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# taz.de -- Neue Terrorwelle in Mosambik: Männer geköpft, Frauen vertrieben
> Islamistische Aufständische greifen im Norden von Mosambik wieder an.
> 2021 hatten Eingreiftruppen sie zurückgedrängt.
Bild: Waren anfangs erfolgreich, aber nun kehrt der Terror zurück: Ruandische …
Maputo/Cabo Delgado taz | Die islamistische Gewalt in Mosambik flammt neu
auf. Seit Februar sind über 70.000 Zivilisten vor erneuten Angriffen im
Norden des Landes geflohen. Es scheint, als seien die Eingreiftruppen
aus Ruanda sowie aus der [1][Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika
(SADC)] nach anfänglichen Erfolgen nicht in der Lage, den [2][Aufstand der
islamistischen Ahlu Sunnah Waljama’a (ASWJ)] noch weiter einzudämmen.
Allein im Distrikt Chiure in Mosambiks nördlichster Provinz Cabo Delgado
sind über 56.000 Menschen geflohen. 33.000 von ihnen sind in der
Nachbarprovinz Nampula gelandet. Die Islamisten sind hinterhergekommen, mit
Angriffen auf christliche Dörfer.
Die Menschen fliehen vor einer ausgedehnten Zerstörung von Wohngebieten,
einschließlich religiöser Gebäude, Schulen und Krankenhäuser. Fast 90
Prozent der Fliehenden sind Frauen, viele minderjährig, sagte William
Spindler, Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Unter ihnen befänden
sich zahlreiche Schwangere, Behinderte und Alte. „Dies unterstreicht die
dringende Notwendigkeit angepasster Hilfs- und Schutzmaßnahmen“, sagte
Spindler.
Die jüngste Angriffswelle in der Provinz Cabo Delgado begann gegen
Jahresbeginn. Am 4. Januar starben vier Menschen beim Überfall auf das Dorf
Chibanga im Distrikt Mocimboa da Praia, der von 2020 bis 2021 komplett
unter islamistischer Kontrolle war und dann von Ruanda befreit wurde.
Intensivere Angriffe gab es am 28. Januar, als im Gebiet Metuge ein Bauer
auf seinem Feld enthauptet wurde. Einem weiteren Zivilisten wurde ebenfalls
der Kopf abgeschlagen, drei wurden entführt und zwei wurden gefoltert, weil
sie Christen waren.
Zwei Tage später fuhr ein mosambikanischer Truppenkonvoi in der Nähe des
Dorfes Nahavara in einen Hinterhalt. Acht Soldaten starben. Das nahe Dorf
Makwaya wurde angegriffen, Häuser gingen in Flammen auf und eine unbekannte
Anzahl von Menschen wurde entführt. Die UN-Migrationsorganisation IOM
zählte 1.460 Vertriebene im Gebiet Mecufi zwischen dem 22. Januar und dem
2. Februar.
## 5.000 Tote in sieben Jahren
Der Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AU) sollte am Montag über die
Gewalteskalation in Mosambik und die Zukunft der beiden ausländischen
Truppeneinsätze beraten. Der islamistische Aufstand in Mosambik begann 2017
und hat seitdem rund 5.000 Tote gefordert und über 700.000 Menschen in die
Flucht getrieben.
Im Juli 2021 [3][entsandte SADC] unter Führung Südafrikas die 1.900 Mann
starke [4][Eingreiftruppe SAMIM], um Mosambiks Armee beizustehen. Sie zählt
1.495 Soldaten aus Südafrika und weitere aus Angola, Botswana, Namibia und
Tansania. Seit Dezember 2023 ist SAMIM im Abzug begriffen, er soll bis
Mitte Juli abgeschlossen sein.
Parallel dazu [5][schickte Ruanda] im Juli 2021 3.000 Soldaten und
Polizisten nach Mosambik für einen Kampfeinsatz gegen Islamisten.
Inzwischen führen sie einen Ausbildungseinsatz für Mosambiks Armee, der
noch andauert.
Vor allem [6][befreite Ruandas Armee 2021 die Stadt Mocimboa da Praia]. Der
Flughafen konnte wieder öffnen, es landen nun 13 Flüge pro Woche, zumeist
humanitäre Hilfe; der Hafen ist wieder in Betrieb und 87 Prozent der
Kriegsvertriebenen in der Region konnten nach Hause zurückkehren. Ruanda
hat in seinen Einsatzgebieten auch die ruandische Gemeinschaftsarbeit
„Umuganda“ eingeführt; ruandische Soldaten und mosambikanische Zivilisten
arbeiten nun einmal die Woche gemeinsam. Außerdem nimmt die ruandische
Feldklinik in Afungi auch die lokale Bevölkerung auf.
4 Mar 2024
## LINKS
[1] https://www.sadc.int/
[2] /Buergerkrieg-in-Mosambik/!5758871
[3] /Kampf-gegen-Islamisten-in-Mosambik/!5764487
[4] https://www.sadc.int/fr/node/2856
[5] /Afrikas-neuer-Krieg-gegen-den-Terror/!5785609
[6] /Krieg-gegen-Islamisten-in-Mosambik/!5792207
## AUTOREN
Arimando Domingos
Kelvin Jakachira
## TAGS
Islamismus
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