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# taz.de -- Regionale Rivalität: Saudis und Iraner nähern sich an
> Jahrelang lagen die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran auf
> Eis. Nun machen die Rivalen einen großen Schritt aufeinander zu.
Bild: Seit der Hinrichtung des Scheichs al-Nimr gab es keinen Kontakt mehr zwis…
Teheran/Riad dpa | Der Iran und Saudi-Arabien wollen nach jahrelangem
Konflikt ihre diplomatischen Beziehungen wiederherstellen. In einem ersten
Schritt wollen sich die Außenminister der rivalisierenden Länder treffen,
wie die staatlichen Nachrichtenagenturen beider Länder, Irna und SPA, am
Freitag berichteten. Demnach unterzeichneten hochrangige
Regierungsvertreter in China eine entsprechende Übereinkunft.
Im Dialog wollen Riad und Teheran Differenzen beilegen, hieß es in der
Mitteilung der saudischen Staatsagentur SPA. Beide Staaten verständigten
sich darüber hinaus auf die Wiedereröffnung der Botschaften innerhalb von
zwei Monaten. Das sunnitische Saudi-Arabien und der mehrheitlich
schiitische Iran unterhielten in den vergangenen Jahren keine
diplomatischen Beziehungen. Beide Länder ringen in der Region um
politischen und militärischen Einfluss.
Bei einem Außenminister-Treffen soll zudem über einen Aufbau von
Handelsbeziehungen und eine Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen gesprochen
werden. China hatte iranischen Medienberichten zufolge als Gastgeber der
Unterzeichnung neben dem Oman und dem Irak als Vermittler eine wesentliche
Rolle. Angesichts der politischen Isolation des Irans und internationaler
Kritik hatte die Islamische Republik in den vergangenen Jahren in Asien
nach neuen Partnern gesucht.
Der Iran und Saudi-Arabien sind beide vom Ölexport abhängig. Auch die
Konkurrenz auf dem Energiemarkt hatte zur Rivalität beigetragen. Durch
internationale Sanktionen im Rahmen seines umstrittenen Atomprogramms ist
der Iran aber weitgehend vom Markt ausgeschlossen. Beobachtern zufolge
könnte eine Normalisierung der Beziehungen der beiden Länder auch die
Verhandlungen zur Wiederbelebung des Wiener Atomabkommens positiv
beeinflussen. Seit fast einem Jahr liegen die Gespräche auf Eis.
## Hinrichtung eines Geistlichen
Riad hatte die offiziellen Kontakte mit Teheran im Januar 2016 als Reaktion
auf einen Angriff iranischer Demonstranten auf die saudische Botschaft im
Iran gekappt. Ausgelöst wurden die Proteste durch die Hinrichtung des
prominenten schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien.
Ihre Rivalität trugen die beiden Staaten in vergangenen Jahren auch bei
militärischen Konflikten in der Region aus, etwa im Jemen.
Im vergangenen Jahr näherten sich beide Seiten auf diplomatischer Ebene
vorsichtig an. Im Irak fanden mehrere Gesprächsrunden mit iranischen und
saudischen Vertretern statt, die sich vor allem um Sicherheitsfragen
drehten. Irans einflussreicher Politiker Ali Schamchani, Sekretär des
Sicherheitsrats, war Berichten zufolge in den vergangenen Tagen wieder für
Gespräche in Bagdad.
[1][Iran] und [2][Saudi-Arabien] hatten in der diplomatischen Eiszeit auch
immer wieder über Pilgerreisen verhandelt. Für gläubige Muslime zählt die
Wallfahrt zu den fünf Grundpflichten. Jeder fromme Muslim, der gesund ist
und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka in
Saudi-Arabien pilgern.
10 Mar 2023
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