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# taz.de -- Kinotipps für Berlin: Alles über She-Punks
> Das Festival „Female to Empower“ widmet sich Filmen und Musik von Frauen.
> Und auch das Kino Arsenal lädt zum diesjährigen „Künstlerinnenprogramm�…
Bild: Die „Raincoats“, Filmstill aus „Stories from She Punks“ von Gina …
Ein wichtiger Aspekt der britischen Punk-Ära (sowie der Jahre dessen, was
man heute Post-Punk nennt) besteht in der Selbstverständlichkeit, mit der
damals auch Frauen zu den Instrumenten griffen.
In absoluten Zahlen waren es sicherlich immer noch signifikant weniger als
ihre männlichen Gegenstücke, dafür etablierten sie musikalisch und textlich
eine eindeutig weibliche Perspektive jenseits chauvinistischer
Rockklischees, die im Rückblick auf jene Zeiten oft viel zu wenig gewürdigt
wird.
Bands wie die Slits, die Raincoats, die Mo-dettes und Dolly Mixture
verkörperten bei allen musikalischen Unterschieden den
Do-It-Yourself-Faktor des Punk besser als die Männer (die – wenn sie das
Proberaumstadium erst einmal hinter sich gelassen hatten – immer
versuchten, so professionell wie möglich rüberzukommen) und klangen dabei
oft viel spielerischer und/oder experimenteller. Allerdings hatte wohl auch
keine dieser Bands das Ziel, Stadien zu füllen oder 500.000 Platten in
Amerika zu verkaufen.
Welche Absichten sie stattdessen verfolgten, das kann uns vielleicht Gina
Birch erzählen, denn die Gitarristin der Raincoats ist am kommenden
Sonnabend zu Gast bei der Veranstaltung „Female to Empower 2023“ im silent
green Kulturquartier, wo sie nicht nur ein Konzert (20 Uhr) mit Songs ihres
neuen Soloalbums gibt, sondern auch ihren gemeinsam mit der Musikerin Helen
Reddington gedrehten Film „Stories from the She-Punks“ (17 Uhr) zeigt, der
Interviews mit Musikerinnen der besagten Jahre versammelt.
Ebenfalls auf dem Programm steht eine Gesprächsrunde (19 Uhr), bei der
neben Birch auch die Improvisationsmusikerin Farida Amadou sowie Lesley
Woods zugegen sind. Letztere kennt man vor allem von den Au-Pairs, einer
aus zwei Frauen und zwei Männern bestehenden Band aus Birmingham, die 1981
mit dem straffen New-Wave-Funk von „Playing with a Different Sex“ einen der
großen Klassiker des Post-Punks schufen, aus dem Woods bei ihrem Konzert
(21 Uhr) neben neuen Songs wohl ebenfalls einige Lieder spielen wird
([1][Female to Empower 2023], 14.10., ab 17 Uhr, silent green
Kulturquartier).
Mehr Kunst von Frauen: Unter dem simplen, aber bezeichnenden Titel
„Künstlerinnenprogramm“ präsentiert das Kino Arsenal bis zum 15.10. in
insgesamt 15 Programmen Filme von Stipendiatinnen, die in den letzten zwei
Jahren vom Künstlerinnenprogramm der Senatsverwaltung für Kultur und
Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert wurden. Vieles ist dabei noch
„work in progress“, alle Filme werden in Werkstattgesprächen vorgestellt,
der Eintritt ist frei (bis 15.10., [2][Kino Arsenal]).
Bis zum 22. Oktober läuft mit dem 6. Human Rights Film Festival eine
Veranstaltung für Menschen, die vom Kino sozialpolitisches Engagement
erwarten: Krieg, Vertreibung und Umweltkatastrophen gibt es auf dieser Welt
schließlich in unerfreulicher Fülle, und auch das
Noch-nicht-wirklich-postkoloniale-Denken wirft weiterhin ein bedenkliches
Stirnrunzeln auf.
Das Festival mit seiner Fülle an Dokumentarfilmen zu den entsprechenden
Themen ist in diesem Jahr hybrid gestaltet: Die klassische
Kinoveranstaltung an diversen Spielorten (darunter das City Kino Wedding,
das Kino Hackesche Höfe und das Sputnik Kino) kann dabei ebenso
wahrgenommen werden wie der Stream ins heimische Wohnzimmer (bis 22.10.,
[3][diverse Spielorte]).
12 Oct 2023
## LINKS
[1] https://www.silent-green.net/film-feld-forschung/projekte/female-to-empower
[2] https://www.arsenal-berlin.de/kino/filmreihe/kuenstlerinnenprogramm/
[3] https://www.humanrightsfilmfestivalberlin.de/de/tickets?utm_source=ads&…
## AUTOREN
Lars Penning
## TAGS
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