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# taz.de -- Provinz Saskatchewan in Kanada: Zehn Tote nach Messerattacken
> Bei Messerattacken in der Provinz Saskatchewan sterben zehn Menschen, 15
> weitere werden verletzt. Die Polizei fahndet nach zwei Tatverdächtigen.
Bild: Ermittler in der Nähe eines Tatorts in Weldon, Saskatchewan
Regina ap | Eine Serie von Messerattacken mit mindestens zehn Toten hat in
Kanada Entsetzen ausgelöst. 15 weitere Menschen seien bei den Angriffen in
einer ländlichen Gegend in der Provinz Saskatchewan verletzt worden, teilte
die Polizei mit. Als Tatverdächtige galten zwei Männer, nach denen am
Sonntagabend (Ortszeit) noch gefahndet wurde. Das Motiv war zunächst
unklar. Premierminister Justin Trudeau zeigte sich erschüttert über die
Bluttaten.
Die Polizei sprach von 13 Tatorten in der von Indigenen bewohnten Gemeinde
James Smith Cree Nation und dem nordöstlich von Saskatoon gelegenen Dorf
Weldon. Einige Opfer seien offenbar gezielt attackiert worden, während die
Verdächtigen andere wahllos ausgesucht hätten, sagte Rhonda Blackmore,
Vize-Chefin der Polizei von Saskatchewan auf einer Pressekonferenz. „Es ist
furchtbar, was heute in unserer Provinz geschehen ist.“ An den 13 Tatorten
seien Menschen vorgefunden worden, die entweder tot oder verletzt gewesen
seien.
Erste Notrufe wegen Messerangriffen im von Indigenen geprägten James Smith
Cree Nation seien bei der Polizei am Sonntag kurz vor 6 Uhr (Ortszeit)
eingegangen, ergänzte Blackmore. Kurz darauf seien weitere Attacken
gemeldet worden. Zur Mittagszeit warnte die Polizei, dass ein Fahrzeug mit
den mutmaßlichen Tätern laut Augenzeugenberichten in Saskatchewans
Provinzhauptstadt Regina gesichtet worden sei. Seitdem habe es keine
Hinweise über den möglichen Aufenthaltsort des Duos mehr gegeben. Regina
liegt rund 335 Kilometer südlich von den Orten, in denen die Messerangriffe
verübt wurden.
Reginas Polizeichef Evan Bray sagte am Sonntagabend, er gehe davon aus, das
sich die mutmaßlichen Täter noch in der Provinzhauptstadt aufhielten. Er
rief die Bevölkerung auf, auf Warnungen zu achten und verdächtige Personen
zu melden. Das Alter der mutmaßlichen Täter wurde mit 31 und 30 Jahren
angegeben.
## Eines der schlimmsten Massaker in Kanadas Geschichte
Während der Fahndung strömten zahlreiche Fans zu einem ausverkauften Spiel
der Canadian-Football-Liga in Regina. Vor diesem Hintergrund seien die
Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt selbst und rund um das Mosaic-Stadion
verschärft worden, hieß es. Da sie am Sonntagabend weiter flüchtig waren,
wurde eine Warnung vor den Verdächtigen auch auf die Nachbarprovinzen
Alberta und Manitoba ausgeweitet.
Im Dorf Weldon in Saskatchwan zeigte sich die Bevölkerung zutiefst bestürzt
über die Ereignisse. Die ganze Gemeinde sei bis ins Mark erschüttert, sagte
eine Einwohnerin, Ruby Works. „Niemand in dieser Stadt wird je wieder
schlafen können. Sie werden Angst davor haben, die Tür zu öffnen.“ In James
Smith Cree Nation kamen Menschen an einem Nachbarschaftsladen zusammen, um
einander Trost zu spenden. Etliche hatten Tränen in den Augen und hielten
sich in den Armen.
Premierminister Trudeau erklärte, er sei „schockiert und am Boden zerstört
über die furchtbaren Angriffe“. Alle Kanadier trauerten mit allen, die von
dieser tragischen Gewalt betroffen seien und dem Volk von Saskatchewan.
Es handelte sich um eines der schlimmsten Massaker in Kanadas Geschichte.
Die bisher folgenschwerste Bluttat ereignete sich 2020, als ein als
Polizist verkleideter Mann in der [1][Provinz Nova Scotia] einen Amoklauf
verübte und Feuer legte – 22 Menschen wurden damals getötet. Ein Jahr zuvor
lenkte ein Mann in Toronto sein Fahrzeug in Passanten und tötete zehn
Menschen. In Kanada kommen derartige Gewaltverbrechen indes im Verhältnis
nicht so häufig vor wie in den benachbarten USA.
5 Sep 2022
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