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# taz.de -- Bundesvereinigung Lebenshilfe: Besorgt über Aufschwung der AfD
> Die Lebenshilfe bekräftigt ihren Unvereinbarkeitsbeschluss. Die AfD trete
> offen für die Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigung ein.
Bild: Ulla Schmidt bei der Eröffnung der Mitgliederversammlung der Lebenshilfe…
Marburg epd | Die [1][Bundesvereinigung Lebenshilfe] hat zum Auftakt ihrer
Mitgliederversammlung in Marburg ihren Unvereinbarkeitsbeschluss mit der
AfD bekräftigt. Die Menschen in der Lebenshilfe seien besorgt, weil die AfD
offen für die [2][Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigung] eintrete,
sagte die Bundesvorsitzende Ulla Schmidt am Freitag. Auf der Tagesordnung
standen zudem der Fachkräftemangel und eine stärkere Beteiligung von
Menschen mit geistiger Beeinträchtigungen an den Entscheidungen.
Es gebe seit 2017 einen Beschluss zur [3][Unvereinbarkeit von AfD und
Lebenshilfe], ergänzte die Bundesgeschäftsführerin Jeanne Nicklas-Faust.
Schmidt sagte, dass die Lebenshilfe eine Entwicklung sehe: dass es einen
Gewöhnungseffekt an rassistische und diskriminierende Aussagen gebe, dass
„Unsagbares“ wieder gesagt werde. Die Zeiten, in denen man das ignorieren
konnte, seien vorbei. „Wir müssen die Menschen wach machen, dass es Zeit
ist, für die Demokratie einzutreten. Jeder muss sich engagieren.“ Es sei
wichtig, den Menschen mit Beeinträchtigungen zu zeigen: „Es gibt Menschen,
die an eurer Seite stehen.“
Rund 350 Vertreter und Vertreterinnen der Lebenshilfe nehmen bis Samstag an
der Mitgliederversammlung teil. Unter ihnen sind auch etwa 50
Selbstvertreter:innen mit geistiger Beeinträchtigung. Ihre Beteiligung
will die Lebenshilfe weiter stärken. Dafür werde ein Masterplan vorgestellt
und abgestimmt, erläuterte die frühere Bundesgesundheitsministerin Schmidt.
„Wir erwarten uns daraus neue Impulse, damit Leute mit Beeinträchtigungen
ihre Sache selbst in die Hand nehmen können.“
## Selbstvertretung muss in die Politik
Die Selbstvertretung müsse auch in die Politik, forderte der
Selbstvertreter Matthias Brockmann: Wenn Gesetze beschlossen würden, „bei
denen es um uns geht“, werde häufig über die Köpfe der Menschen mit
Beeinträchtigung hinweg entschieden. Jeder zehnte der 120.000 Mitglieder
der Lebenshilfe ist ein Mensch mit Behinderung.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, hat der Verband eine Kampagne ins
Leben gerufen. Es gebe in der Behindertenhilfe wie insgesamt im Bereich
Gesundheit und Soziales „ein massives Problem“ bei der Gewinnung von
Fachkräften, betonte Rudi Mallasch von der Bundesgeschäftsstelle. Im
Mittelpunkt der Kampagne „Mehr als ein Moment“ stehe die „sinnstiftende
Arbeit“, der die Mitarbeiter:innen in der Behindertenhilfe nachgehen.
Die Lebenshilfe ist eine Selbsthilfevereinigung, Eltern- und Fachverband
für Menschen mit Behinderung. Seit seiner Gründung im Jahr 1958 unterstützt
der Verband Menschen mit verschiedenen Behinderungen und ihre Familien, vor
allem Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung. In 477 Orts- und
Kreisvereinigungen sowie 16 Landesverbänden sind 120.000 Mitglieder aktiv.
29 Sep 2023
## LINKS
[1] https://www.lebenshilfe.de/
[2] /Debatte-um-Hoecke-Aussage/!5949598
[3] https://www.lebenshilfe.de/fileadmin/Redaktion/PDF/2_Informieren/A4_Handrei…
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Schwerpunkt AfD
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