# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenski deutet Lösung für … | |
> Der ukrainische Präsident hofft bei Erfolg der Offensive auf eine | |
> Demilitarisierung der Krim. Ukrainische Truppen rücken im Süden weiter | |
> vor. | |
Bild: Will, dass Korruption als Verrat bestraft wird: der ukrainische Präsiden… | |
## Ukraine: Strategisch wichtige Ortschaft Robotyne erobert | |
Die Ukraine meldet neue Erfolge bei ihrer Gegenoffensive gegen die | |
russischen Invasionstruppen. Das Militär erklärte am Montag, die | |
strategisch wichtige Siedlung Robotyne im Südosten des Landes sei | |
vollständig zurückerobert und die Streitkräfte versuchten nun, weiter nach | |
Süden vorzustoßen. Das Dorf liegt zehn Kilometer südlich der Frontstadt | |
Orichiw in der Region Saporischschja an einer wichtigen Straße nach Tokmak, | |
einem von Russland besetzten Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt. Die | |
Einnahme von Tokmak wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg der ukrainischen | |
Truppen nach Süden in Richtung Asowsches Meer, um die russischen | |
Streitkräfte im Osten der Ukraine zu spalten. Die Ukraine hatte im Juni | |
eine Gegenoffensive gestartet, die allerdings nur schleppend vorangekommen | |
ist. | |
„Robotyne ist befreit worden“, erklärte Vize-Verteidigungsministerin Hanna | |
Maljar in einer Mitteilung des Militärs. Im ukrainischen Fernsehen | |
erläuterte sie, dass sich die Streitkräfte nun südöstlich von Robotyne und | |
südlich des nahe gelegenen Mala Tokmatschka vorrückten. Der Erfolg der | |
Ukraine bei der Rückeroberung von Robotyne, der von Russland nicht | |
bestätigt wurde, folgt auf Medienberichte über ein Treffen von hochrangigen | |
Nato-Militärs und dem obersten ukrainischen General in diesem Monat, bei | |
dem es um die Neuausrichtung der ukrainischen Militärstrategie gegangen | |
sein soll. | |
Das ukrainische Militär hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, | |
dass die Streitkräfte in Robotyne die Nationalflagge gehisst hätten, das | |
Dorf aber noch vollständig unter Kontrolle gebracht werden müsse. Die Armee | |
geht nach Angaben aus den eigenen Reihen mittlerweile davon aus, die | |
stärkste russische Verteidigungslinie im Süden durchbrochen zu haben und | |
nun schneller vorrücken zu können. | |
Auch an der Front im Osten habe es zuletzt erbitterte Kämpfe gegeben, sagte | |
Maljar. Die russischen Truppen würden dort neue Kräfte sammeln und sich neu | |
formieren. Russland wolle dort seine besten Truppen einsetzen. Die | |
ukrainischen Streitkräfte hätten aber ihren Vormarsch südlich der Stadt | |
Bachmut fortgesetzt, die im Mai nach monatelangen Kämpfen von russischen | |
Truppen eingenommen wurde. Sie hätten dort in der vergangenen Woche einen | |
Quadratkilometer zurückerobert. (rtr) | |
## Russland nimmt Ex-Mitarbeiter von US-Konsulat fest | |
Der russische Geheimdienst FSB hat einen früheren Mitarbeiter des | |
US-Konsulats in Wladiwostok wegen Spionagevorwürfen festgenommen. Der | |
russische Staatsbürger habe im Auftrag der US-Botschaft unter anderem | |
Informationen gesammelt über den Verlauf der „militärischen | |
Spezialoperation“, teilte der FSB am Montag mit. Als militärische | |
Spezialoperation bezeichnen russische Offizielle den Angriffskrieg des | |
Landes gegen die benachbarte Ukraine. | |
Daneben wird dem Mann vorgeworfen, gegen Entgelt Informationen über die | |
Mobilmachungsprozesse in den Regionen sowie das Protestpotenzial vor den | |
Präsidentenwahlen in Russland an die politische Abteilung der Botschaft | |
weitergegeben zu haben. In dem Zusammenhang will der FSB eigenen Angaben | |
nach auch zwei US-Diplomaten verhören. Bei einer Verurteilung wegen | |
Zusammenarbeit mit ausländischen Mächten zum Schaden der nationalen | |
Sicherheit drohen dem Verdächtigen bis zu acht Jahre Haft. | |
Der Vorfall droht, das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Russland und | |
den USA weiter zu belasten. Solche Verhaftungen hat Moskau in der | |
Vergangenheit für den Austausch eigener Agenten im Ausland genutzt. Anfang | |
des Jahres hatte der russische Geheimdienst den US-Korrespondenten Evan | |
Gershkovich vom „Wall Street Journal“ ebenfalls wegen Spionagevorwürfen | |
festgenommen. Der Angeklagte und die Zeitung bestreiten die Vorwürfe, | |
Gershkovich sitzt seit Ende März in Haft. (dpa) | |
## Tote nach Raketeneinschlag in ukrainischer Speiseölfabrik | |
Durch russischen Raketenbeschuss einer Speiseölfabrik in der | |
zentralukrainischen Region Poltawa sind mindestens zwei Mitarbeiter getötet | |
worden. Fünf weitere Menschen wurden ukrainischen Behörden zufolge in der | |
Nacht zum Montag verletzt. Alle Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs in | |
Nachtschichten in dem rund 250 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew | |
gelegenen Betrieb im Einsatz gewesen, schrieb der Leiter des | |
Präsidentenamtes, Andrij Jermak, auf Telegram. | |
Der Raketeneinschlag zerstörte der örtlichen Militärverwaltung zufolge die | |
Produktionswerkstatt der Fabrik vollständig. Suchaktionen und | |
Trümmerbeseitigung wurden am Vormittag noch fortgesetzt. | |
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht | |
insgesamt vier Marschflugkörper und zwei Raketen auf die Ukraine ab. Bei | |
Krywyj Rih – der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr | |
Selenskyj – wurden Medienberichten zufolge einige Häuser durch abgestürzte | |
Raketenteile beschädigt. Menschen sollen nicht verletzt worden sein. | |
Darüber hinaus beschoss Russlands Armee am Montagvormittag die Ortschaft | |
Sadowe nahe der südukrainischen Stadt Cherson. Dabei wurden laut der | |
regionalen Militärverwaltung eine 63-jährige Frau getötet und ein | |
58-jähriger Mann verletzt. (dpa) | |
## Selenski deutet mögliche politische Lösung um die Krim an | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hält eine Verhandlungslösung | |
für die seit 2014 von Russland annektierte Krim für möglich. „Wenn wir an | |
den Verwaltungsgrenzen der Krim sind, denke ich, kann man politisch die | |
Demilitarisierung Russlands auf dem Gebiet der Halbinsel erzwingen“, sagte | |
er in einem Interview am Sonntag, das am Montagmorgen von mehreren | |
ukrainischen Medien aufgegriffen wurde. In der Vergangenheit hatte Kyjiw | |
mehrfach seine Entschlossenheit betont, die Krim militärisch | |
zurückzuerobern. | |
Derzeit versuchen ukrainische Soldaten im Süden des Landes bei ihrer | |
Offensive, besetzte Gebiete zurückzugewinnen und bis an die Küste zur Krim | |
vorzustoßen. Danach könnte auch die Halbinsel erobert werden. | |
Laut Selenski wäre eine politische Lösung für die Krim allerdings besser, | |
da sie mit weniger Opfern verbunden wäre. Zugleich betonte Selenski in dem | |
Interview, dass er den Krieg nicht auf russisches Gebiet verlagern wolle. | |
Ziel sei die Befreiung der eigenen Gebiete. Sollte die Ukraine hingegen | |
weit auf russisches Gebiet vorstoßen, drohe die Gefahr, schnell die | |
Unterstützung westlicher Partner zu verlieren und allein gegen Russland | |
kämpfen zu müssen. | |
Russische Propagandisten haben die Notwendigkeit, den Krieg weiterzuführen, | |
auch immer wieder damit begründet, dass bei einer Niederlage Russland | |
selbst eine Spaltung und Besetzung durch ausländische Kräfte drohe. | |
In den vergangenen Monaten sind zwar auch immer wieder russische | |
Grenzregionen von der Ukraine aus unter Beschuss geraten. Allerdings stehen | |
die Schäden in keinem Verhältnis zu den Angriffen von russischer Seite auf | |
ukrainisches Territorium. Zudem gab es von ukrainischer Seite aus keine | |
großangelegten Offensiven auf russisches Gebiet mit dem Ziel, die Regionen | |
dauerhaft zu besetzen. (dpa) | |
## Wieder Drohnenangriffe auf russische Hauptstadt | |
In der Nacht zum Montag hat Russland erneut von mehreren abgewehrten | |
Drohnenangriffen über russischem Gebiet berichtet. Eine Richtung Moskau | |
fliegende Drohne sei in der Nähe von Ljuberzy südöstlich der Hauptstadt | |
zerstört worden, teilte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin am | |
Montagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Es gebe keine Schäden oder | |
Verletzte. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. | |
Das russische Verteidigungsministerium teilte am Morgen mit, es habe sich | |
um einen weiteren Versuch Kyjiws gehandelt, einen „Terroranschlag mit einem | |
unbemannten Luftfahrzeug“ auf dem Territorium Russlands zu verüben. | |
Zuvor war in der Nacht der Flugbetrieb an den Flughäfen der russischen | |
Hauptstadt vorübergehend ausgesetzt worden, wie die staatliche russische | |
Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Luftverkehrsdienste berichtete, | |
ohne jedoch Gründe für die Störung des Luftverkehrs zu nennen. | |
Auch über Brjansk hat Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums | |
in der Nacht einen weiteren Drohnenangriff abgewehrt. Zwei Drohnen seien | |
von der Luftabwehr über dem südwestlichen Gebiet nahe der Grenze zur | |
Ukraine zerstört worden, teilte das Ministerium am Montagmorgen in seinem | |
Telegram-Kanal mit. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt. | |
Auch hier ließen sich die Angaben nicht unabhängig prüfen. | |
Immer wieder hat es in den vergangen Wochen Berichte aus Russland über | |
solche [1][Drohnenangriffe] gegeben. (dpa) | |
## Selenski will Korruption mit Verrat gleichsetzen | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski möchte den Tatbestand der | |
Korruption für die Dauer des russischen Angriffskriegs mit Landesverrat | |
gleichsetzen lassen. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview sagte | |
Selenski, er wolle dem Parlament einen solchen Gesetzesvorschlag vorlegen. | |
„Ob der Gesetzgeber diesen Vorschlag unterstützen wird, weiß ich nicht – | |
aber ich werde es auf jeden Fall vorschlagen“, sagte der Präsident. | |
Eine erfolgreiche Bekämpfung von Korruption und Schattenwirtschaft läge | |
zugleich auch in der Hand der Bürger und Unternehmen, mahnte er. „Wir | |
müssen ehrlich sein, wir müssen Steuern zahlen“, sagte er. | |
Die ukrainische Gesetzgebung sieht für Korruption bisher unterschiedliche | |
Strafen vor, von Geldstrafen bis zu vier Jahren Haft. In besonders schweren | |
Fällen können es bis zu zwölf Jahre sein. Landesverrat hingegen wird mit 15 | |
Jahren bis lebenslang bestraft. | |
Eine bessere Korruptionsbekämpfung ist auch wichtig für einen möglichen | |
EU-Beitritt der Ukraine. Die Europäische Kommission fordert zudem, dass | |
Standards im Kampf gegen Geldwäsche eingehalten werden und ein Gesetz gegen | |
den übermäßigen Einfluss von Oligarchen umgesetzt wird. (dpa) | |
## F-16-Kampfjets als „Gamechanger“ | |
Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow nannte den bevorstehenden | |
Einsatz von Kampfjets westlicher Bauart indes einen „ernsthaften | |
Gamechanger“ – also eine bahnbrechende Neuerung im Abwehrkampf gegen die | |
russischen Angreifer. Die Maschinen vom Typ F-16, die westliche Verbündete | |
der Ukraine in Aussicht gestellt haben, könnten wohl im kommenden Frühjahr | |
in der Ukraine im Einsatz sein, sagte Resnikow laut Bild. | |
Die Ukraine habe mit der Ausbildung der Piloten, Ingenieure und Techniker | |
begonnen. Nun müsse die Infrastruktur für die F-16 in der Ukraine | |
vorbereitet werden. „Das dürfte mindestens sechs Monate dauern, vielleicht | |
ein bisschen länger. Deswegen denke ich, es wird im Frühling nächsten | |
Jahres sein“, sagte Resnikow im Podcast Ronzheimer des Unternehmens Axel | |
Springer, zu dem auch Bild gehört. | |
Resnikow betonte, es gehe darum, „die Vorherrschaft Russlands am Himmel zu | |
beenden“. Die F-16-Jets würden ein Teil der Luftabwehr werden, auch um | |
ukrainische Städte zu schützen. „Das wäre schon ein ernsthafter | |
Gamechanger. Ein ernsthafter“, sagte er weiter. (dpa) | |
## Russland: Kampfjet steigt wegen US-Drohne auf | |
Wegen einer US-Aufklärungsdrohne über dem Schwarzen Meer hat das russische | |
Militär nach eigenen Angaben einen Kampfjet aufsteigen lassen. | |
Luftüberwachungssysteme hätten ein Ziel erkannt, das sich auf den | |
russischen Luftraum zubewegt habe, erklärte das russische | |
Verteidigungsministerium am Sonntag. Daraufhin sei ein Jagdflugzeug vom Typ | |
Su-30 entsandt worden, um das Flugobjekt zu identifizieren und eine | |
Verletzung der Grenze zu verhindern. Der russischen Militärführung zufolge | |
drehte die Drohne vom Typ MQ-9A „Reaper“ daraufhin ab, auch der Kampfjet | |
kehrte zurück. | |
Aus Washington gab es zunächst keine Stellungnahme dazu. Die USA hatten | |
nach früheren Vorfällen über dem Schwarzen Meer betont, ihre | |
Aufklärungsdrohnen befänden sich rechtmäßig im internationalen Luftraum. In | |
seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nutzt Moskau das Schwarze Meer unter | |
anderem für den Beschuss ukrainischer Gebiete durch russische | |
Kriegsschiffe. (dpa) | |
28 Aug 2023 | |
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