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# taz.de -- Israelischer Militäreinsatz im Westjordanland: Luftangriffe als An…
> Die Lage nach der Tötung von zehn Palästinensern im Westjordanland bleibt
> äußerst angespannt. Eine israelische Razzia im Flüchtlingslager war der
> Auslöser.
Bild: Feuer und Rauch nach einem israelischen Luftangriff im Zentrum des Gazast…
Gaza/Jerusalem afp/ap | [1][Nach der jüngsten Eskalation der Gewalt
zwischen Israelis und Palästinensern] hat der israelische
Verteidigungsminister Bereitschaft zu deeskalierenden Schritten
signalisiert. Das Militär werde seine Luftangriffe auf Ziele im
Gazastreifen einstellen, wenn militante Palästinenser ihre Raketenangriffe
auf den Süden Israels beendeten, sagte Minister Joav Galant am Freitag.
Tags zuvor war es im besetzten Westjordanland zum folgenschwersten
Militäreinsatz in dem besetzten Gebiet seit zwei Jahrzehnten gekommen.
Beide Seiten schienen sich mit ihren Reaktionen zurückzuhalten, um einen
großen Konflikt zu vermeiden. Seit der Machtübernahme der Hamas im
Gazastreifen 2007 kam es zwischen Israel und der militanten Gruppe zu vier
Kriegen und mehreren kleineren Konflikten.
Das muslimische Freitagsgebet in der Jerusalemer Al-Aksa-Moschee, das
häufig ein Auslöser von Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der
israelischen Polizei war, verlief am Mittag vorerst ruhig. An den Zugängen
zu dem Gelände waren zahlreiche israelische Sicherheitskräfte postiert.
Die im Westjordanland regierenden Fatah rief einen Generalstreik aus. Die
meisten Geschäfte in palästinensischen Städten blieben am Freitag
geschlossen.
## Israelische Luftangriffe auf den Gazastreifen
Inmitten der äußerst angespannten Lage nach der Tötung von zehn
Palästinensern im Westjordanland hat Israel am Freitag mehrere Luftangriffe
auf den Gazastreifen ausgeführt. Diese seien eine Reaktion auf aus dem
Palästinensergebiet abgeschossene Raketen gewesen, erklärte die Armee. Die
Luftangriffe hätten Stellungen der radikalen Hamas-Bewegung gegolten.
Die Raketen aus dem Gazastreifen wurden laut Israel vom Luftabwehrsystem
des Landes abgefangen. Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für die
Angriffe aus dem Palästinensergebiet. Aber sowohl die Hamas als auch der
Islamische Dschihad hatten Vergeltung geschworen, nachdem die israelische
Armee bei Auseinandersetzungen im Westjordanland am Donnerstag zehn
Menschen getötet hatte.
[2][Bei einer israelischen Razzia im Flüchtlingslager Dschenin wurden am
Donnerstag neun Menschen getötet]. Die israelische Armee sprach von einer
„Anti-Terror-Operation“. Die Palästinenser warfen der Armee vor,
absichtlich Tränengas in die Kinderstation eines Krankenhauses geschossen
zu haben. Israel bestritt dies.
Eine so hohe Opferzahl bei einem einzigen israelischen Einsatz im
Westjordanland hat die UNO seit Beginn ihrer Zählungen im Jahr 2005 noch
nicht festgehalten. Zudem wurde am Donnerstag ein Mann dem
palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge von israelischen Soldaten
in al-Ram nahe Jerusalem getötet.
Die palästinensische Autonomiebehörde hat am Donnerstag einen Stop ihrer
Koordination in Sicherheitsfragen mit Israel angekündigt.
Mit den Todesopfern von Donnerstag stieg die Zahl der in diesem Jahr
getöteten Palästinenser im Westjordanland auf 30. Die meisten von ihnen
wurden bei Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee erschossen.
27 Jan 2023
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