| # taz.de -- Sommerbilanz der Berliner Bäderbetriebe: Randale und schlechtes We… | |
| > Die Bäderbetriebe ziehen eine durchwachsene Zwischenbilanz. Nach der | |
| > Einführung von Ausweiskontrollen wird nun auch über Videoüberwachung | |
| > debattiert. | |
| Bild: Freibad mit der Polizei als Freundin und Helferin | |
| Berlin dpa | Rund drei Monate nach Beginn der Sommersaison in den Berliner | |
| Freibädern fällt eine erste Bilanz des Betreibers durchwachsen aus. Der | |
| bisherige Verlauf sei „stark geprägt von den Debatten um die eskalierenden | |
| Situationen in einigen Freibädern“ und die daraus resultierenden | |
| verschärften Sicherheitsmaßnahmen, teilte der Sprecher der Berliner | |
| Bäder-Betriebe (BBB), Matthias Oloew, auf Anfrage der Deutschen | |
| Presse-Agentur mit. | |
| Für das Unternehmen sei die Saison aber auch geprägt durch den | |
| Fachkräftemangel und einen großen Investitionsaufwand, der auf die | |
| Freibäder zukomme. „Technik und Infrastruktur müssen dringend saniert | |
| werden“, betonte der Sprecher. Vor allem steigende Energiekosten | |
| erforderten Investitionen, um die Wassertemperatur auch ohne oder zumindest | |
| mit weniger Gas halten zu können. „Wie hoch diese Investitionen sein | |
| werden, ermitteln die BBB gerade“, erklärte er. | |
| Die durchwachsene Witterungslage sorge für weniger Besucher, derzeit kämen | |
| vor allem Freibad-Fans sowie Stammschwimmerinnen und -schwimmer, die die | |
| Bäder bei jeder Wetterlage aufsuchen würden. „Sie wissen: Jetzt ist es | |
| geradezu paradiesisch dort“, so Oloew. Und so zogen denn auch am Samstag im | |
| Prinzenbad in Kreuzberg nur wenige Schwimmer ihre Bahnen durch das | |
| Sportbecken bei einer Wassertemperatur von etwas über 22 Grad. | |
| Angaben dazu, wie viele Menschen bislang insgesamt die Freibäder besucht | |
| haben, machte Sprecher Oloew unter Verweis auf eine Bilanz zum Saisonende | |
| nicht. 2022 gab es nach Unternehmensangaben 1,7 Millionen Besucher – | |
| deutlich mehr als während der Corona-Pandemie. | |
| ## Wannsee und Kreuzberg an der Spitze | |
| In der laufenden Saison war nach Angaben des Sprechers der 9. Juli bislang | |
| der besuchsstärkste Tag in den Freibädern. An dem Sonntag drängten rund | |
| 73.000 Menschen in die Bäder. Spitzenreiter waren das Strandbad Wannsee und | |
| das Sommerbad Kreuzberg, bekannt als Prinzenbad, mit jeweils etwa 9.500 | |
| Gästen. | |
| An jenem heißen Sommertag war das Columbiabad in Neukölln frühzeitig | |
| geschlossen worden nach Rangeleien und wegen renitenter Besucher. Wegen | |
| eines hohen Krankenstands des Personals blieb das Bad danach für eine Woche | |
| zu – was nach wiederholter Gewalt in Berliner Freibädern die laufende | |
| Diskussion um die Sicherheit anheizte. | |
| Seit dem 15. Juli gilt nun eine Ausweispflicht für die Berliner Freibäder. | |
| Die Ein- und Ausgänge des Columbiabads sind seit Freitag videoüberwacht – | |
| ein Novum in Berlin. Die Polizei zeigt unter anderem mit mobilen Wachen | |
| verstärkte Präsenz. Weitere Maßnahmen sind laut der Bäder-Betriebe in | |
| Arbeit und würden mit der Berliner Polizei sowie der Senatsinnenverwaltung | |
| abgestimmt. | |
| Nachgedacht wird etwa auch über eine Videoüberwachung am Prinzenbad in | |
| Kreuzberg. Für das Sommerbad Pankow, wo es im vergangenen Juni ebenfalls | |
| wiederholt zu Schlägereien gekommen war, wurde dies bislang öffentlich | |
| nicht in Erwägung gezogen. | |
| Bei einem Vorfall am 1. Juli vor dem Freibad, der erst jetzt bekannt wurde, | |
| sind der Polizei auch so die Personalien der Beteiligten bekannt. Es | |
| handele sich um Personen im Alter von 16, 17, 18 und 22 Jahren, sagte ein | |
| Polizeisprecher am Samstag auf Anfrage. Die Gruppe soll versucht haben, im | |
| Eingangsbereich des Bades Gäste mit Migrationshintergrund einzuschüchtern. | |
| Eine Besucherin habe den Sicherheitsdienst informiert, dieser habe die | |
| Polizei gerufen. | |
| 6 Aug 2023 | |
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