# taz.de -- Politiker unter Plagiatsverdacht: Huber nun ohne Doktortitel | |
> CSU-Generalsekretär Martin Huber verzichtet freiwillig auf seinen | |
> Doktortitel – nach einer kritischen Stellungnahme der Münchner | |
> Ludwig-Maximilians-Universität. | |
Bild: Doktortitel ist futsch – Martin Huber, Generalsekretär der CSU | |
MÜNCHEN dpa | CSU-Generalsekretär Martin Huber verzichtet freiwillig auf | |
das Führen seines Doktortitels. Mit dieser Mitteilung reagierte Huber auf | |
die [1][Überprüfung seiner Doktorarbeit] durch die Münchner | |
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Der zuständige Promotionsausschuss | |
hatte laut Mitteilung der LMU letztlich zwar keine „nachgewiesene | |
Täuschung“ gesehen, aber festgestellt, „dass die Handhabung der Formalia | |
als wissenschaftliche Technik nicht den wissenschaftlichen Anforderungen an | |
eine Dissertation entspreche“. Hubers Arbeit hätte demnach seinerzeit | |
„nicht als Dissertationsleistung angenommen werden dürfen“. | |
Huber hatte die LMU kurz nach seiner Kür zum CSU-Generalsekretär im Mai | |
„aus Gründen der Transparenz“ selbst gebeten, [2][seine Arbeit erneut zu | |
überprüfen]. Anlass waren Vorwürfe des Plagiatsforschers Jochen Zenthöfer, | |
der zunächst in der Bild am Sonntag von Zitaten ohne oder mit falscher | |
Quellenangabe in der Dissertation sprach. Zenthöfer sagte damals, die | |
Maßstäbe des guten wissenschaftlichen Arbeitens seien in der Dissertation | |
nicht eingehalten worden. Die Fehler gingen über einzelne Fehler bei der | |
Zitierweise hinaus. | |
Huber hatte 2007 eine Arbeit mit dem Titel „Der Einfluss der CSU auf die | |
Westpolitik der Bundesrepublik Deutschland von 1954-1969 im Hinblick auf | |
die Beziehungen zu Frankreich und den USA“ vorgelegt. Huber habe zwar die | |
übernommene Literatur angegeben, teilte die LMU mit. Er habe aber die | |
wissenschaftlichen Gepflogenheiten im Umgang mit Forschungsliteratur nicht | |
eingehalten, nach denen wörtliche und inhaltliche Übernahmen zu | |
unterscheiden seien. | |
„Dass Fach und Leserschaft über das Verhältnis von Eigenleistung und | |
Leistung anderer Autoren im Unklaren gelassen würden, lege den Verdacht der | |
Täuschung nahe“, hieß es weiter. Eine Täuschungsabsicht habe aber nicht | |
zweifelsfrei nachgewiesen werden können, da Huber „seine Vorlagen durchwegs | |
angegeben und der Betreuer der Arbeit diese Arbeitsweise als akzeptabel | |
bewertet“ habe. Die Voraussetzungen für einen etwaigen Entzug des | |
Doktorgrades sind laut LMU nicht gegeben. | |
## Huber überrascht über Wertung der Uni | |
Huber sagte daraufhin am Freitag: „Ich habe meine Doktorarbeit nach bestem | |
Wissen und Gewissen verfasst. Die Beurteilung der Universität ist für mich | |
überraschend und enttäuschend, gleichwohl akzeptiere und respektiere ich | |
diese. Als persönliche Konsequenz werde ich den Doktortitel nicht mehr | |
führen.“ Huber fügte hinzu: „Es ist gut, dass die Prüfung nun abgeschlos… | |
ist, meine volle Konzentration gilt weiter [3][meiner Arbeit als | |
CSU-Generalsekretär].“ | |
11 Nov 2022 | |
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