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# taz.de -- Kolping-Stiftung in Paraguay: Klage auf 10 Millionen Euro
> Jahre nach ihrer Entlassung verklagt Hinweisgeberin Brigitte Fuzellier
> Kolping International und Kolping Paraguay. Sie hofft auf eine
> Entschädigung.
Bild: Beim Bau eines neuen Kolping-Stiftungshauses sollen mehr als 1 Million …
Buenos Aires taz | Die [1][Whistleblowerin Brigitte Fuzellier] geht in die
Offensive. Die ehemalige Geschäftsführerin der Kolpingstiftung Paraguay hat
eine Schadensersatzklage gegen Kolping International und Kolping Paraguay
eingereicht. „Die Klage ist angenommen, der Prozess wird stattfinden und
die Erfolgsaussichten sind gut“, sagte die 61-Jährige der taz. Die
Schadensersatzforderung beläuft sich derzeit auf 10 Millionen Dollar.
Fuzellier hatte Anfang 2010 Korruptionsvorwürfe gegen ihre Amtsvorgänger
erhoben. Von 2002 bis 2007 sollen bei dem Bau eines neuen Stiftungshauses
mehr als 1 Million Euro an europäischen Entwicklungsgeldern hinterzogen
worden sein. Bis 2007 hatte die Kolpingstiftung nämlich rund 1,4 Millionen
Euro vom Bundesentwicklungsministerium und der EU für den Bau des
Stiftungshauses erhalten. Nach einer Prüfung des Ministeriums musste
Kolping Deutschland allerdings 241.000 Euro an die Bundesregierung
zurückzahlen.
Ende September 2010 beschloss der [2][Vorstand der Kolpingstiftung
Paraguay] Brigitte Fuzellier jedoch, fristlos zu entlassen. Und anstatt die
Vorwürfe weiter aufzuklären, erstattete der neue Geschäftsführer, Olaf von
Brandenstein, eine Welle von Anzeigen gegen Fuzellier. Als sie 2021 nach
einem Räumungsurteil aufgrund einer der Klagen ihr Haus verlassen sollte,
hatten selbst die gegnerischen Rechtsanwälte ein Einsehen. Sie stoppten
nicht nur die Räumung, sondern vertreten sie nun sogar auch bei der jetzt
angestrengten Schadensersatzklage.
Für Fuzellier ist die derzeitige Lage enorm bitter. „Mit ihrer
[3][juristischen Verfolgung] hat die Kolpingstiftung nicht nur mich,
sondern auch kleinbäuerliche Entwicklungsprojekte ruiniert“, sagt
Fuzellier. So musste sie ihre Unternehmen schließen, über die Produkte aus
kleinbäuerlichen Betrieben verkauft wurden und die in vielen Fällen die
einzige Einnahmequelle für die rund 2.000 Kleinproduzierenden waren.
„Alles, was ich über Jahrzehnte mühsam aufgebaut hatte, ging in der
juristischen Hetzjagd verloren“, sagt die Ex-Geschäftsführerin der
Kolpingstiftung Paraguay, Brigitte Fuzellier, „und nur durch Freunde konnte
ich diese schwere Zeit überstehen.“ Dass sie nicht schon früher auf
Schadensersatz geklagt hatte, lag wohl aber daran, dass alle Klagen gegen
sie erst durch alle Instanzen gehen mussten. Dieser juristische Teil ist
jedoch inzwischen abgeschlossen.
21 Jun 2023
## LINKS
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[3] /Politologin-ueber-Whistleblower/!5585059
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Stiftung
Schwerpunkt Korruption
Paraguay
Geld
Bundesregierung
Kolping-Stiftung
Whistleblower
Kolping-Stiftung
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