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# taz.de -- Sprengplatz im Grunewald: Mutmaßliche Entschärfung
> Nach dem Großbrand auf dem Sprengplatz Grunewald sollen dort nun weniger
> Explosivstoffe gelagert werden – was das genau bedeutet, ist nicht ganz
> klar.
Bild: Provisorische Absperrung nach dem Brand im Grunewald – jetzt ist auch d…
Berlin taz | Als Anfang August 2022 große Mengen an Munition und
Pyrotechnik auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei [1][im Grunewald
explodierten], war die Aufregung groß. Tagelang musste die Feuerwehr unter
Zuhilfenahme von Hubschraubern und Löschpanzern den davon ausgelösten Brand
mitten im Erholungsgebiet bekämpfen, immer wieder kam es zu weiteren
Explosionen.
Auf der politischen Ebene gab es eine [2][mindest ebenso hitzige Debatte]
darüber, ob es noch zeitgemäß sein, derartiges Material mitten im Wald zu
lagern. Die damalige und heutige Innensenatorin Iris Spranger (SPD)
bezeichnete den Standort als alternativlos – unter anderem, weil es zu
riskant sei, Kampfmittel, die in der Stadt geborgen würden, zu weiter
entfernten Standorten zu transportieren.
Am vergangenen Donnerstag konnte die Staatssekretärin der
Senatsumweltverwaltung Britta Behrendt im Umweltausschuss des
Abgeordnetenhauses Neues berichten: Seit Kurzem wird der Schutzzaun wieder
entfernt, der nach dem Ereignis um eine Fläche von rund 450.000
Quadratmetern gezogen worden war. Die teilweise phosphorhaltige Munition,
die in diesen Bereich geschleudert worden war, sei mittlerweile erfolgreich
beräumt worden.
Zugleich berichtete Behrendt, nach Gesprächen zwischen der Innenverwaltung,
der Umweltverwaltung und der Polizei werde jetzt „dafür gesorgt, dass große
Teile der Munition, die dort gelagert wurde, künftig dort nicht mehr
gelagert werden“. Es liege jetzt „ein ganz klarer Fokus darauf, diesen
Standort zu entlasten und möglichst wenig neue Munition dort einzulagern“.
## „Ist und bleibt zentral“
Überraschend insofern, als von neuen Ausweichstandorten bislang nichts
bekannt ist. Auf taz-Nachfrage bei der Polizei, hieß es in einer ersten
Antwort, der Sprengplatz sei und bleibe der „zentrale Aufbewahrungsort für
explosionsgefährliche Stoffe und explosivstoffhaltige Gegenstände im
Zuständigkeitsbereich der Polizei Berlin“. Das neue Sicherheits- und
Betriebskonzept sehe aber „unterschiedliche Instrumentarien vor, um die
dortigen Bestände und damit einhergehende Gefahren so gering wie möglich zu
halten“.
Konkreter wurde die Behörde nicht. Auf die Frage, ob man das Aufkommen an
Explosivstoffen auf dem Sprengplatz künftig durch häufigere Sprengungen in
Grenzen halten wolle, hieß es, die kontrollierten Explosionen – für die zur
Sicherheit auch die nahe AVUS gesperrt wird – seien „in Anzahl und Umfang
vom Fundaufkommen im Stadtgebiet abhängig. Folglich lassen sich zur
zukünftigen ‚Frequenz‘ von Sprengungen keine Vorhersagen treffen.“
Eine erneute Nachfrage der taz am Montag, wie denn ermöglicht werden solle,
von vornherein weniger neue Munition im Grunewald einzulagern, konnte die
Polizei kurzfristig nicht beantworten. Die Pressestelle kündigte an, dass
frühestens am Mittwoch mit einer Antwort zu rechnen sei.
Auch die Ursachenforschung, die in den Händen der Berliner
Staatsanwaltschaft liegt, ist übrigens noch nicht abgeschlossen. Es liege
mittlerweile ein erstes Gutachten vor, „aus dem sich erste Rückschlüsse auf
den Ausbruchsort des Brandes ergeben“, so eine Sprecherin zur taz. „Nun
musste ein zweites Gutachten in Auftrag gegeben werden, das bestenfalls
Aufschluss über die Brandursache geben könnte.“ Dieses Gutachten werde für
Januar 2024 erwartet.
14 Nov 2023
## LINKS
[1] /Nach-Explosion-auf-Polizei-Sprengplatz/!5872450
[2] /Waldbrand-am-Sprengplatz-Grunewald/!5872525
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Polizei Berlin
Pyrotechnik
Grunewald
Polizei Berlin
Grunewald
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