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# taz.de -- HSV trennt sich von Trainer Tim Walter: Volkstribun am Ende
> Nach dem wilden 3:4 gegen Hannover 96 war der bei Team und Publikum
> beliebte Fußballtrainer nicht mehr zu halten. Zunächst übernimmt sein
> Assistent.
Bild: Schmerzensmann: Das Leiden an seinem Team ließ sich Tim Walter im Spiel …
Hamburg taz | Es war der eine vogelwilde Auftritt zu viel, den die Elf von
Tim Walter beim 3:4 gegen Hannover 96 ablieferte. Schon wieder vier
Gegentore im heimischen Volksparkstadion, K.-o.-Treffer und zwei
Platzverweise in 20 Minuten zeigten wie unter einem Brennglas, woran der
HSV krankt.
Drei Tage später hat Sportvorstand Jonas Boldt jenen Trainer beurlaubt, den
er trotz seiner schon bei Holstein Kiel und dem VfB Stuttgart deutlich
gewordenen taktischen Defizite geholt und dann sehr lange gestützt hatte –
nicht zuletzt, weil eine Entlassung auch Boldts Scheitern bedeutet hätte.
Schon zu Saisonbeginn war es eher überraschend, dass Walter einen dritten
Anlauf zum Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga nehmen durfte. Schon
zweimal war seinem HSV auf der Zielgeraden [1][die Puste ausgegangen]. Doch
Walter [2][hielt fast trotzig an seinem Spektakel-Fußball fest], der zwar
immer unterhaltsam, aber selten souverän war.
Walter ließ immer wieder praktisch ohne Absicherung angreifen und
verschliss so reihenweise Innenverteidiger, die bei Rettungsaktionen oft
Foul spielen mussten, sich Sperren einhandelten, aus dem Spielrhythmus
gerieten und irgendwann völlig verunsichert waren.
## Manchmal haftete Walter etwas Messianisches an
Dennoch hatte Walter bis zuletzt den Rückhalt seiner Mannschaft, die er
nach Rückschlägen zu motivieren verstand und nach Niederlagen meist
wortgewaltig verteidigte. Manchmal haftete ihm schon fast etwas
Messianisches an, wenn er seine Jünger um sich scharte, sie mit glühendem
Blick beschwor; wenn er, ganz Volkstribun, gestenreich das Publikum
aufpeitschte – um dann unbeirrt, ja stur weiter Walter-Fußball spielen zu
lassen.
Vielleicht kommt die Beurlaubung des 48-jährigen Badeners gerade noch
rechtzeitig. Auf Platz drei ist der Aufstieg noch zu schaffen. Erstaunlich
ist, dass der HSV nach zweieinhalb Jahren Dauer-Trainerdebatte keinen
gestandenen Nachfolger parathat. Zunächst übernimmt der bisherige Assistent
Merlin Polzin (33), laut Boldt „aus voller Überzeugung“, denn der sei „e…
großes Trainertalent“.
12 Feb 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Jan Kahlcke
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