# taz.de -- Sinkende Energiekosten: Die Preiskurve zeigt nach unten | |
> Im Großhandel sind die Preise für Gas und Strom bereits gesunken. Nun | |
> erreicht die Entwicklung auch die privaten Haushalte. | |
Bild: Energiekrise vorbei? Jedenfalls wird der Strom billiger | |
BERLIN taz | An den europäischen Energiemärkten fallen die Strom- und | |
Gaspreise seit Monaten – jetzt [1][kommen die ersten Preissenkungen auch | |
bei Endkunden an]. Das Preisvergleichsportal Verivox ermittelte im | |
Strommarkt 91 Grundversorgungstarife, die in der Zeit von Mai bis Juli um | |
durchschnittlich zwölf Prozent billiger wurden. Der Kilowattstundenpreis | |
betrage in der Grundversorgung allerdings immer noch im Mittel 45,78 Cent | |
und liegt damit noch immer über dem Deckelbetrag der Strompreisbremse von | |
40 Cent. Folglich wird der Stromverbrauch von Privatkunden weiterhin in | |
vielen Fällen subventioniert. | |
Ähnlich ist die Situation am Gasmarkt. Dort liegt der Kilowattstundenpreis | |
im Grundversorgungstarif nach Verivox-Zahlen aktuell bei durchschnittlich | |
15,57 Cent. Das Preisportal ermittelte nun 80 Tarife, die im Zeitraum von | |
Mai bis Juli um durchschnittlich 23 Prozent reduziert werden. Auch an die | |
Gasverbraucher fließen somit weiterhin Subventionen, weil der staatlich | |
festgelegte Deckel hier bei zwölf Cent liegt. | |
Sowohl am Gas- wie auch am Strommarkt gebe es aber auch für Neukunden | |
inzwischen wieder Tarife, die unterhalb der Subventionsschwelle liegen, | |
heißt es in einer Mitteilung des Preisportals. Der günstigste verfügbare | |
Gastarif mit empfehlenswerten Bedingungen für Neukunden komme auf einen | |
durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 10,28 Cent, inklusive des auf | |
20.000 Kilowattstunden umgelegten Grundpreises. | |
Beim Strom liege nach vergleichbarer Rechnung das günstigste verfügbare | |
Angebot mit empfehlenswerten Bedingungen bei 31,77 Cent je Kilowattstunde, | |
also ebenfalls deutlich unter der Preisbremse von 40 Cent. | |
## Auf dem Niveau wie vor Kriegsbeginn in der Ukraine | |
Die Endkundenpreise für Strom und Gas folgen immer erst mit gewisser | |
Verzögerung den Großhandelspreisen, weil die Unternehmen die Energie oft | |
mit einem gewissen Vorlauf einkaufen. Somit dürften angesichts der bis | |
zuletzt stetig gefallenen Erdgaspreise sowohl am Gas-, wie auch dem | |
Strommarkt die Endkundenpreise noch weiter nachgeben. | |
Am Terminmarkt lag der Preis für Erdgaslieferungen für den kommenden Winter | |
zuletzt nur noch bei gut 48 Euro je Megawattstunde. Er ist damit inzwischen | |
wieder auf jenes Niveau gefallen, wo er unmittelbar vor dem Kriegsbeginn in | |
der Ukraine stand. Kurzzeitig war er im vergangenen August bis auf | |
[2][einen Spitzenwert] von über 280 Euro angestiegen. | |
Da die Gaspreise noch immer Einfluss auf die Strompreise haben, zeigten | |
diese einen ähnlichen Verlauf. Zuletzt kostete die Megawattstunde Strom für | |
2024 am Terminmarkt zwischen 130 und 140 Euro, nachdem derselbe Kontrakt im | |
Spätsommer noch bei mehr als 400 Euro gelegen hatte. | |
22 May 2023 | |
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## AUTOREN | |
Bernward Janzing | |
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