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# taz.de -- Meduza-Auswahl 3.–9. April: An Bord einer Fregatte der NATO-Opera…
> Immer wieder wurden in der Ostsee Unterseekabel beschädigt. Deswegen gibt
> es nun eine Nato-Mission, die sie schützen soll. Meduza hat sie
> begleitet.
Bild: Das Zeichen der Nato ließe sich auch auf der Ostsee erkennen
Das [1][russisch]- und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten]. Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März 2023 unter
taz.de/meduza immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [4][taz Panter Stiftung]
gefördert.
In der Zeit vom 3. bis 9. April 2025 berichtete Meduza unter anderem über
folgende Themen:
## Meduza stellt aus – in Berlin
Vom 26. April bis zum 6. Juli wird im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in
Berlin [5][die Ausstellung „No“] gezeigt. Konzipiert und organisiert wurde
sie von der [6][Redaktion des Exilmediums Meduza]. In diesem Projekt
betrachten Künstler:innen und Journalist:innen gemeinsam, was in den
letzten zehn Jahren mit der Welt geschehen ist – und warum sie zerbrochen
ist.
In der Ausstellung geht es um ganz normale Menschen, die sich in
unerträglichen Umständen befinden – und dennoch versuchen, sich selbst zu
erhalten. Daher auch der Titel: „No“ – „Nein“ – ist ein Symbol des
Widerstands; eine Widmung an all jene, die trotz aller Widrigkeiten
weiterhin „Nein“ sagen.
Die Ausstellung umfasst 13 Künstler:innen, nicht nur aus Russland. Sie
beinhaltet etwa das Video „Feeling Defensive“ der finnischen Künstlerin
Pilvi Takala, das ihre Teilnahme am „Nationalen Verteidigungskurs“ zeigt,
einem beliebten mehrtägigen Trainingskurs der finnischen
Verteidigungskräfte für Zivilisten.
Zur Ausstellung gehört außerdem ein Dokumentarprojekt, das der Dramatiker
Mikhail Durnenkov vorbereitet hat. Er hat unter anderem eine Reihe von
Porträts von Meduza-Autor:innen angefertigt.
## Nach den Fluten in Orenburg
Am 5. April 2024 brach ein Damm in Orsk, der zweitgrößten Stadt in der
russischen Region Orenburg – und schickte so das Flutwasser des Urals über
die Menschen in der Stadt. In den darauffolgenden Tagen brachen zwei
weitere Dämme. Die Überschwemmungen breiteten sich schnell aus und
erreichten Teile der Regionen Tjumen und Kurgan. Allein in Orsk waren fast
7.000 Häuser betroffen, mindestens fünf Menschen kamen ums Leben.
Journalisten der unabhängigen Kooperative Bereg haben in der Stadt mit
Bewohner:innen gesprochen – und sich anzusehen, wie ihre Häuser jetzt,
ein Jahr nach der Flut, aussehen. [7][Meduza veröffentlicht eine
Übersetzung ins Englisch.]
## Wie die NATO in der Ostsee agiert
Durch die Ostsee verlaufen etwa 15 Prozent des weltweiten Schiffsverkehrs.
Laut dem Forscher Julian Pawlak sind das täglich etwa 2.500 Schiffe. Eine
steigende Zahl dieser Schiffe gehört zur „Schattenflotte“ Russlands – ei…
Gruppe veralteter Öltanker, die Moskau zur Umgehung westlicher Sanktionen
einsetzt. Nach einer Welle von Schäden an Unterseekabeln Ende 2024 – die
nach Ansicht europäischer Beamter das Ergebnis vorsätzlicher Angriffe sein
könnten – startete die NATO Baltic Sentry, eine Überwachungsoperation zum
Schutz kritischer Infrastrukturen in der Region. [8][Meduza berichtet auf
Englisch] aus der polnischen Hafenstadt Gdynia – und von Bord einer
Fregatte der französischen Marine, die an Baltic Sentry teilnimmt.
## Mit Bomben gegen Kirchen und andere Gotteshäuser
Nachdem Russland Teile von vier ukrainischen Regionen – Donezk, Luhansk,
Saporischschja und Cherson – annektierte, hat sich die Zahl der religiösen
Gemeinden in diesen Regionen mehr als halbiert: von 1.967 auf 902. Dies
geht aus einer Untersuchung der Novaya Gazeta Europa hervor. Laut dem
Projekt „Religion on Fire: Three Years of War in Figures“ wurden 643
religiöse Objekte während des Krieges in der Ukraine vollständig zerstört
oder beschädigt. Die Hälfte davon – 326 Gebäude – befindet sich in den
Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. [9][Meduza berichtet
auf Russisch.]
Laut einer Beteiligten des Projekts, lässt sich derzeit nicht feststellen,
ob religiöse Einrichtungen absichtlich angegriffen wurden oder nicht: „Wir
wissen jedoch von Fällen, in denen religiöse Einrichtungen von der
russischen Seite zu Militärzwecken genutzt wurden, was gegen alle
internationalen Normen verstößt. Zum Beispiel wurde ein Gotteshaus als
Stützpunkt für Beschuss genutzt. Dadurch wird er zu einem legitimen
militärischen Ziel für die andere Seite, zu einem Ziel für den Beschuss“,
sagt sie.
9 Apr 2025
## LINKS
[1] https://meduza.io
[2] https://meduza.io/en
[3] /Russische-Medien-im-Exil/!5911767
[4] /!v=4269299f-23bb-40f2-a4ea-2b1b1ae40192/
[5] https://thenoexhibition.io/en
[6] https://meduza.io/feature/2025/04/07/meduza-otkryvaet-v-berline-vystavku-no…
[7] https://meduza.io/en/feature/2025/04/07/the-real-cause-is-human
[8] https://meduza.io/en/feature/2025/04/03/surveilling-putin-s-shadow-fleet
[9] https://meduza.io/feature/2025/04/03/v-regionah-ukrainy-zahvachennyh-rossie…
## AUTOREN
Tigran Petrosyan
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