| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenski-Förderer in Haft | |
| > Der Oligarch Ihor Kolomojskyj ist wegen Korruption in der Ukraine | |
| > festgenommen worden. Er war einst Förderer des heutigen Präsidenten | |
| > Selenski. | |
| Bild: Ihor Kolomoisky (blaue Jacke) am Samstag vor Gericht in Kiew | |
| ## Einstiger Selenski-Förderer wegen Korruption festgenommen | |
| Einer der reichsten Unternehmer der Ukraine, der einst als Förderer des | |
| heutigen Präsidenten Wolodimir Selenski galt, ist in Untersuchungshaft | |
| genommen worden. Selenski nahm den Fall des prominenten Oligarchen Ihor | |
| Kolomojskyj als Anlass für eine demonstrative Botschaft gegen Korruption | |
| und Wirtschaftskriminalität: Wer das Land ausraube und sich selbst über das | |
| Gesetz stelle, werde damit nicht mehr weitermachen können wie bislang, | |
| versprach der Staatschef in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten | |
| täglichen Videobotschaft. Kurz zuvor war der 60 Jahre alte Milliardär | |
| Kolomojskyj unter anderem wegen Betrugsverdachts in Haft genommen. | |
| Kolomojskyi steht wegen Korruptionsverdachts unter US-Sanktionen. Er ist | |
| einer der reichsten Männer des Landes und war einst ein Unterstützer | |
| Selenski. Kritiker warfen dem heutigen Präsidenten eine zu große Nähe zu | |
| dem Geschäftsmann vor. Selenski war früher Schauspieler und Komiker, seine | |
| Comedy-Shows liefen auf Kolomojskyis TV-Sender. | |
| „Rechtsstaatlichkeit muss obsiegen“, betonte Selenskyj. Es sei wichtig, | |
| dass es auch in Verfahren Gerechtigkeit gebe, die seit Jahren nicht | |
| verfolgt worden seien. Mit diesen Aussagen reagierte der Staatschef vor | |
| allem auf Forderungen des Westens, Fälle von Korruption und anderen | |
| kriminellen Machenschaften strikter zu ahnden. | |
| Das zuständige Gericht in Kiew ordnete am Samstag eine zunächst bis 31. | |
| Oktober gültige Untersuchungshaft für Kolomojskyj an, wie die | |
| Internetzeitung „Ukrajinska Prawda“ berichtete. Zugleich wurde eine Kaution | |
| von knapp 510 Millionen Hrywnja (rund 12,7 Millionen Euro) angesetzt, bei | |
| deren Zahlung der Geschäftsmann bis zur Gerichtsverhandlung wieder auf | |
| freien Fuß käme. | |
| Zuvor hatte der Geheimdienst SBU bei Telegram mitgeteilt, dass dem | |
| Eigentümer einer Unternehmensgruppe für Finanz- und Industriegeschäfte | |
| kriminelle Machenschaften vorgeworfen werden, darunter die Legalisierung | |
| von unrechtmäßig erworbenem Eigentum. Kolomojskyj soll zwischen 2013 und | |
| 2020 mehr als eine halbe Milliarde Hrywnja ins Ausland geschafft haben. Die | |
| Ermittlungen unter Aufsicht der Generalstaatsanwaltschaft seien noch nicht | |
| abgeschlossen, hieß es. (dpa/rtr/taz) | |
| ## Ukraine meldet Abschuss von 22 Drohnen | |
| Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mehrere russische Drohnenangriffe in | |
| der Region Odessa abgewehrt. 22 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion | |
| seien dabei zerstört worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Sonntag im | |
| Onlinedienst Telegram mit. Insgesamt habe Russland bei den nächtlichen | |
| Angriffswellen 25 Drohnen eingesetzt. | |
| Russland hat seit dem Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine, | |
| das sichere Transportwege über das Schwarze Meer ermöglichte, seine | |
| Angriffe auf die ukrainische Hafeninfrastruktur in den Regionen Odessa und | |
| Mykolajiw verstärkt. | |
| Moskau war Mitte Juli aus dem [1][Getreideabkommen] ausgestiegen, das der | |
| Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer | |
| ermöglicht hatte. Die Ukraine öffnete Anfang August dann von mehreren | |
| Schwarzmeerhäfen aus Seewege für Handelsschiffe – ungeachtet der russischen | |
| Drohung, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens jedes Schiff aus der | |
| Ukraine oder mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen. | |
| Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durchquerten | |
| am Samstag zwei weitere Schiffe den „temporären Getreidekorridor“ im | |
| Schwarzen Meer. (afp) | |
| ## IOC: keinen Russen bei Asienspielen | |
| Die Pläne für eine Teilnahme von russischen und belarussischen Sportlern | |
| bei den Asienspielen sind geplatzt. Das Internationale Olympische Komitee | |
| erklärte das Vorhaben für „nicht umsetzbar aus technischen Gründen“, wie | |
| mehrere Medien berichteten. Damit können die Athleten aus beiden Ländern | |
| nicht über den Umweg der Asienspiele im chinesischen Hangzhou eine | |
| Qualifikation für die Sommerspiele in Paris erreichen. Asiens | |
| Olympia-Komitee OCA hatte zuvor den Weg für den Start von maximal 500 | |
| Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus frei gemacht. | |
| Nun verwies das OCA auf die IOC-Entscheidung und teilte knapp mit, dass | |
| keine Athleten aus diesen Ländern bei den Asienspielen in China im | |
| September und Oktober dabei sein werden. [2][Russland ist wegen seines | |
| Angriffskriegs] gegen die Ukraine weiter von zahlreichen internationalen | |
| Wettbewerben vor allem in Europa ausgeschlossen, der Bann trifft auch den | |
| Verbündeten Belarus. Um dennoch rechtzeitig Qualifikationsnormen für | |
| Olympia 2024 erfüllen zu können, wollte Asiens Dachverband Russen und | |
| Belarussen zu den Asienspielen einladen. (dpa) | |
| 3 Sep 2023 | |
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