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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kulturminister ist zurückget…
> Nach Kritik tritt der Kulturminister der Ukraine zurück. Derweil greift
> Moskau Getreidespeicher an. Die Ukraine setzt die von den USA gelieferte
> Streumunition ein.
Bild: Ein Getreidespeicher brennt nach einem Angriff des russischen Militärs a…
## Kulturminister der Ukraine reagiert auf Kritik
Nach Unmut über den Umgang mit staatlichen Geldern hat der ukrainische
Kulturminister Olexander Tkatschenko seinen Rücktritt eingereicht. Es habe
„eine Welle von Missverständnissen über die Bedeutung der Kultur in
Kriegszeiten“ gegeben, führte Tkatschenko am späten Donnerstagabend bei
Telegram als Erklärung für seinen Schritt an. Danach habe ihn eine Aussage
des Präsidenten Wolodymyr Selenski zu diesem Thema überrascht.
Selenski hatte in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag gesagt,
er habe Regierungschef Denys Schmyhal gebeten, eine Ersetzung Tkatschenkos
in Betracht zu ziehen. Zuvor hatten ukrainische Medien darüber berichtet,
der Kulturminister wolle 500 Millionen Hrywnja (rund 12 Millionen Euro) für
die Fertigstellung eines nationalen Museums ausgeben, das an die
ukrainischen Opfer des [1][Genozids Holodomor] in den 1930er Jahren
erinnern soll.
Auf seinem Telegram-Kanal verteidigte Tkatschenko am Donnerstagabend
Ausgaben für die Kultur auch in Kriegszeiten. „Kultur während des Krieges
ist wichtig, denn es ist nicht nur ein Krieg um Territorien, sondern auch
für Menschen“, schrieb Tkatschenko dort. Mittel für Kultur seien während
des Krieges nicht weniger wichtig als Mittel für Drohnen, „denn Kultur ist
der Schutzschild unserer Identität und unserer Grenzen“, so der Politiker.
Selenski kritisierte in seiner Ansprache: „In Kriegszeiten wie diesen
sollte die Hauptaufmerksamkeit des Staates, und damit auch der staatlichen
Ressourcen, auf die Verteidigung entfallen“. Zwar seien Museen und andere
kulturelle Bereiche wichtig, „aber gerade haben wir andere Prioritäten“.
Nach rund 17 Monaten russischem Angriffskrieg habe die ukrainische
Gesellschaft Verständnis dafür, dass an nicht dringend notwendigen Dingen
derzeit gespart werden müsse. Selenski wies die Regierung zudem an, für
kulturelle und andere Projekte alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu
erarbeiten. (dpa)
## Neue Angriffe auf Odessa
Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa
am Schwarzen Meer sind nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen
verletzt worden. „Im Morgengrauen haben die Russen Raketen des Typs Kalibr
von einem Raketenkreuzer abgeschossen, den sie nachts zum Patrouillieren
ins Schwarze Meer entsandt haben“, teilte der Chef der Militärverwaltung,
Oleh Kiper, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Es handle sich um die
vierte Attacke auf die Millionenstadt in dieser Woche.
Diesen Angaben zufolge galten die Angriffe einmal mehr
[2][Getreidespeichern]. Odessa war einer der Häfen, über die die Ukraine im
Rahmen des [3][internationalen Getreideabkommens] Korn verschiffte.
Russland ließ diese Vereinbarung zu Beginn der Woche auslaufen. Durch den
Beschuss seien 100 Tonnen Erbsen und 20 Tonnen Gerste vernichtet worden,
berichtete der Verwaltungschef. Durch die Explosion hätten zwei Menschen
Schnittwunden erlitten, teilte Kiper weiter mit.
Nach Angaben der ukrainischen Heeresstelle Süd gab es zwei Raketenangriffe
auf Odessa. Zunächst seien zwei Raketen eingeschlagen. Als die Lösch- und
Rettungsarbeiten begonnen hätten, habe Russland eine weitere Rakete
abgefeuert, teilte Sprecherin Natalja Humenjuk im Fernsehen mit.
Glücklicherweise hätten sich die Rettungskräfte rechtzeitig in Sicherheit
bringen können. (dpa)
## Russische Marine hält Übung mit scharfer Munition ab
Nach Auslaufen des Ukraine-Getreideabkommens hat die russische
Schwarzmeerflotte nach Angaben Moskaus im Schwarzen Meer eine Übung mit
scharfer Munition abgehalten. Dabei sei im Nordwesten des Schwarzen Meers
ein Zielschiff mit Anti-Schiffsraketen beschossen und zerstört worden,
erklärte das russische Verteidigungsministerium am Freitag im Online-Dienst
Telegram. Russland hatte zuvor angekündigt, Schiffe im Schwarzen Meer mit
dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, „die potenziell
militärische Ladung transportieren“.
Bei der nun abgehaltenen Übung hätten die beteiligten Schiffe und
Marineflugzeuge zudem Maßnahmen zur „Abriegelung des vorübergehend für die
Schifffahrt gesperrten Gebiets“ ergriffen und das Festhalten eines
angreifenden Schiffs erprobt. (afp)
## Ukraine setzt US-Streumunition ein
Die Ukraine setzt die von den USA [4][gelieferte Streumunition] nach
Angaben des Weißes Hauses bereits im Abwehrkampf gegen die russischen
Angreifer ein.„Sie setzen sie angemessen ein, sie setzen sie effektiv ein“,
sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der
US-Regierung, John Kirby, am Donnerstag. Der Einsatz der Streumunition
wirke sich bereits auf russische Verteidigungsstellungen und
Offensivmanöver aus, sagte Kirby. Für weitere Details verwies er an die
Ukrainer. Das Pentagon hatte vergangene Woche bestätigt, dass die kurz
zuvor von den USA zugesagte Streumunition bereits in der Ukraine angekommen
sei. (dpa)
21 Jul 2023
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[4] /Estlands-Aussenminister-ueber-Nato-Gipfel/!5944596
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