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# taz.de -- Konflikt in Äthiopien: Luftangriff auf Kindergarten
> Seit Mittwoch ist die Waffenruhe in der Region Tigray gebrochen.
> Berichten zufolge wurden bei einem Angriff auf einen Kindergarten mehrere
> Menschen getötet.
Bild: Zerstörter Kindergarten in der Regionalhauptstadt Mek'ele
Addis Abeba/New York dpa/ap | In der [1][umkämpften äthiopischen Region
Tigray] ist lokalen Medienberichten zufolge ein Kindergarten in der
Regionalhauptstadt Mek'ele aus der Luft attackiert worden. Demnach sollen
bei dem Angriff gegen 1.00 Uhr (Ortszeit) mehrere Zivilisten, darunter
Kinder, getötet worden sein. Die genaue Opferzahl war zunächst nicht
bekannt.
In dem Land am Horn von Afrika mit seinen rund 115 Millionen Einwohnern
kommt es seit dieser Woche wieder zu schweren Auseinandersetzungen zwischen
dem äthiopischen Militär und der Rebellengruppe Volksbefreiungsfront von
Tigray (TPLF). Die TPLF fordert in dem seit November 2020 andauernden
Konflikt mehr Autonomie für ihre ethnische Gruppe.
Laut den Medienberichten soll das äthiopische Militär für den Luftschlag
verantwortlich sein, das sich dazu zunächst nicht äußerte. In einer
Regierungsmitteilung am Freitag hieß es jedoch, dass sich Zivilisten in
Tigray von militärischen Einrichtungen fernhalten sollen, da ausgewählte
Ziele getroffen werden könnten.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Donnerstag die beiden
Konfliktlager im Krieg in Tigray zu einem Ende der Feindseligkeiten
aufgerufen. Er sprach sich dafür aus, auf einen politischen Dialog
hinzuarbeiten, wie sein Sprecher Stéphane Dujarric mitteilte. Dazu habe
Guterres mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed und dem Chef
der Tigray-Volksbefreiungsfront, Debretsion Gebremichael, telefoniert.
## Waffenruhe seit Mittwoch gebrochen
Das Tigray-Lager hatte dem äthiopischen Militär am Mittwoch eine
großangelegte Offensive in der Region Tigray vorgeworfen, die erste seit
einem Jahr. Die äthiopische Regierung gab an, die Tigray-Truppen hätten
zuerst angegriffen.
Der Tigray-Krieg hatte im November 2020 begonnen. Dabei sind Tausende
Menschen getötet worden. In den vergangenen Monaten war es ruhiger
geworden. Die äthiopische Regierung warf der Tigray-Seite vor, keine
Friedensverhandlungen zu wollen. Das äthiopische Militär warnte in dieser
Woche davor, über Truppen-Verlagerungen zu berichten.
Die Vereinten Nationen beschuldigten am Mittwoch Tigray-Soldaten, sich
gewaltsam Zugang zu einer Lagerhalle des Welternährungsprogramms in der
Hauptstadt der Region, Mekele, verschafft zu haben. Die Soldaten hätten
zwölf Treibstoff-Tanker gestohlen, die für humanitäre Hilfslieferungen
vorgesehen gewesen seien. Dujarric gab an, für humanitäre Lieferungen seien
jeden Monat etwa zwei Millionen Liter Treibstoff nötig.
Nach UN-Angaben hat die Unterernährung in Tigray zugenommen. 29 Prozent der
Kinder dort seien unterernährt. 2,4 Millionen Menschen seien von starker
Lebensmittelunsicherheit betroffen.
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom
Ghebreyesus, hat die Tigray-Krise als „schlimmste Katastrophe der Erde“
bezeichnet. Er legte nahe, wegen der Hautfarbe der Tigrayer habe die
internationale Gemeinschaft nicht darauf reagiert. Tedros ist ethnischer
Tigrayer.
26 Aug 2022
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Äthiopien
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Waffenruhe
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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