstörungen. (dpa)
## Macron warnt vor „Geist der Niederlage“
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron warnte in Prag vor einem
allzu defensiven Blick auf den russischen Angriffskrieg. „Wenn wir jeden
Tag erklären, was unsere Grenzen gegenüber jemandem sind, der gar keine hat
und diesen Krieg angezettelt hat, kann ich Ihnen schon sagen, dass der
Geist der Niederlage sich einschleift“, sagte der französische Staatschef.
„Ich glaube, es ist absolut notwendig, dass wir erklären, dass wir uns
selbst keine Einschränkungen setzen werden“, verteidigte Macron seine
umstrittene Aussage der letzten Woche, den Einsatz von Bodentruppen in der
Ukraine nicht auszuschließen.
Er betonte aber auch erneut, dass er keine Eskalation wünsche. Der
Vorstellung von Bodentruppen aus Nato-Ländern in der Ukraine hatte vor
allem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharf widersprochen. Diese
Unstimmigkeit dürfte auch bei dem Treffen zwischen Deutschlands
Außenministerin Annalena Baerbock und ihrem französischen Amtskollegen
Stéphan Séjourné in Paris eine Rolle gespielt haben. Baerbock schrieb im
Anschluss an die Zusammenkunft auf dem Portal X (früher Twitter):
„Geschlossen und entschlossen: Gemeinsam sind wir stark.“ (dpa)
6 Mar 2024
## LINKS
[1] /Bilanz-Muenchner-Sicherheitskonferenz/!5990301
[2] /Sicherheitsexpertin-ueber-Ukraine-Krieg/!5989386
[3] /Muenchner-Sicherheitskonferenz/!5992801
[4] /Milliardenhilfe-fuer-die-Ukraine/!5985916
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Drohnenangriffe
Aufrüstung
Emmanuel Macron
Russland
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Folgen des Ukrainekriegs: EU setzt auf mehr Verteidigung
Angesichts russischer Gefahr will Brüssel Milliarden in die hiesige
Rüstungsindustrie stecken. Nur: Eigentlich ist das nationale Angelegenheit.
Ukraine-Gipfel in Albanien: Bosnische Waffen für die Ukraine
Am Mittwoch traf Selenskyj Vertreter von elf Staaten aus Südosteuropa. Nach
Albanien will auch Bosnien der Ukraine Waffen liefern.
Frankreich über Bodentruppen: Macron und Scholz im Ukrainekrieg
Frankreichs Präsident bringt Bodentruppen in der Ukraine ins Gespräch.
Deutschlands Kanzler widerspricht. Was verbirgt sich hinter der Debatte?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.