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# taz.de -- Nach Militäreinsatz im Westjordanland: Raketen und Luftangriffe in…
> Einen Tag nach der Tötung von elf Palästinensern bei einem israelischen
> Militäreinsatz wird Israel aus Gaza beschossen und reagiert mit
> Luftangriffen.
Bild: Brennende Reifen bei Zusammenstößen zwischen israelischen Streitkräfte…
Gaza/Nablus afp | Vom Gazastreifen wurden am frühen Donnerstagmorgen
mehrere Raketen auf Israel abgefeuert, wie Augenzeugen in dem
Palästinensergebiet und die israelische Armee mitteilten. Kurz darauf flog
Israel Luftangriffe auf Ziele in dem Palästinensergebiet.
Die Luftangriffe richteten sich nach Angaben der israelischen Armee gegen
eine „Waffenfabrik“ und ein „Militärlager“ der radikalislamischen Hama…
die den Gazastreifen seit 2007 kontrolliert. Berichte über Tote oder
Verletzte gab es zunächst nicht.
Nach Armeeangaben waren zuvor sechs Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel
abgefeuert worden. Fünf seien vom israelischen Abwehrschirm abgefangen
worden und eine in unbewohntem Gebiet niedergegangen. Palästinensische
Augenzeugen im Gazastreifen sprachen von mindestens acht abgefeuerten
Raketen.
Zu den Raketenangriffen bekannte sich die militante Palästinensergruppe
Islamischer Dschihad. Es handelte sich demnach um eine Vergeltungsaktion
für den tödlichsten israelischen Armeeeinsatz im besetzten Westjordanland
seit dem Jahr 2005.
## Militäreinsatz in Nablus mit elf Toten am Mittwoch
Dabei waren am Mittwoch nach palästinensischen Angaben mindestens elf
Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern ist nach Angaben des
palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 16-jähriger Jugendlicher, die
anderen Getöteten seien zwischen 23 und 72 Jahre alt. Bei dem elften Opfer
handele es sich um einen 66-jährigen Mann, der am Abend nach dem Einatmen
von Tränengas seinen Verletzungen erlag.
Mehr als 80 weitere Menschen erlitten nach Angaben der
Palästinenserregierung bei dem Einsatz in Nablus Schussverletzungen. Unter
den Verletzten war ein Journalist von Palestine TV, wie einer seiner
Kollegen mitteilte.
## UN und EU fordern Deeskalation
Die internationale Gemeinschaft reagierte mit größter Besorgnis und rief
[1][zur Deeskalation auf]. UN-Generalsekretär António Guterres sagte in New
York, „die Situation im besetzen Palästinensergebiet ist an ihrem
gefährlichsten Punkt seit Jahren“. Erste Priorität müsse sein, „eine
weitere Eskalation zu verhindern, Spannungen zu verringern und Ruhe
wiederherzustellen“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zeigte sich
„tief beunruhigt“. Die USA erklärten, sie seien „extrem besorgt“ über
[2][die Gewalt im Westjordanland.]
Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte am Abend, es sei „sehr besorgt über
die hohe Zahl an zivilen Opfern und Verletzten“ bei der israelischen
Militäroperation in Nablus. „Auch beim Vorgehen gegen extremistische Kräfte
müssen die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel und der unbedingte
Schutz der Zivilbevölkerung immer gewahrt sein“, erklärte das
Bundesaußenministerium.
Die israelische Polizei erhöhte nach eigenen Angaben die Alarmbereitschaft,
vor allem in Jerusalem. Sijad al-Nachala, Generalsekretär des Islamischen
Dschihad, sprach von einem „bedeutenden Verbrechen“, auf welches die
„Wiederstandstruppen ohne zu zögern“ reagieren müssten.
## 60 Palästinenser im Jahr 2023 getötet
[3][Die israelische Armee hat seit fast einem Jahr ihre Einsätze im Norden
des Westjordanlands verstärkt]. Dabei fahndet sie nach militanten
Palästinensern, die „terroristischer“ Aktivitäten verdächtigt werden.
Besonders Nablus und Dschenin sind als Hochburgen bewaffneter
Palästinensergruppen betroffen.
Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 60 Palästinenser getötet, darunter
Attentäter, Kämpfer, aber auch Zivilisten und Kinder. Auf israelischer
Seite starben in dem Konflikt neun Zivilisten, ein Polizist und eine
Ukrainerin.
23 Feb 2023
## LINKS
[1] /Beobachter-ueber-Israels-Siedlungspolitik/!5912949
[2] /Eskalation-in-Nahost/!5909106
[3] /Tote-bei-Razzia-im-Westjordanland/!5910816
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