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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Nochmal 17 Geiseln frei
> Die Hamas hat auch am Sonntag weitere Geiseln freigelassen. Am Samstag
> hatte sich der Austausch um Stunden verzögert. Hamas meldet Tod von vier
> Anführern.
Bild: Ein Wagen des Roten Kreuzes mit freigelassenen Geiseln am Grenzübergang …
► [1][Hamas lässt am Samstag weitere Geiseln frei]
► [2][Demonstration für Waffenruhe in London und Ottawa]
## Weitere 17 Geiseln am Sonntag freigelassen
14 von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Angriff auf Israel
verschleppte israelische Geiseln und drei ausländische Staatsangehörige
sind am Sonntag im Gazastreifen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz
(IKRK) übergeben worden. „Nach Informationen des Roten Kreuzes wurden 14
israelische Geiseln und drei ausländische Geiseln an das Rote Kreuz
übergeben“, erklärte die israelische Armee. Bereits am Freitag und Samstag
waren insgesamt 26 israelische Geiseln zusammen mit 14 thailändischen
Staatsbürgern und einem Philippiner freigekommen. (afp)
## Israel bombardiert Flughafen in Damaskus
Die israelische Armee hat nach Angaben Syriens erneut den Flughafen von
Damaskus angegriffen. Israelische Raketen hätten den Flughafen sowie Ziele
nahe der Hauptstadt anvisiert, berichtete die staatliche syrische
Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Militärkreise. Die Luftabwehr
habe die Raketen abgewehrt und die meisten davon zerstört. Am Flughafen sei
Schaden entstanden.
Der Flughafen sei nach vorigen Angriffen Israels einen Monat nicht in
Betrieb gewesen und habe erst am Samstag wieder geöffnet, teilte die in
London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag
mit. Israel habe die Landebahnen wieder bombardiert, weshalb der Flughafen
erneut habe schließen müssen. Auch am Militärflughafen von Damaskus seien
Explosionen zu hören gewesen. Israels Armee kommentierte die Berichte wie
üblich nicht.
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien.
Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm
verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. (dpa)
## Demonstration gegen Antisemitismus
Rund 1.800 Menschen haben bei einer Kundgebung in Düsseldorf gegen
Antisemitismus demonstriert und ihre Solidarität mit Israel bekundet. Bei
ihrem Zug durch die Innenstadt der Landeshauptstadt am Sonntag forderten
sie die Freilassung der israelischen Geiseln, die noch immer in Gaza
festgehalten werden. Aufgerufen zu der Demo unter dem Motto „Gegen jeden
Antisemitismus – Solidarität mit Israel“ hatte die Jüdische Gemeinde
Düsseldorf. Die Veranstaltung verlief friedlich.
Viele Teilnehmer schwenkten Israel-Fahnen oder nutzten sie als Umhang. Die
Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort. (dpa)
## Hamas meldet Tod von vier Anführern
Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas hat den Tod von vier
Anführern während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen
bestätigt. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden bestätigten am Sonntag den Tod
von Ahmed Al-Gandur, militärischer Anführer im Norden des Gazastreifens,
sowie von drei weiteren hochrangigen Kämpfern. Israelischen Medien zufolge
war unter den Getöteten auch Ayman Sijjam, Anführer der Raketeneinheit der
Brigaden. (afp)
## Weitere Geiselfreilassung am Sonntag erwartet
Nach der Freilassung einer zweiten Gruppe von Geiseln der islamistischen
Hamas im Austausch gegen palästinensische Häftlinge sollen an diesem
Sonntag weitere Geiseln aus dem Gazastreifen freikommen. Man habe eine
Liste mit den Namen erhalten, teilte das Büro des israelischen
Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am frühen Sonntagmorgen mit. Um wie
viele Geiseln es sich dabei handelt, wurde nicht mitgeteilt.
Nach Informationen der Nachrichtenseite „Ynet“ handelt es sich um 13
Geiseln. Wie „Ynet“ am Sonntagmorgen unter Berufung auf israelische Beamte
weiter berichtete, sei zu erwarten, dass sich diesmal auch amerikanische
Staatsbürger darunter befinden. (dpa)
## 13 Geiseln am Samstagabend verspätet freigelassen
Das Rote Kreuz hatte am Samstagabend 13 Israelis und vier thailändische
Staatsbürger aus dem Gazastreifen in das benachbarte Ägypten gebracht.
Darunter befinden sich auch vier deutsche Doppelstaatler sowie ein zunächst
für tot gehaltenes, neunjähriges irisches Mädchen.
Später trafen sie in Israel ein. Bei den Israelis handelt es sich um sieben
Kinder und sechs Frauen, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu mitteilte.
Nur wenige Stunden vor der Freilassung der zweiten Gruppe von Geiseln hatte
die Hamas eine Übergabe in letzter Minute überraschend gestoppt. Als Grund
nannte die Terrororganisation, dass Israel aus ihrer Sicht gegen einen Teil
des Geisel-Deals verstoßen habe. Sie warf Israel unter anderem vor, nicht
ausreichend Hilfslieferungen in den nördlichen Teil des Gazastreifens
ermöglicht zu haben. Israel wies das zurück und drohte mit einer
Aufkündigung des Abkommens.
US-Präsident Joe Biden schaltete sich daraufhin persönlich ein, wie eine
Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung auf Anfrage
mitteilte. Der 81-Jährige habe am Samstag mit dem Emir von Katar, Tamim bin
Hamad Al Thani, und dem katarischen Premier- und Außenminister, Mohammed
bin Abdulrahman Al Thani telefoniert. Am Ende lenkte die Hamas nach
Einschreiten Katars am späten Samstagabend ein.
Bei den vier freigekommenen Deutschen handelt es sich nach Angaben ihrer
Familien um eine 67-jährige Frau sowie ihre 38-jährige Tochter und deren
Kinder im Alter von 3 und 8 Jahren. „Ich denke an sie und an die, die noch
in den Händen der Hamas sind. Wir arbeiten mit aller Kraft daran, dass auch
sie bald in Freiheit sind“, schrieb Außenministerin Annalena Baerbock in
der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Schon am
Freitag waren vier Deutsch-Israelis als Teil einer Gruppe von 24 Geiseln
freigekommen. (dpa/ap)
## Israel lässt inhaftierte Palästinenser frei
Unterdessen wurden auf den Straßen im Westjordanland und in Ost-Jerusalem
39 palästinensische Häftlinge, die Israel im Gegenzug für die
Geiselfreilassung aus Gefängnissen entlassen hatte, von einer Menschenmenge
mit Jubel begrüßt. Dabei wurden Hamas-Fahnen geschwenkt, wie die Zeitung
„The Times of Israel“ am frühen Sonntag berichtete und ein entsprechendes
Video verlinkte. (dpa)
## Katar hofft auf Verlängerung der Feuerpause
Man hoffe, dass der Schwung, der durch die Freilassungen der beiden
vergangenen Tage und der vereinbarten Feuerpause entstanden sei, „es uns
ermöglicht, die Feuerpause über diese vier Tage hinaus zu verlängern und
somit ernsthaftere Gespräche über die restlichen Geiseln zu führen“, sagte
der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Al-Ansari, dem
US-Fernsehsender CNN.
Katar werde außerdem mit Partnern in Ägypten, den USA und beiden
Konfliktparteien zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die vereinbarte
Menge an Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangen kann, sagte
Al-Ansari dem Sender weiter, wie CNN in der Nacht zum Sonntag berichtete.
Laut israelischen Medienberichten von vergangener Woche sieht der Deal vor,
dass Hunderte Lastwagen mit Lebensmitteln, medizinischen Gütern und
Treibstoff nach Gaza einfahren dürfen. (dpa)
## Demonstrationen in London und Ottawa für dauerhafte Waffenruhe
In Großbritannien und Kanada haben am Samstag zahlreiche Menschen für eine
dauerhafte Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen
Hamas demonstriert. In London marschierten Zehntausende durch das Zentrum
zum Parlamentsgebäude in Westminster. „Die Besatzung muss enden. Wir
brauchen eine vollständige Waffenruhe und nicht eine viertägige
Waffenruhe“, sagte die 24-jährige Alaa Hassan dort der Nachrichtenagentur
AFP. Auch in der kanadischen Hauptstadt Ottawa demonstrierten Tausende vor
dem Parlament und schwenkten palästinensische Flaggen. (afp)
## Verbot von unangemeldeten Versammlungen in Hamburg bleibt
In Hamburg bleiben nicht angemeldete und nicht von der Versammlungsbehörde
bestätigte Versammlungen zur Unterstützung der Hamas oder deren Angriffe
auf Israel weiter verboten. Eine seit Mitte Oktober geltende
Allgemeinverfügung wurde am Samstag erneut verlängert, zunächst bis
kommenden Mittwoch (29. November), wie die Polizei mitteilte. Regulär
angemeldete Versammlungen unter freiem Himmel würden auch weiterhin von der
Versammlungsbehörde intensiv geprüft und bestätigt, soweit keine Gründe für
ein Verbot vorliegen, hieß es. (dpa)
## Steinmeier in Israel erwartet
Unterdessen werden am Sonntag die beiden höchsten Repräsentanten des
deutschen Staates – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) – zu einem Solidaritätsbesuch in
Israel erwartet. (dpa)
26 Nov 2023
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