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# taz.de -- Nach tagelanger Überfahrt auf Öltanker: Mögliches Asyl für zwei…
> Drei Männer waren nach einer elftägigen Odyssee auf einem Ruderblatt auf
> den Kanaren angelangt. Zwei Asylanträge werden nun in Spanien bearbeitet.
Bild: Das Foto der spanischen Küstenwache zeigt die drei Flüchtlinge vor Gran…
Las Palmas/Berlin dpa/taz | Der Asylantrag von zwei der drei Männer, die
vor einer Woche auf den Kanarischen Inseln nach elf Tagen auf dem
Ruderblatt angekommen sind, wurde zur Bearbeitung zugelassen. Der Fall des
dritten jungen Mannes begann etwas später als der seiner Mitreisenden, da
er in einem ernsten Zustand eingeliefert wurde und mehr Zeit im Krankenhaus
verbrachte.
Spanische NGOs hatten die Überprüfung der drei Fälle beantragt, nachdem
erst die spanische Regierung am Montag die Anträge auf internationalen
Schutz für die drei Männer abgelehnt hatte. Nach ihrer Entlassung aus dem
Krankenhaus wurden die drei Männer wieder auf das Schiff gebracht, um auf
Anordnung der spanischen Regierung zurückgebracht zu werden.
Durch den Druck von Menschenrechtsorganisationen konnte die Rückführung
jedoch verhindert werden. Ein Bericht des Hohen Flüchtlingskommissars der
Vereinten Nationen (UNHCR) ist bei dieser Art von Verfahren obligatorisch.
UNHCR schlägt in diesem Zusammenhang vor, dass aufgrund der möglichen
psychischen und physischen Gesundheitsprobleme des dritten Mannes, der noch
auf die Zulassung seines Antrags wartet, eine Genehmigung aus humanitären
Gründen über das Recht auf Asyl und subsidiären Schutz erteilt werden
sollte.
Bei blinden Passagieren, die auf dem Ruderblatt ankommen, wird das gleiche
Verfahren angewandt wie bei Migranten, die auf spanischen Flughäfen
ankommen. Nach Einreichung des Antrags hat das Asyl- und Flüchtlingsamt
vier Tage Zeit, den Antrag zuzulassen oder abzulehnen. In der Zwischenzeit
bleiben die blinden Passagiere in Polizeigewahrsam. Im Falle einer
Ablehnung haben die Anwälte zwei Tage Zeit, um eine erneute Prüfung zu
beantragen, und innerhalb von weiteren 48 Stunden wird entschieden, ob
diese erneute Prüfung stattfindet oder nicht.
## Von Nigeria nach Gran Canaria
Die drei Migranten hatten elf Tage auf dem Ruderblatt eines Öltankers
überlebt und so die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln erreicht. Das
Schiff sei von Lagos in Nigeria aus am 28. November im Hafen von Las Palmas
auf Gran Canaria angekommen. Die drei Männer hätten die ganze Fahrt über
auf dem riesigen Ruderblatt gesessen, wobei das Wasser fast bis an ihre
Füße heranreichte, wie auf Fotos im Internet zu sehen war. Sie seien sofort
in Krankenhäuser gebracht worden. Die drei jungen Männer im Alter zwischen
20 und 27 Jahren verließen den Hafen von Lagos am 17. November mit dem
Schiff „Alithini II“.
Trotz der Lebensgefahr wagen viele Menschen meist in kleinen Booten die
Überfahrt über den offenen Atlantik von Afrika aus zu den Kanaren und damit
in die EU. Die UN zählten dieses Jahr bis November fast 15.000 Ankommende.
Die UN-Organisation für Migration IOM zählte bis Oktober mehr als 1.500
Tote oder auf See Vermisste. Die Dunkelziffer dürfte allerdings höher
liegen.
6 Dec 2022
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Schwerpunkt Flucht
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