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# taz.de -- Thronwechsel in London: God Save The King
> Großbritannien hat Charles III. zum König eingeschworen. Die Reise des
> Leichnams der Queen hat begonnen.
Bild: König Charles III. am Samstag auf dem Weg zum Buckingham Palace
London taz | Der Thronrat des Vereinigten Königreiches, ein uraltes Gremium
aus hochrangigen Figuren, hat am Samstag König Charles III. [1][offiziell
als König bestätigt]. Nach dem Unterschreiben seiner Gelübde an Staat, Volk
und Kirche wurde im Hof des Palastes im traditionellen Ritual mit
Trompeten, Nationalhymne und Kanonenfeuer Charles III. öffentlich zum neuen
König proklamiert.
Der neue König versprach, dem Volk bis an sein Lebensende zu dienen, in der
Tradition der dienstlichen Aufopferung seiner Mutter.
Bereits am Freitagabend hatte sich der Monarch in einer Fernsehansprache zu
Wort gemeldet: „Wo auch immer Sie im Vereinigten Königreich, oder in den
Gebieten und Territorien über die Welt hinweg leben mögen, und was auch
immer Ihr Hintergrund oder Ihr Glaube sein mag, ich werde danach streben,
Ihnen in Loyalität, Respekt und Liebe zu dienen, so wie ich es bereits mein
Leben lang versucht habe.“ Er äußerte den Wunsch, dass ein Flug von Engeln
seine Mutter in die ewige Ruhe geleiten möge.
## Die Queen geht auf ihre letzte Reise
Am Samstag schienen die Engel der Queen sich auch auf ihre Enkel
niedergelassen zu haben, als bei einer gemeinsamen Visite der vor dem
Palast trauernden Menge William und Kate, Harry und Meghan gemeinsam
auftraten und ihre Differenzen zumindest scheinbar aus der Welt schafften.
Das Staatsbegräbnis der Queen ist für Montag, dem 19. September geplant.
König Charles hat diesen Tag zum Feiertag erklärt. Der Trauergottesdienst
wird in der Westminster Abbey stattfinden, so wie bereits für die Queen
Mother 2002 und für Prinzessin Diana 1997.
Zuvor wird ihr Leichnam vier Tage lang in der Westminster Hall des
britischen Parlaments aufgebahrt, wo sich die Öffentlichkeit von ihr
verabschieden kann.
Die lange Reise der toten Queen begann am Sonntagmorgen, als sie vom
schottischen Schloss Balmoral, wo sie am Donnerstag gestorben war, nach
Edinburgh in den Holyrood Palace gebracht wurde, die schottische königliche
Residenz.
Von dort geht der Sarg mit der Königin in die St. Giles Kathedrale der
Stadt. Auch dort können später Trauernde einkehren und sich bei der dort
aufgebahrten Queen verabschieden.
## Abschied der Queen von Millionen
Dienstagnachmittag wird ihr Leichnam dann nach London geflogen und zum
Buckingham Palace gebracht. Von dort geht es dann auf einer Lafette in
traditioneller Prozession zum Parlamentsgebäude,.
Nach der Trauerfeier am 19. September wird der Sarg mit dem Leichnam in
einer Prozession nach Windsor gefahren. Nach einen Gottesdienst in der
dortigen St. George’s Kapelle werden die sterblichen Überreste der Queen
zunächst in der Familiengruft mit ihrem langjährigen Ehemann Philip
wiedervereint. Beide werden dann in ihre letzte Ruhestätte in der George VI
Memorial Kapelle umgebettet.
Die in Edinburgh und London aufgebahrte Königin könnte von Millionen
besucht werden, der Trauergottesdienst dürfte weltweit Milliarden anziehen.
An den Königspalästen hinterlassen Menschen weiterhin unaufhörlich Blumen
und Botschaften, vor allen am Buckingham Palace.
Doch nicht alle Menschenmengen befanden sich am Wochenende aus Anteilnahme
um die Queen im Stadtzentrum. Sarah-Jane Mee, eine Fernsehreporterin von
Sky News, entschuldigte sich auf Twitter, nachdem sie bei einem Bild aus
der Vogelperspektive einen Aufmarsch von etwa 1.000 Menschen irrtümlich als
„um Queen Elizabeth Trauernde“ beschrieben hatte.
## Protest von Black Lives Matter vor dem Parlament
Tatsächlich handelte es sich um einen Protest von Black Lives Matter vor
dem Parlament, auf dem auch der Londoner Rapper Stormzey sprach. Die
Demonstrierenden verlangten Antworten bezüglich des am Montag von der
Polizei in Südlondon erschossenen Schwarzen Chris Kaba.
Der 24-Jährige, der als Rapper unter dem Namen „Madix“ bekannt ist, war
unbewaffnet. Seine Familie ist der Meinung, dass, wenn Kaba weiß gewesen
wäre, er noch leben würde. Die unabhängige Polizeibeschwerdestelle IOPC
ermittelt.
In der Vergangenheit führte so etwas nicht zu einer Verurteilung, doch seit
dem Fall von Sarah Everard in London und George Floyd in den USA wird
Fehlverhalten von Polizeibeamt:innen nicht mehr ohne Weiteres
hingenommen.
11 Sep 2022
## LINKS
[1] /Nach-Tod-von-Queen-Elizabeth-II/!5881086
## AUTOREN
Daniel Zylbersztajn-Lewandowski
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Großbritannien
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