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# taz.de -- Tory-Parteitag in Großbritannien: Rishi Sunak gegen den Rest
> Der moderne Staat, das bin ich: Der britische Premierminister setzt
> lieber auf seine frische Erscheinung als auf die Politik seiner Tories.
Bild: Premierminister Rishi Sunak bei seiner Rede auf dem Tory-Parteitag am 4. …
Verbraucht, ideenlos, zerstritten, eitel, entrückt, populistisch, machtgeil
– die Beschreibungen, die in Großbritannien für die regierenden
Konservativen kursieren, sind ein deutliches Zeichen, dass dreizehn Jahre
an der Macht und vier von den eigenen Leuten gestürzte Premierminister
eigentlich genug sein müssten.
Allgemein wird in Großbritannien ein Regierungswechsel 2024 erwartet, nicht
zuletzt in den Reihen der Konservativen selbst, deren aktive Politiker mehr
mit neuen Karrieren ab dem nächsten Jahr beschäftigt erscheinen als mit dem
glücklosen Regierungsgeschäft.
Nicht so Rishi Sunak. [1][Der 2022 gekürte fünfte konservative Premier] in
Folge wirkt auch jetzt [2][auf dem Jahresparteitag der Konservativen] immer
noch wie frisch aus dem Ei gepellt und wie ein aufstrebender Jüngling, der
seine besten Jahre erst noch vor sich hat. Es gehört einiges dazu,
sämtliche Labour- und Tory-Regierungen der vergangenen dreißig Jahre [3][zu
einer Ära des Stillstands zu erklären] und eine Zeit des Wandels
auszurufen, mit ihm selbst an der Spitze.
Aber es ist auch eine geschickte Art für Sunak, sich vom desaströsen
Regierungsstil seiner Vorgänger im Amt und auch von den [4][unappetitlichen
Auftritten] so mancher seiner Regierungskollegen der Gegenwart abzugrenzen,
ohne damit gleich die Opposition in ein gutes Licht zu rücken.
Indem Sunak die Beharrungskräfte im eigenen Lager und in der Opposition in
einen Topf wirft, stellt er [5][seinem Hauptrivalen Keir Starmer] eine
nicht ganz einfache Hürde auf. Der wird zwar kommende Woche auf dem
Labour-Parteitag in Liverpool problemlos noch mehr versprechen, aber dass
die multikulturelle Realität Großbritanniens viel eher vom Führungspersonal
der Tories verkörpert wird als von Labour, nimmt der britischen Linken eine
der wichtigsten Angriffsflächen gegen rechts.
Der nächste britische Wahlkampf wird ein Kampf um Glaubwürdigkeit. Und je
mehr er sich auf die beiden Chefs fokussiert, desto offener dürfte das
Rennen ausfallen. Für beide dürfte die größte Gefahr in den eigenen Reihen
lauern. Auch wie groß diese Gefahr ist, hat dieser konservative Parteitag
deutlich gemacht.
5 Oct 2023
## LINKS
[1] /Sunak-wird-britischer-Premier/!5887015
[2] /Parteitag-der-britischen-Tories/!5961231
[3] /Tory-Parteitag-in-Grossbritannien/!5961230
[4] /Party-Skandal-von-Boris-Johnson/!5825286
[5] /Neuer-Chef-der-britischen-Labour-Party/!5676495
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Großbritannien
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