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# taz.de -- Guterres’ Äußerungen zum Völkerrecht: Der Verantwortung gerech…
> Antonio Guterres hat zu recht an die Verhältnismäßigkeit erinnert, an die
> sich laut Völkerrecht auch angegriffene Staaten halten müssen.
Bild: UN-Generalsekretär António Guterres zu Besuch am Grenzübergang Rafah a…
Der Posten des UN-Generalsekretärs wird gern als der unmöglichste Job der
Welt bezeichnet. Das gilt schon in Friedenszeiten, umso mehr in einem
Krieg, der die Welt so sehr entzweit wie dieser. Für den obersten
Repräsentanten der 193 Mitgliedsstaaten der UN gibt es hier kaum eine
richtige Lösung. Vor diesem Hintergrund hat António Guterres angemessene
Worte gefunden.
Israelische Politiker hatten empört darauf reagiert, [1][dass Guterres die
israelische Gegenoffensive auf den Terrorangriff der Hamas kritisiert hat].
Dabei ist es die Aufgabe des Generalsekretärs, sich in Konflikten dafür
einzusetzen, dass alle Akteure, also auch Israel, die Zivilbevölkerung
schützen. Angesichts der [2][Lage in Gaza] wäre Guterres andernfalls seiner
Verantwortung nicht gerecht geworden. Denn die humanitäre Situation ist
katastrophal: Mehr als 6.500 Menschen, davon mehr als 2.700 Kinder, wurden
laut dem Hamas-geführten Gesundheitsministerium in Gaza seit dem 7. Oktober
getötet, Hunderte dürften unter Trümmern begraben liegen.
Guterres hat keineswegs Israel das Recht abgesprochen, sich gegen den
schrecklichen Angriff der Hamas zu wehren und alles dafür zu tun, die rund
220 von den Terroristen nach Gaza verschleppten Geiseln zurückzuholen. Der
UN-Chef nannte die Taten der Hamas „entsetzlich“ und verurteilte sie
deutlich. Trotzdem dürften deswegen die Menschen [3][in Gaza] nicht
„kollektiv bestraft“ werden für Verbrechen, die sie nicht begangen haben.
Für Empörung sorgte in Israel vor allem der Satz, der Angriff der Hamas
habe „nicht im luftleeren Raum“ stattgefunden. Das palästinensische Volk
habe 56 Jahre „erdrückende Besatzung“ erlebt. [4][Israelische Politiker
warfen ihm vor], er habe damit den barbarischen Überfall der Hamas
gerechtfertigt.
## Bekämpfung der Hamas ginge auch anders
Dabei widerspricht Guterres eben dieser Annahme: Der Schmerz der
Palästinenser könne die „entsetzlichen Hamas-Angriffe“ nicht legitimieren.
Auch die Bundesregierung, die sich in diesem Krieg unmissverständlich an
die Seite Israels stellt, hat Guterres angesichts der Rücktrittsforderungen
das Vertrauen ausgesprochen.
Kritiker werfen häufig ein, dass Israel unter Einhaltung des Völkerrechts
der Strategie der Hamas, ihre Bevölkerung als menschliche Schutzschilde
einzusetzen, nichts entgegenzusetzen habe. Das ist falsch. Das humanitäre
Völkerrecht lässt sehr wohl Raum für eine deutliche Reaktion auf den Terror
der Hamas. Es schließt selbst Angriffe auf Ziele, bei denen Zivilisten
sterben, nicht kategorisch aus. Doch es verlangt Verhältnismäßigkeit, an
die Guterres zu Recht erinnert hat.
25 Oct 2023
## LINKS
[1] /Die-UN-und-der-Nahost-Konflikt/!5968866
[2] /Lage-in-Gaza/!5966015
[3] /Israel-nach-Hamas-Anschlag/!5965231
[4] /Israel-und-die-UN/!5968893
## AUTOREN
Felix Wellisch
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