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# taz.de -- Nach den Bränden auf Hawaii: Krisenmanager tritt zurück
> Blockierte Fluchtwege, mangelndes Löschwasser und mindestens 111 Tote.
> Nun tritt der Chef der Notfallbehörde zurück, aber offenbar aus anderen
> Gründen.
Bild: Herman Andaya, Leiter der Katastrophenbehörde auf Maui
Lahaina ap/afp | Inmitten wachsender Kritik am Krisenmanagement rund um die
verheerenden Waldbrände auf Maui ist der Chef der Notfallbehörde der
Hawaii-Insel überraschend zurückgetreten. Herman Andaya nannte am
Donnerstag (Ortszeit) nicht näher erläuterte gesundheitliche Gründe für
seinen Rückzug, weitere Details gab es nicht.
Der Bürgermeister von Maui County, Richard Bissen, habe das
Rücktrittsgesuch Andayas angenommen, gab der Bezirk via Facebook bekannt.
Angesichts der Krise auf Maui werde so schnell wie möglich eine
Nachfolgeregelung für den wichtigen Posten verkündet, erklärte Bissen.
Die [1][verheerenden Busch- und Waldbrände] haben auf Maui inzwischen
mindestens 111 Menschen das Leben gekostet. Zuletzt regte sich Kritik an
der Entscheidung des bisherigen Leiters der Notfallbehörde, am Tag des
Ausbruchs der Feuer nicht die Warnsirenen betätigt zu haben. Für Unmut
sorgte auch eine Wasserknappheit, die den Einsatz der Feuerwehr behindert
habe. Überlebende beklagten auch, dass eine Fluchtroute mit Fahrzeugen
blockiert war.
Noch am [2][Mittwoch hatte Andaya den Entschluss verteidigt, nicht die
Sirenen aufheulen zu lassen], während die Flammen wüteten. Dabei verfügt
der US-Staat Hawaii nach eigenen Angaben über das größte
Outdoor-Alarmsirenensystem der Welt. „Wir hatten Angst, dass die Menschen
nach ‚Mauka‘ gehen würden“, erklärte Andaya unter Verweis auf einen Beg…
aus dem Hawaiianischen, der eine Bewegung hin zu Berghängen oder ins
Landesinnere bedeuten kann. „Wenn das der Fall gewesen wäre, wären sie in
das Feuer hineingelaufen“, ergänzte er.
## Bewohner:innen sorgen sich um ihre Zukunft
Das Hawaii-weite Alarmsirenensystem wurde eingerichtet, nachdem ein Tsunami
im Jahr 1946 auf Big Island mehr als 150 Menschen das Leben gekostet hatte.
Auf einer Informationswebseite dazu heißt es, dass das System auch für
Warnungen vor Bränden genutzt werden könne.
Derweil gibt es Vermutungen, dass die Brände teilweise durch Stromleitungen
ausgelöst worden sein könnten. Die Washington Post veröffentlichte
Aufnahmen einer Überwachungskamera vom späten Montagabend vergangener
Woche, die einen Lichtblitz und dann ein Feuer auf Maui zeigen. Der
Lichtblitz könnte demnach dadurch entstanden sein, dass Vegetation auf die
Stromleitung fiel. Allerdings handelt es sich bei dem gezeigten Brand nicht
um das Feuer, das Lahaina zerstörte.
Gegen den Stromversorger Hawaiian Electric ist bereits eine Sammelklage
eingereicht worden. Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, trotz der hohen
Brandgefahr und starker Winde den Strom nicht abgeschaltet zu haben.
Unternehmenschefin Shelee Kimura wies die Vorwürfe zurück. Sie erklärte,
dass der Strom bei Bränden grundsätzlich nicht abgeschaltet werde – unter
anderem, weil die Wasserpumpen mit Strom betrieben würden.
Viele Einheimische befürchten unterdessen, dass zahlungskräftige
Bauunternehmer die Verzweiflung der Menschen von Lahaina ausnutzen und
versuchen könnten, die zerstörten Grundstücke aufzukaufen, um dort
Luxuswohnungen oder lukrative Unterkünfte zur Kurzzeitmiete zu bauen. Green
ging am Dienstag auf diese Sorge ein.
Ziel seiner Regierung sei es, beim Wiederaufbau dafür zu sorgen, dass die
Interessen der Menschen in Lahaina im Vordergrund stünden, sagte der
Politiker der Demokratischen Partei von Präsident Biden. „Folglich werden
wir alles in unserer Macht Stehende tun, um zu verhindern, dass dieses Land
in die Hände von Außenstehenden fällt“.
18 Aug 2023
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