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# taz.de -- Eiskunstlauf in Deutschland: Ein bisschen Weltklasse
> Bei den Meisterschaften im Eiskunstlauf in Berlin offenbart sich, dass es
> nur wenige Stars, aber ein großes Nachwuchsproblem gibt.
Bild: Stars on Ice: Minerva Hase und Nikita Volodin andere beim Grand Prix in P…
Das Paar [1][Minerva Hase/Nikita Volodin] nimmt als frisch gekürte Sieger
des Grand-Prix-Finales an den Deutschen Meisterschaften im Eiskunstlauf
teil, die am heutigen Freitag und Samstag in Berlin ausgetragen werden. Zu
dem Grand-Prix-Finale in China hatten sich nur die sechs besten Paare der
Welt qualifizieren können, und ein Sieg dort ist fast so viel wert wie ein
Weltmeistertitel.
Was die 24-jährigen Paarläufer in ihrer ersten gemeinsamen Saison geschafft
haben, weckt Hoffnungen auf eine ganz große gemeinsame Karriere. Die
Deutsche Eislauf-Union wirbt verständlicherweise für den Ticketverkauf für
die Deutschen Meisterschaften im Berliner Wellblechpalast mit diesen
Favoriten.
Allerdings wird es neben dem [2][Spitzenpaar] nur wenig zu sehen geben, was
zur Weltklasse zählt. Das zweite Berliner Weltklasse-Paar [3][Annika
Hocke/Robert Kunkel] hat seine Teilnahme an den Meisterschaften abgesagt,
um eine Verletzung zu kurieren. Auch sie hatten sich zum Finale der sechs
weltbesten Eislaufpaare in China qualifiziert, konnten dort allerdings
krankheitsbedingt nicht teilnehmen.
Bei den Männern und im Eistanz gibt es bei den Deutschen einige Teilnehmer,
die mit ihren schönen Programmen Zuschauer begeistern und bei europäischen
Titelkämpfen um eine Top-Ten-Platzierung laufen können. Ganz schlecht sieht
es aber bei den Frauen aus. Gerade einmal fünf Kandidatinnen treten in
Berlin an. International halbwegs mithalten kann eine einzige: die
Wahl-Oberstdorferin Kristina Isaev. Die ausdrucksstarke Läuferin, die in
Wettbewerben häufig ihre Trainingsleistung nicht abrufen kann, landete bei
den vergangenen Weltmeisterschaften auf Platz 29. Damals störte das den
deutschen Verband wenig, denn ihre Trainingskameradin Nicole Schott
schaffte es auf den siebenten Platz. Doch die siebenfache deutsche
Meisterin Schott beendete danach ihre Karriere und hinterlässt eine Lücke.
Die zweiten Startplätze, die Schott bei EM und WM erkämpfte, werden
höchstwahrscheinlich frei bleiben.
## Nachwuchs in Rumänien
Dabei gäbe es mit der EM-Zehnten Julia Sauter eine, die international
erfolgreich läuft. Sauter wurde in Deutschland geboren und trainiert auch
hier, aber sie startet seit 2012 für Rumänien, das Herkunftsland ihres
Trainers. Mit übermäßiger Förderung wird sie dort keinesfalls verwöhnt,
aber immerhin nominiert der rumänische Verband sie regelmäßig zu
internationalen Meisterschaften. In Deutschland wurde das Potenzial der
deutsch-rumänischen Doppelstaatsbürgerin nicht erkannt, die erst in den
letzten Jahren ihren internationalen Durchbruch hatte.
Ein Höhepunkt für das Publikum im Berliner Wellblechpalast ist der
Wettbewerb der Synchroneiskunstläufer, der erstmals gemeinsam mit den
Deutschen Meisterschaften in den anderen Eiskunstlaufdisziplinen
ausgetragen wird. Beim Synchronlaufen bilden 16 LäuferInnen ein Team, das
verschiedene Schritte, Hebungen und Formationen zu Musik ausführt. Dabei
sind Synchronität und Präzision der Bewegungen, aber auch die technischen
Schwierigkeiten, die Interpretation der Musik und die Ausdrucksstärke der
LäuferInnen wichtige Kriterien. In der nicht olympischen Sportart werden
seit der Jahrtausendwende auch internationale Meisterschaften
ausgetragen. Die Favoriten bei den Deutschen Meisterschaften sind ganz klar
das Team Berlin 1. Nicht nur des Heimvorteils und der sicher zahlreich
kommenden Fans wegen, die Stimmung in die Eishalle bringen könnten, sondern
weil die zwanzigfachen deutschen Meister auf international hohem Niveau
laufen.
14 Dec 2023
## LINKS
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## AUTOREN
Marina Mai
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