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# taz.de -- Attacken auf Russland: Drohnenangriffe auf sechs Regionen
> Bei dem massivsten Beschuss seit Kriegsbeginn auf russisches Territorium
> wurden mehrere Regionen getroffen. Ziel war Militärinfrastruktur.
Bild: Auf dem Flughafengelände von Pskow steigt nach einem Dronenanschlag Rauc…
BERLIN taz | Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine kommt auch den
Russ*innen immer näher. In der Nacht zu Mittwoch waren sechs Regionen der
russischen Föderation sowie die Hafenstadt Sewastopol auf der von Moskau
völkerrechtswidrig besetzten Halbinsel Krim fast zeitgleich Ziel
zahlreicher Drohnenattacken, der massivsten seit dem Beginn des Krieges.
Laut offiziellen Angaben gab es weder Tote noch Verletzte.
Erstmals wurde der Flughafen von [1][Pskow] – eine Großstadt im Nordwesten
Russlands und in der Nähe der Grenze zu Estland – angegriffen. Dabei wurden
vier Armeetransportflugzeuge beschädigt. Eine Drohne schlug in ein
Treibstofflager auf dem Areal des Flughafens ein. „Alle in der Stadt haben
so etwas wie Explosionen gehört und gesehen, wie Feuerwehrwagen und
Polizeiautos in Richtung Flughafen fuhren“, zitiert [2][der
russischsprachige Dienst der BBC] einen Bewohner in Pskow.
Der Flughafen wird sowohl für die zivile Luftfahrt als auch für
militärische Zwecke genutzt. Hier ist das 334.
Armeetransportfliegerregiment der russischen Armee stationiert. Der
Flughafen war am Mittwoch für zivile Maschinen gesperrt. Laut des
Luftverkehrsamts arbeiteten die Flughafensysteme jedoch normal.
[3][Informationen der russischen oppositionellen Webseite Pskowskaja
Gubernija zufolge] sollen bei dem Angriff auf Pskow mindestens zehn Drohnen
zum Einsatz gekommen sein.
Auch im Gebiet Brjansk wurde die Ruhe in der Nacht zu Mittwoch empfindlich
gestört. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zufolge seien
drei ukrainische Drohnen von der russischen Luftabwehr abgefangen worden.
Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Boromaz sprach hingegen von sechs
unbemannten Flugkörpern. Bewohner*innen von Brjansk berichteten auf den
lokalen Telegram-Kanälen von mindestens zwei Explosionen in der Stadt. „Ich
wollte gerade schlafen gehen, da kamen die Einschläge. Die Vorhänge fielen
herunter und die Wände bebten“, schrieb einer.
## Einwohner:innen sollen keine Adressen veröffentlichen
Eine abgefangene Drohne fiel auf die Fabrik „Kremnij El“ – einen der
größten russischen Betriebe für Mikroelektronik, der auch für das
Verteidigungsministerium produziert – insbesondere Teile für das
Flugabwehrsystem „Shell“ und das Raketensystem „Iskander“. Ein kleiner
Brand war bis zwei Uhr morgens gelöscht.
Die Verwaltung von Brjansk forderte die Einwohner*innen der Stadt und
lokale Journalist*innen auf, keine Adressen von Objekten zu
veröffentlichen, die „von den Angriffen ukrainischer Terroristen betroffen
sind“. Diese Informationen würden von der feindlichen Seite genutzt und
ermöglichten es ihr, weitere Terroraktionen zu planen.
Auch aus den Gebieten Ruzkij (im Westen von Moskau), Orlowsk sowie
Kaluschskij wurden Drohnenangriffe gemeldet. Der Luftraum über dem Moskauer
und Tulsker Gebiet war zeitweise gesperrt und die beiden Moskau Flughäfen
Wnukowo und Domodedowo stundenweise geschlossen.
Der Gouverneur von Sewastopol, Michail Wedernikow, meldete die erfolgreiche
Abwehr eines Drohnenangriffs auf die Sewastopoler Bucht. Laut des Moskauer
Verteidigungsministeriums hätten russische Seefliegerkräfte gegen
Mitternacht vier militärische Hochgeschwindigkeitsboote im Schwarzen Meer
zerstört. An Bord hätten sich Landetruppen von schätzungsweise rund 50
ukrainischen Spezialeinheiten befunden.
30 Aug 2023
## LINKS
[1] /Erkundungen-in-der-russischen-Provinz/!5335817
[2] https://www.bbc.com/russian/articles/crg8v2p27dyo
[3] https://gubernia.media/war/ataka-na-pskovskiy-aeroport-glavnoe/
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
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