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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kampfjet verliert Munition
> Eine Explosion erschüttert Belgorod. Selenski will schnell in die Nato.
> Pistorius findet begrenzte Angriffe gegen Russland normal.
Bild: Beschädigtes Haus am Freitagmorgen in Belgorod
USA für weitere Ukraine-Hilfe
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die westlichen Partner bei einem
Treffen in Ramstein auf eine weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg
gegen Russland eingeschworen. „Die Ukraine braucht dringend unsere Hilfe,
um ihre Bürger, Infrastruktur und Einheiten vor der Bedrohung durch
russische Raketen zu schützen“, sagte Austin am Freitag auf dem
amerikanischen Militärstützpunkt in der Pfalz. Man werde die Ukraine so
lange wie nötig unterstützen.
Der US-Verteidigungsminister hatte die internationale Kontaktgruppe zur
Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine zum vierten Mal seit
Kriegsbeginn im Februar 2022 nach Ramstein eingeladen. An der Konferenz am
422. Tag des russischen Angriffskrieges nahmen Vertreter aus mehr als 50
Ländern teil – unter anderem Verteidigungsminister Boris Pistorius, sein
ukrainischer Amtskollege Olexij Resnikow sowie Nato-Generalsekretär Jens
Stoltenberg.
Stoltenberg sprach sich in Ramstein für eine Fortsetzung der Gespräche über
eine Abgabe westlicher Kampfjets an die Ukraine aus. Man müsse über
Lieferungen durch Bündnispartner weiter diskutieren. Bei einem Treffen am
Donnerstag in Kiew habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
gesagt, die Ukraine brauche weitere Waffen. Darunter seien auch Jets und
Luftverteidigungssysteme. (dpa)
Truppen rücken in Bachmut vor
Russische Truppen sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau
in den letzten Teil der von ukrainischen Soldaten gehaltenen Stadt Bachmut
vorgedrungen. In den westlichen Bereichen der seit Monaten umkämpften Stadt
im Osten der Ukraine seien russische Sturmtruppen am Vorrücken, teilt das
Ministerium mit. (rtr)
## USA bilden bald Ukrainer im Umgang mit Abrams-Panzern aus
Die USA werden nach Angaben aus Regierungskreisen in den kommenden Wochen
mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten im Umgang mit Abrams-Panzern
beginnen. Eine offizielle Bekanntgabe wurde noch am heutigen Freitag
erwartet.
Nach Angaben aus US-Kreisen sollen Ende Mai 31 Panzer auf dem Übungsplatz
Grafenwöhr in Deutschland eintreffen. Die Ausbildung der Soldaten soll ein
paar Wochen später beginnen. Sie soll rund zehn Wochen dauern. Ausgebildet
werden sollen etwa 250 ukrainische Soldaten. Davon sollen einige lernen,
wie die Panzer betrieben werden, andere, wie sie gewartet werden.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte im Januar bekanntgegeben,
dass die Ukraine Abrams-Panzer von den USA erhält. Zuvor hatten die USA
monatelang argumentiert, die Panzer seien zu schwer zu warten und zu
reparieren. Auf US-Boden werden derzeit 31 Exemplare neu ausgestattet, die
an die Front geschickt werden sollen. (ap)
## Lindner sagt Ukraine Solidarität und Hilfe zu (Foto – aktuell)
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat der von Russland angegriffenen
Ukraine weitere Solidarität und Unterstützung zugesagt. „Wir leisten
unseren Beitrag dazu, dass die Durchhaltefähigkeit der Ukraine in diesem
Krieg dauerhaft größer bleibt als die Bösartigkeit, die von (Kreml-Chef
Wladimir) Putin ausgeht“, sagte der Bundesfinanzminister am Freitag beim
Bundesparteitag der FDP in Berlin. „Wer in dieser Phase der Geschichte
nicht an der Seite der Ukraine steht, der steht auf der falschen Seite der
Geschichte.“
Lindner forderte, den Angreifer Russland politisch, rechtlich und
wirtschaftlich vollständig zu isolieren – „weil es kein business as usual
mit denen geben kann, die das Völkerrecht brechen“. Die Ukraine kämpfe für
all das, was auch Deutschland heilig sei, betonte Lindner. Er stellt sich
beim Bundesparteitag zur Wiederwahl als Parteichef. (dpa)
## Sanktionen für Kreml-Getreue
Großbritannien belegt den russischen Richter sowie weitere vier Personen
mit Sanktionen, die in die Inhaftierung des Kreml-Kritikers Wladimir
Kara-Mursa befasst waren. Die Verurteilung des Gegners von Präsident
Wladimir Putin [1][zu 25 Jahren Haft] zeige die völlige Verachtung für
grundlegende Menschenrechte, erklärt Außenminister James Cleverly. „Das
Vereinigte Königreich wird Herrn Kara-Mursa und seine Familie weiterhin
unterstützen. Ich fordere Russland auf, ihn sofort und bedingungslos
freizulassen.“ (rtr)
## Selenski will im Juli an Natro-Treffen teilnehmen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Einladung zum
Nato-Gipfel im Juli in Vilnius angenommen. Das sagt Nato-Generalsekretär
Jens Stoltenberg vor dem sogenannten Ramstein-Treffen mit Nato-Alliierten,
bei dem über weitere militärische Hilfe für die Ukraine beraten werde soll.
Er habe am Donnerstag mit Selenskyj in Kiew über den Gipfel in der
litauischen Hauptstadt sowie weitere Unterstützung für die Ukraine
gesprochen, sagt Stoltenberg. (rtr)
Verlust von Luftwaffenmunition verursacht Explosion
Die russische Stadt Belgorod nahe der ukrainischen Grenze ist am
Donnerstagabend von einer gewaltigen Explosion erschüttert worden. Nach
Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau hatte ein
Suchoi-34-Kampfjet der russischen Luftwaffe beim Flug über Belgorod
Munition verloren. „Ein anormaler Abgang von Luftwaffenmunition ist
passiert“, hieß es.
Die Explosion riss nach Angaben örtlicher Behördenvertreter einen riesigen
Krater von etwa 20 Meter Durchmesser in das Stadtzentrum und verletzte drei
Menschen. Eine Frau sei wegen einer Kopfverletzung ins Krankenhaus
gebracht, eine andere vor Ort behandelt worden. Über die dritte Person gab
es keine Angaben. Die von der Detonation ausgelöste Schockwelle beschädigte
nach russischen Angaben vier Wohnungen sowie vier Autos und ließ neun
Strommasten umstürzen.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine ist die Stadt Belgorod
wiederholt beschossen worden. Im Januar hatte Gouverneur Gladkow
mitgeteilt, dass in der gleichnamigen Region seit dem Februar 2022
insgesamt 25 Menschen getötet und mehr als 90 weitere verletzt worden
seien. (afp)
## Selenski will in die Nato
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat die Nato aufgefordert, auf
ihrem Gipfel im Juli den Weg zur Aufnahme seines Landes ins westliche
Militärbündnis freizumachen. Weder in der Ukraine noch in Europa noch in
der Nato würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, wenn Kiew keine
„wohlverdiente Einladung“ erhielte, sagte Selenski am Donnerstagabend.
Zuvor hatte er erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor
annähernd 14 Monaten [2][Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew
empfangen].
Bei dem Treffen sei es nicht nur um die Verteidigung der Ukraine, sondern
um die „Verteidigung der gesamten regelbasierten internationalen Ordnung
und den Schutz des Lebens“ gegangen, sagte der Präsident. Kaum jemand trage
derzeit mehr zur euroatlantischen Sicherheit bei als die ukrainischen
Soldaten. Gegen einen Nato-Beitritt der Ukraine gibt es bei mehreren
Mitgliedsländern Bedenken. (dpa)
## Stoltenberg: Platz der Ukraine ist in der Nato
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg versprach der Ukraine [3][bei seinem
überraschenden Besuch in Kiew] weitere Unterstützung bei ihren Bemühungen
um einen Beitritt zum Militärbündnis. „Der Ukraine steht ein Platz in der
Nato zu“, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenski. Mit
Unterstützung der Nato werde sie diesen auch im Laufe der Zeit einnehmen
können.
Stoltenberg verwies dabei auch auf ein bereits Anfang April angekündigtes
Unterstützungsprogramm für den Weg zur geplanten Nato-Mitgliedschaft der
Ukraine. Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative soll dem Land die
Anpassung an Bündnisstandards erleichtern und eine nahtlose Zusammenarbeit
mit der Nato ermöglichen. Es sei „ein Beleg für das langfristige Engagement
der Nato in der Ukraine“ sagte Stoltenberg in Kiew.
## Pistorius: Normal, dass Angegriffener ins gegnerische Gebiet vorgeht
Pistorius hält begrenzte Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium im
Kampf gegen die Invasion für akzeptabel. Es sei „völlig normal“ in so ein…
militärischen Auseinandersetzung, „dass auch der Angegriffene ins
gegnerische Territorium vorgeht, um beispielsweise Nachschubwege zu
unterbinden“, sagte der SPD-Politiker in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“.
„Solange keine Städte, keine Zivilisten, keine zivilen Bereiche attackiert
werden, wird man das notgedrungen akzeptieren müssen. Nicht gern, aber es
gehört dazu, um Nachschubwege beispielsweise zu unterbinden.“
Mit Blick auf den Zustand der russischen Armee sagte Pistorius: „Wir
wissen, dass das, was an Material jetzt nachgeschoben wird aus den Depots,
teilweise in erbärmlichem Zustand ist. Teilweise buchstäblich steinalt –
Panzer aus den 50er und 60er Jahren.“ (dpa)
## Staatsverschuldung steigt auf knapp 80 Prozent
Der kriegsbedingte Wirtschaftseinbruch und neue Kredite haben die
ukrainische Staatsverschuldung im vergangenen Jahr auf fast 80 Prozent der
Wirtschaftsleistung steigen lassen. Konkret seien die staatlichen sowie die
vom Staat garantierten Schulden von 48,9 Prozent im Vorkriegsjahr 2021 auf
78,5 Prozent gestiegen, teilte das Finanzministerium in Kiew am Donnerstag
auf Twitter mit. (dpa)
## Aus des Petersburger Dialogs
Der Petersburger Dialog, ein zivilgesellschaftliches Forum zwischen
Deutschland und Russland, wird wegen des russischen Angriffskrieges gegen
die Ukraine abgewickelt. Die Mitgliederversammlung beschloss die Auflösung
des Vereins, wie dessen Geschäftsstelle am Donnerstagabend in Berlin
mitteilte. Den Petersburger Dialog hatten im Jahr 2001 Russlands Präsident
Wladimir Putin und der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ins
Leben gerufen. (dpa)
## Ukraine-Kontaktgruppe berät in Ramstein
Verteidigungsminister und ranghohe Militärs aus zahlreichen Ländern beraten
an diesem Freitag (10.00 Uhr) auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in
Rheinland-Pfalz über die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen
Russland. Zu der Konferenz hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die
Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen. (dpa)
21 Apr 2023
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