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# taz.de -- Rechte Fans beim HSV: Unliebsame Löwen zurück beim HSV
> Eine rechtsextreme Fangruppe machte sich kürzlich per Banner im Stadion
> bemerkbar. Doch es gibt Widerstand.
Bild: Rechtsextreme unter den Fans? HSV-Stadion
Hamburg taz | Es gibt ein neues, altes Problem beim Hamburger
[1][Sportverein]. Die Rede ist nicht von den immer wiederkehrenden
Rückschlägen gegen Gegner aus dem unteren Bereich der Zweiten
Fußball-Bundesliga. Es geht um den eigenen Anhang, genauer gesagt um die
„Löwen“.
Sie gelten als Hooligans und [2][Gruppierung aus der Neonazi-Szene] und
waren insbesondere in den 1970er- und 1980er-Jahren an vielen gewalttätigen
Ausschreitungen beteiligt. Dies führte 1982 zum Tod des
SV-Werder-Bremen-Fans Adrian Maleika, der sich am 17. Oktober zum 41. Mal
jährt. Danach ging der Verein erfolgreich gegen die Gruppierung vor. Nun
taucht sie wieder auf.
Die Löwen haben erst beim Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin im August und
dann im bis dato letzten Spiel im Volksparkstadion Ende September gegen
Fortuna Düsseldorf auf sich aufmerksam gemacht. Eine schwarze Flagge mit
dem Löwen-Logo hatte Teile des Banners des Supperter Club, der mit über
66.000 Mitgliedern größten Hamburger Fan-Organisation, auf der Nordtribüne
verdeckt.
Nach diesem Vorfall wurde aus der Hamburger Fanszene [3][die Petition
„Raute gegen Rechts“ gestartet], in der die Verantwortlichen des HSV zum
Ergreifen von Maßnahmen gegen die Löwen aufgefordert werden. So heißt es:
„Weder in unserem Wohnzimmer, dem Volkspark, noch im Verein oder seinem
Umfeld, akzeptieren wir die Präsenz und Aktivitäten von Nazis.“ Mehr als
2.000 Menschen haben die Petition unterzeichnet.
## Die Löwen wollen reden
Die Löwen reagierten vergleichsweise zahm: Sie forderten einen Platz an
einem runden Tisch. Laut Verein gab es diesen auch, wobei keine Details
bekannt gegeben wurden. In der Vergangenheit hatte der HSV die unliebsamen
Löwen aus dem Umfeld des Vereins zurückgedrängt, sie waren jahrelang von
der Bildfläche verschwunden. Wie der NDR berichtet, umfasst die heutige
Gruppierung maximal zehn Mitglieder. Das jüngste Vorgehen im Stadion konnte
der Verein nicht sanktionieren, da es sich im Rahmen der Stadionverordnung
bewegte.
Am Freitag äußerte sich der Verein in einer Pressemitteilung: „Unser
Eindruck der bei den Löwen aktuell verantwortlichen Personen deckt sich
nicht mit den reißerischen Headlines und Zuschreibungen der vergangenen
Tage. Wir gehen nicht davon aus, dass von der Gruppierung Handlungen
ausgehen, die gegen unsere Stadionordnung verstoßen.“ Zugleich fordern die
Verantwortlichen des HSV, dass sich die Gruppierung ihrer Vergangenheit
stellt.
16 Oct 2023
## LINKS
[1] /Juedischer-Turn--und-Sportverband-Makkabi/!5963279
[2] /Demo-gegen-rechte-Kneipen/!5937672
[3] https://www.change.org/p/raute-gegen-rechts
## AUTOREN
Sven Bleilefens
## TAGS
HSV
Hooligans
Rechtsradikalismus
Fußball
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Liberia
Fußball
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