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# taz.de -- Dosen-TV als WM-Alternative: Freaks glotzen
> Auf Red Bull TV gibt es jeden Tag 24 Stunden unglaubliche, irrwitzige,
> übermenschliche Leistungen. Mehr Wunder hat selbst Jesus nicht volbracht.
Bild: Kranker Mann ganz hoch: Emil Johansson fährt Rad
Ob es an dem Getränk aus der Dose mit den roten Bullen und dem vielen
Koffein liegt? Klar, das muss die Botschaft sein. Sonst würde Red Bull
gewiss keinen eigenen TV-Kanal betreiben, in dem es eigentlich nur darum
geht zu zeigen, welch schier unfassbare Leistungen Menschen im Sport zu
erbringen in der Lage sind.
Es geht in den unzähligen Sportdokus nicht nur um Mountainbiker,
Snowboarder, Wellenreiter, Motocross-Piloten oder andere Rennfahrer, die
irgendwelche Wettbewerbe gewinnen. Es geht um Dinge, die sich eigentlich
nicht erklären lassen. Alles ist unglaublich, nie dagewesen, ein Traum,
massiv oder sonst noch was.
24 Stunden jagt ein Freak nach dem anderen über den Bildschirm. Oft geht es
auch um Events, die vom Brausehersteller selbst veranstaltet werden. Die
Crankworx World Tour zum Beispiel. Die hat eben in Neuseeland Station
gemacht.
Crankworx? Da springen mutige Matadoren mit ihren Mountainbikes über
Schanzen, [1][drehen sich in den Lüften und schwingen ihre Räder], dass man
das getrost als krank bezeichnen kann.
## Kranke Tricks
Einer dieser Crankworker ist der Schwede Emil Johansson. Eine Doku zeigt
seinen Kampf gegen das Epstein-Barr-Virus, das ihn erst mattgesetzt hat,
das er aber mit all seinem Fleiß und mit der Unterstüzung der besten Ärzte
und Red Bull in den Griff bekommen konnte. Nun gewinnt er wieder Rennen.
Ein Wunder!
Unglaublich ist auch das Comeback eines Radlers, den man erst auf Krücken
durch eine Reha-Einrichtung humpeln sieht, bevor er wieder Rennen gewinnt.
Oder der Motocrosser, der schwer verletzt war und sich nun mit seinem Moped
wieder über Schotterpisten bewegt, als wäre das normal. Ein Wunder reiht
sich an das nächste. Red Bull ist größer als Jesus, muss denken, wer einen
Tag mit Red Bull TV verbringt.
Manchmal gibt es auch Erholung von all den Wundergeschichten. Dann
[2][surft jemand durch die schönsten Wellen] oder bezwingt mit dem
Snowboard eine Felswand. Da gibt es dann viel Natur zu sehen. Wie man da
hinkommt? Klar. Mit einem Wohnmobil, das immer wieder wie das große
Freiheitsversprechen durchs Bild rast. Oder mit eben dem Helikopter. Wie
soll man auch sonst an die verlassensten Ecken der Welt kommen, um dort zu
snowboarden. Nachhaltig ist das ganz gewiss nicht. Aber absolut
fußballfrei.
5 Dec 2022
## LINKS
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## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Schwerpunkt Boykott Katar
Mountainbike
Red Bull
Fußball-EM 2024
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Sportarten
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