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# taz.de -- Deutsche Erfolge bei Handball-WM: „Wir haben die Ruhe weg“
> Das deutsche Nationalteam der Frauen emanzipiert sich bei der Handball-WM
> von alten Schwächen und möchte nun mit Anlauf zu den Olympischen Spielen.
Bild: Wenig Krampf, viel Kampf: Julia Behnke setzt sich gegen zwei Serbinnen du…
Oft genug waren solche Spiele zuletzt der entscheidende und dann
enttäuschende Test – die deutschen Handballspielerinnen hatten in einem der
großen Turniere eine der großen Mannschaften besiegt, dann wartete ein
vermeintlich kleinerer Gegner. Und mit diesem kam der große Frust:
Gescheitert an den Nerven, der Kraft, dem Druck, einem überraschenden
Erfolg einen erwartbaren folgen zu lassen.
Das war eine bekannte Abfolge für die erste Auswahl des Deutschen
Handballbundes (DHB), und so sprang am Ende der vergangenen drei Turniere
auch nie mehr als Platz sieben heraus. Ein ehrbares Resultat, aber nichts,
womit die DHB-Sieben aus dem Schatten der Männer hätten springen können.
Wenn nicht alles täuscht, hat das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch
diesen Makel abgelegt. Bei der Weltmeisterschaft in Dänemark, Norwegen und
Schweden gelang am Samstagabend der fünfte Sieg im fünften Spiel; diesmal
war es ein 31:21 (14:13) gegen Serbien. Zwei Tage zuvor hatten die
Deutschen nach schwachem Start Rumänien bezwungen.
Der Doppelsieg gegen zwei lange Zeit starke osteuropäische Mannschaften hat
den oben beschriebenen Bann gebrochen, und nun kann das Team entspannt in
[1][das letzte Hauptrundenspiel] am Montagabend (20.30 Uhr, live bei
Sportdeutschland.tv) gegen Dänemark gehen: Der Platz im Viertelfinale ist
gebucht, es geht nur noch darum, ob die Deutschen ihn als Erste oder Zweite
betreten. Die Gegnerinnen kommen dann aus Schweden, Ungarn, Kroatien oder
Montenegro.
## Angenehmer Begleiteffekt
Mit der K.-o.-Runde ist das erste Zwischenziel erreicht. Damit verbunden
ist ein angenehmer Begleiteffekt: „Diese Zwischenbilanz ist beeindruckend“,
sagte Axel Kromer, der Vorstand Sport des DHB, „wir freuen uns sehr, dass
wir schon jetzt das Ticket für eines der Olympia-Qualifikationsturniere im
April sicher haben.“ Damit rückt auch Gaugischs erstes großes Ziel näher;
er hatte bei Jobbeginn im April 2022 gesagt, dass die Teilnahme an den
Olympischen Spielen von Paris für den gesamten deutschen Frauenhandball
einen großen Schub bedeuten würde.
Gegen die Serbinnen profitierten die Deutschen Anfang der zweiten Halbzeit
von einer doppelten Unterzahl und zogen in neun Minuten von 15:16 auf 22:16
davon. Ohne die angeschlagene Spielmacherin Alina Grijseels mühte sich das
Team lange, vergab viele Chancen, wirkte fahrig – 40 Minuten war das kein
guter Auftritt. Doch dann legten sie zu, die Serbinnen ließen nach: auch
das ein erfreuliches Signal, wirkt das deutsche Team doch sehr gut
austrainiert.
„Wir haben nicht optimal gespielt“, urteilte Linksaußen Antje Döll, „ab…
wir haben mittlerweile die Ruhe weg, auch schwache Phasen zu überstehen.“
Und das gelingt auch, wenn die zweite Reihe spielt. Annika Lott in der
Mitte, Viola Leuchter im rechten Rückraum: Das sind zwei Entdeckungen
dieses Turniers. Gaugisch hatte angekündigt, die Last auf mehrere Schultern
zu verteilen.
Das tat er auch schon am Donnerstag, als es gegen Rumänien knifflig wurde.
Einen Leistungsabfall gab es nicht. Auch haben weder Emily Bölk noch Alina
Grijseels bisher ihr höchstes Niveau erreicht, ohne dass es allzu negativ
aufgefallen wäre – im Gegensatz zu Xenia Smits, die vorn und hinten ein
ganz starkes Turnier spielt.
Nun wollen die Deutschen im Fluss bleiben, am Montag [2][im dänischen
Herning] die Gastgeberinnen bezwingen und am Mittwoch mal ein echtes
K.-o.-Spiel überstehen.
10 Dec 2023
## LINKS
[1] https://www.sportschau.de/handball/wm/handball-frauen-wm-2023-faq-100.html
[2] https://www.visitherning.com/herning/things-do/2023-ihf-womens-world-champi…
## AUTOREN
Frank Heike
## TAGS
Handball
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Dänemark
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