Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Knatsch bei Holstein Kiel: Fans sabotieren Werbebande
> Bei Holstein Kiel streiten Fans und Vereinsführung über eine Werbebande
> im Stadion. Nun eskaliert der Konflikt.
Bild: Spaß mit der Mannschaft, Frust mit dem Vorstand: Kiels Fankurve nach dem…
Kiel taz | Die Stimmung beim Männerfußball-Zweitligisten Holstein Kiel ist
dieser Tage ambivalent: Fußballerisch läuft es, in der Frühphase der neuen
Saison steht das Team von Marcel Rapp hinter dem HSV auf Platz zwei. Auch
das vergangene Heimspiel gegen den SC Paderborn hat der KSV mit 2:1
gewonnen. Doch dies war auch der bisherige Höhepunkt der
Auseinandersetzungen zwischen Teilen der Fanszene und dem KSV-Vorstand.
Vermummte Fans waren während des Spiels über einen Zaun geklettert und
hatten eine LED-Werbebande außer Betrieb gesetzt. Außerdem entfernten sie
Kabel und beschädigten die Technik. Ordner kamen zu spät, da sie durch
Fahnenhalter und Stangen aus dem Fanblock aufgehalten wurden. Von Seiten
des Vereins hieß es, es seien zudem Gegenstände auf das Personal geworfen
worden. In einer Stellungnahme heißt es: „Hierbei wurde offenbar bewusst
die Verletzung von Menschen in Kauf genommen.“
Besagte Werbebande war zur neuen Saison vor der Westkurve, dem Sitz der
Holstein-Fans, aufgestellt worden und hatte für Unmut gesorgt. Der Kieler
[1][Fandachverband Block 501] äußerte sich schon im August kritisch: „Dass
diese LED-Werbebande auch noch auf einem Podest steht und uns somit
jegliche Möglichkeit nimmt, unseren Verein und vor allem das Team
farbenfroh und sichtbar zu unterstützen, stellt für uns einen weiteren
Schlag ins Gesicht dar.“ Farbenfroh war dann jedenfalls bis Spielende auch
die lahmgelegte Werbebande nicht mehr.
Die Vereinsführung will diese Form des Protests nicht hinnehmen: „Dieses
Verhalten ist eine Eskalation, die uns fassungslos macht und so nicht
toleriert werden kann und darf“, heißt es in der Stellungnahme. Wolfgang
Schwenke, kaufmännischer Geschäftsführer von [2][Holstein Kiel], sieht aber
nur eine Minderheit in der Kritik: „Das sind ein paar Handvoll, die mit
ihren Aktionen die Situation eskalieren lassen.“ Den Dialog mit der aktiven
Fanszene wolle man auch in Zukunft fortsetzen.
## Einschränkung der Fankultur
Für Thomas Kessen, Sprecher des Vereins [3][„Unsere Kurve“], in dem sich
Fanorganisationen von der Bundesliga bis zur Regionalliga
zusammengeschlossen haben, ist der Kieler Fall keine Ausnahme. Auch in
anderen deutschen Fußballclubs würde die [4][Fankultur] zugunsten
kommerzieller Interessen der Vereine eingeschränkt. „Wieso Vereins-
beziehungsweise Geschäftsführungen immer wieder ohne Not diesen Konflikt
eingehen, ist uns schleierhaft“, sagt Kessen.
Auch der Fan-Dachverband Block 501 ist eindeutig in seiner Kritik am
„rücksichtslosen Vorgehen der Vereinsführung, denen die Einnahmen durch
eine einzige Werbebande wichtiger sind als die bunte, kreative und
einzigartige Arbeit der eigenen Fans“.
11 Sep 2023
## LINKS
[1] https://www.block501.sh/
[2] /Holstein-Kiel/!t5008609
[3] /Investoren-der-Deutschen-Fussball-Liga/!5936846
[4] /Gegen-Kommerz-im-Fussball/!5855513
## AUTOREN
Sven Bleilefens
## TAGS
Holstein Kiel
Fußball
Fans
Ultras
Werbung
Fußball
FC Bayern München
Kiel
Schwerpunkt Boykott Katar
## ARTIKEL ZUM THEMA
Sieg gegen Holstein Kiel in der 2. Liga: St. Pauli entwirrt sich
Gegen starke Kieler gelingt dem FC St. Pauli ein 5:1-Befreiungsschlag. Die
zuletzt verpflichteten Stürmer wurden dafür nicht gebraucht.
Bayern München und ein heikler Sponsor: Neue beste Freunde
Der FC Bayern geht eine Partnerschaft ein. Geworben wird für Ruanda, wo
Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung stehen.
Neues Stadion für Holstein Kiel: Kein Baubeginn in Sicht
Zu wenig Plätze für Fans und Gäste: Der Fußball-Zweitligist Holstein Kiel
braucht eine neue Spielstätte. Schon seit Jahren wird darüber diskutiert.
Buch über die Fußball-Industrie: Den modernen Fußball lesen
Im Buch „Um jeden Preis“ befasst sich Sportjournalist Christoph Biermann
mit dem Geschäft um den Fußball. Sein Blick fällt nüchtern aus.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.